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Tariflöhne steigen 2019 durchschnittlich um 3,2 Prozent

Dies ergibt sich aus der aktuellen Halbjahresbilanz, die das Tarifarchiv des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung jetzt vorgelegt hat.

Die Tariferhöhungen liegen damit noch einmal leicht oberhalb des Vorjahres, in dem sie um 3,0 Prozent zugenommen hatten. Bei einem durchschnittlichen Anstieg der Verbraucherpreise von 1,6 Prozent im 1. Halbjahr 2019 ergibt sich demnach ein Reallohnzuwachs von 1,6 Prozent.

„Insgesamt bestätigen die Tarifabschlüsse im 1. Halbjahr 2019 den Trend des Vorjahres zu deutlich höheren Lohnzuwächsen“, sagt der Leiter des WSI-Tarifarchivs, Prof. Dr. Thorsten Schulten. „Damit leisten die Tariflöhne einen wichtigen Beitrag dafür, dass durch eine starke Binnennachfrage einer sich abkühlenden Konjunktur entgegengewirkt wird.“ Besonders hoch fallen die Tarifzuwächse in diesem Jahr in den großen Tarifbranchen aus. In der Metallindustrie beträgt die jahresbezogene Tariferhöhung 4,1 Prozent, gefolgt von der Eisen- und Stahlindustrie mit 3,9 Prozent und dem öffentlichen Dienst (Länder) mit 3,6 Prozent.

Weitere Beispiele: Im Bauhauptgewerbe steigen die Tariflöhne um 3,3 Prozent, in der Textilindustrie und dem privaten Verkehrsgewerbe um jeweils 3,2 Prozent, im Hotel und Gaststättengewerbe um 2,8 Prozent und bei der Deutschen Bahn um 2,5 Prozent. Im Gebäudereinigerhandwerk liegen die Tarifzuwächse bei 2,3 Prozent und bei der Deutschen Post AG sind es 2,1 Prozent. Noch nicht berücksichtigt sind hier die im Juli 2019 erzielten Tarifabschlüsse im Einzelhandel und im Bankgewerbe.

Zweistufige Lohnerhöhungen für 2019 und 2020

Im 1. Halbjahr 2019 wurden von den DGB-Gewerkschaften für insgesamt etwa 3,3 Millionen Beschäftigte neue Tarifabschlüsse vereinbart. Die durchschnittliche Laufdauer beträgt 26,5 Monate, so dass die große Mehrzahl der Vereinbarungen zweistufige Lohnerhöhungen für 2019 und 2020 vorsieht. Im 2. Halbjahr 2019 finden weniger Tarifverhandlungen statt als in den ersten sechs Monaten. Von den großen Tarifbereichen stehen vor allem die Verhandlungen in der chemischen Industrie, dem Versicherungsgewerbe und der Holz- und Kunststoff verarbeitenden Industrie auf der Tagesordnung.

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