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Extremer Sanierungsrückstand: Vorschlag für politische Maßnahmen

Der Immobilienverband VDIV Deutschland schätzte sie bereits nach Ende der Corona-Pandemie bei WEG-Gebäuden auf unter 0,3 Prozent. Zum Erreichen der Klimaziele müssten jährlich etwa 2 Prozent des Bestandes modernisiert werden. Diese kritischen Zahlen verdeutlichen den dringenden Handlungsbedarf zur Erhöhung der Sanierungsrate in WEG-Gebäuden.

Das Projekt GREEN Home hat in enger Zusammenarbeit mit Immobilienverwaltungen, Eigentümern, Finanzierungen, Planerinnen und Energiedienstleistern die Haupthindernisse identifiziert und politische Handlungsempfehlungen entwickelt, um die Sanierungsrate zu steigern. Die Umsetzung dieser Maßnahmen stellt einen bedeutenden Schritt zur Erreichung der Klimaziele dar und verbessert gleichzeitig die Lebensqualität und Energieeffizienz in Wohnungseigentümergemeinschaften.

Um lösungsorientierte Maßnahmen abzuleiten, wurden die zentralen Hemmnisse in einer Pain-Point-Liste identifiziert und jeweils konkrete Handlungsempfehlungen von GREEN Home gemacht:

  1. Fehlende Informationen und komplexe Prozesse halten WEG ab: Der Mangel an spezifischen Informationen und die komplexen Verfahren bei der Planung und Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen sind entscheidende Hürden für WEG. Daher sollten gezielte Informations- und Beratungsangebote entwickelt werden, die auf die Bedürfnisse von WEG zugeschnitten sind. Diese Angebote müssen auch in einschlägige Förderprogramme integriert werden, um den Zugang zu finanzieller Unterstützung zu erleichtern.
  2. Bedarf nach ganzheitlichen Lösungen: Es besteht ein dringender Bedarf, 'One-Stop-Shop'-Lösungen zu fördern, die den Sanierungsprozess von Anfang bis Ende vereinfachen. Solche integrierten Lösungen sollten die Planung, Finanzierung, Umsetzung und Überwachung von Sanierungsprojekten erleichtern und beschleunigen.
  3. Mangelnde Unterstützung für WEG-Immobilienverwaltungen: Digitale Sanierungsfahrpläne sollten gesonderte Anreize im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) erhalten, um WEG und Immobilienverwaltenden bei der Umsetzung energetischer Maßnahmen zu unterstützen.
  4. Verzögerung von Sanierungsentscheidungen in WEG: Die Einführung einer gesetzlichen Regelung für virtuelle WEG-Versammlungen ist dringend erforderlich, um die Flexibilität bei der Entscheidungsfindung zu erhöhen und den bürokratischen Aufwand zu reduzieren. Virtuelle Versammlungen ermöglichen es den WEG, Sanierungsprojekte effizienter zu planen und durchzuführen.
  5. Zwischenfinanzierung für WEG-Darlehen bei kurzfristigem Ausfall von Parteien der WEG: Es sollten Maßnahmen ergriffen werden, um Zwischenfinanzierungsmöglichkeiten für WEG-Darlehen sicherzustellen, insbesondere bei kurzfristigen Ausfällen von WEG-Parteien, um die Finanzierung von Sanierungsprojekten zu gewährleisten.
  6. Unterstützung für WEG-Parteien mit geringem Familieneinkommen: Zinsverbilligte Darlehen für energetische Sanierungen sollten als ergänzende Maßnahme zur Zuschussförderung vorgesehen werden, um auch WEG-Parteien mit niedrigem Familieneinkommen den Zugang zu energetischen Sanierungen zu ermöglichen.
  7. Wärmelieferverordnung und ihre Auswirkungen: Die Wärmelieferverordnung sollte überprüft und gegebenenfalls angepasst werden, um keine unnötigen Barrieren für energetische Sanierungen in WEG-Gebäuden zu schaffen.

Valentina Fröhlich, Projektmanagerin von GREEN Home (DENEFF EDL_HUB), betont: „Um die Sanierungsrate in WEG-Gebäuden zu steigern, ist die Unterstützung der Politik unerlässlich. Die vorgestellte Pain-Point-Liste bietet konkrete Ansätze, wie regulatorische Maßnahmen und politische Unterstützung dazu beitragen können, die enormen CO2- und Energieeinsparpotenziale in WEG-Gebäuden zu realisieren.“

Das Projekt GREEN Home ruft die Politik dazu auf, die vorgeschlagenen Maßnahmen in den politischen Diskurs einzubringen, um die energetische Sanierung in Wohnungseigentümergemeinschaften voranzutreiben und somit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

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