Handwerk: Einkommensindex zeigt große regionale Unterschiede
Der Handwerksbetrieb Weissmaler will mit seiner Analyse auf die weiterhin vorhandenen Einkommensgefälle bei Handwerksberufen zwischen Ost- und Westdeutschland aufmerksam machen. Der Einkommensindex für Maler, Bodenleger, Maurer, Klempner, Tischler und Zimmermänner soll als Indikator für die weiterhin bestehenden regionalen Unterschiede in Deutschland dienen, er soll nach 28 Jahren deutscher Einheit aber auch ein Signal für die Einigkeit sein.
“Als Handwerksbetrieb, der mit über hundert Mitarbeitern bundesweit aktiv ist, erleben wir auch heute noch regionale Einkommensunterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland, bei gleicher Arbeit. Als sehr digital ausgerichteter Betrieb, möchten wir aber auch ganz deutlich darauf hinweisen, dass die bestehenden Unterschiede gerade mit der voranschreitenden Digitalisierung rapide abnehmen”, so Alexander Kiel, Gründer und Geschäftsführer von Weissmaler.
Die Analyse zeigt die durchschnittlichen Bruttoeinkommen für die aufgeführten Handwerksgruppen pro Bundesland. Quelle: Weissmaler Einkommensindex
Weitere Erkenntnisse
- Zimmermänner erhalten mit 2.734,00 Euro das höchste durchschnittliche Monatseinkommen.
- Der größter Unterschied beim Stundenlohn aller untersuchten Handwerksberufe besteht zwischen Klempnern in Mecklenburg-Vorpommern und Hessen.
- Bei Malern und Lackieren herrscht der größte Unterschied beim Stundenlohn mit 5,44 Euro zwischen Sachsen-Anhalt und Bremen.
- Der Stundenlohn von Maurern hat zwischen Brandenburg und Baden-Württemberg mit 6,21 Euro die größte Differenz.
- Zwischen Sachsen und Baden-Württemberg hat der Stundenlohn von Bodenlegern mit 6,28 Euro die größte Diskrepanz.
- Zimmermänner in Hessen und Baden-Württemberg verdienen im Schnitt 5,75 Euro mehr als ihre Kollegen in Mecklenburg-Vorpommern. Das ist der größte Unterschied innerhalb des Zimmermannshandwerks.
- Bei Tischlern liegt das größte Lohngefälle mit 5,79 Euro zwischen Baden-Württemberg und Sachsen.
So wurde ermittelt
Zur Ermittlung des durchschnittlichen Einkommens wurde zuerst das jeweilige Monatsbruttoeinkommen pro Bundesland erhoben und durch die auf den Monat multiplizierte Wochenarbeitszeit von 40 Stunden geteilt. Der Durchschnittslohn umfasst dabei alle Altersklassen und Qualifikationsstufen, also vom Gesellen bis zum Meister.
Monatslohn
Der Monatslohn gibt den Bruttolohn für einen Monat Arbeit an. Der Bruttomonatslohn wurde aus den Datensätzen von Jobbörsen und Gehaltsvergleichseiten für die einzelnen Berufsgruppen erhoben. Der Monatslohn basiert auf einer 40-Stundenwoche.
Stundenlohn
Der Stundenlohn gibt den Bruttolohn für eine Stunde Arbeit an. Zur Berechnung des Brutto-Stundenlohns wurde der Monatsbruttolohn durch die Monatsarbeitszeit von 160 Stunden geteilt.
Gehälter
Gehälter, die in der Gehaltsverteilung eine Extremposition am oberen Ende einnehmen, können auf eine teilweise ungleichmäßige Verteilung der Altersgruppen in den analysierten Datensätzen zurückgeführt werden.
Quellen
Vom Handwerksbetrieb Weissmaler stammt übrigens auch die Echtzeitgrafik "Was deutsche Handwerker in einer Sekunde schaffen".