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Heizspiegel 2018: Heizen mit Öl wird wieder teurer

790 Euro – so hoch waren die durchschnittlichen Heizkosten in einer 70 Quadratmeter großen Wohnung mit Erdgas-Zentralheizung im vergangenen Jahr. Während in energetisch guten Häusern 520 Euro gezahlt wurden, mussten Bewohner von energetisch schlechteren Wohnungen 1.110 Euro zahlen.

Das zeigt der Heizspiegel für Deutschland 2018, den die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online jetzt im Auftrag des Bundesumweltministeriums und in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Mieterbund e. V. im Rahmen der Kampagne „Mein Klimaschutz“ veröffentlicht hat.

Verbraucher können auf www.heizspiegel.de und www.mieterbund.de kostenlos prüfen, wo sie mit ihren Heizkosten im Vergleich zu ähnlichen Haushalten stehen. Der Heizspiegel-Flyer ist ab Mitte Oktober bundesweit bei vielen Mietervereinen sowie Städten und Gemeinden erhältlich.

Prognose: Heizen mit Heizöl teurer als mit Erdgas

Die Heizkosten haben sich im vergangenen Jahr je nach Energieträger uneinheitlich entwickelt. In einer 70-Quadratmeter-Wohnung in einem Mehrfamilienhaus mit Heizöl-Zentralheizung sind die Kosten wegen höherer Heizöl-Preise im Schnitt um 85 Euro gestiegen – auf 750 Euro pro Jahr. In einer Wohnung mit Erdgas-Zentralheizung sanken die durchschnittlichen Kosten auf 790 Euro (minus 20 Euro). Bei Fernwärme waren es 895 Euro (minus 35 Euro).

Diese Entwicklung wird sich voraussichtlich auch in diesem Jahr fortsetzen: Bewohner von ölbeheizten Häusern müssen aufgrund steigender Preise wahrscheinlich mit 8 Prozent Mehrkosten rechnen. In Häusern mit Erdgas- und Fernwärmeheizung dürften die Kosten um etwa 3 Prozent sinken. Damit würde das Heizen mit Heizöl seinen Kostenvorteil verlieren und wieder teurer sein als das Heizen mit Erdgas.

Der Heizspiegel macht deutlich: Die Entwicklung der Energiepreise ist für die Heizkosten zwar auf den ersten Blick relevant – wesentlich wichtiger ist jedoch der Sanierungsstand eines Hauses. In einem energetisch besseren Mehrfamilienhaus mit Erdgas-Zentralheizung entstehen in einer 70-Quadratmeter-Wohnung pro Jahr etwa 1,5 Tonnen klimaschädliches CO2 durchs Heizen. In einem energetisch schlechteren Gebäude sind es 4,1 Tonnen. Um diesen CO2-Unterschied zu kompensieren, müssten rund 200 Bäume gepflanzt werden.

Rechner für Heizkosten und Tipps zum Sparen

Mit einem kostenlosen Heizkostenrechner erfahren Mieter und Eigentümer auf www.heizspiegel.de, wie ihre Wohnung oder ihr Haus bei Heizkosten und Heizenergieverbrauch abschneidet. Außerdem finden sie dort zahlreiche Tipps zum Senken ihrer Heizkosten.  

Weitere Daten und Hintergründe aus dem Heizspiegel 

Was ist eine „durchschnittliche Wohnung“?

Als durchschnittliche Wohnung wird eine 70 Quadratmeter große Wohnung bezeichnet, die in einem 501 bis 1.000 Quadratmeter großen Mehrfamilienhaus liegt. Sofern nicht anders bezeichnet, wird sie zentral mit Erdgas beheizt.

Wie hoch waren die durchschnittlichen Heizkosten 2017?

In einer durchschnittlichen Wohnung zahlten die Bewohner mit Erdgas-Zentralheizung 2017 im Schnitt rund 790 Euro. In Wohnungen mit Heizöl-Zentralheizung waren es etwa 750 Euro, bei Fernwärme rund 895 Euro. Andere Energieträger wie Strom oder Biomasse werden nur in etwa elf Prozent aller Haushalte genutzt. Deswegen sind sie bisher nicht Teil der Heizspiegel-Auswertung.

Prognose: Welche Heizkosten sind für das Abrechnungsjahr 2018 zu erwarten?

In erdgas- und fernwärmebeheizten Gebäuden werden die Heizkosten 2017 voraussichtlich um etwa 3 Prozent sinken. Bewohner von Häusern mit Heizöl-Zentralheizung müssen mit einem Anstieg der Heizkosten um 8 Prozent rechnen.

Wie wird die Prognose für 2018 berechnet?

Die Prognose für 2018 berücksichtigt wetterbedingte Veränderungen und die Entwicklung der Energiepreise. Die Temperaturen in der Heizperiode 2018 werden im Vergleich zum Vorjahr voraussichtlich um 3,7 Prozent höher sein. Die mittleren Energiepreise entwickeln sich aus aktueller Sicht unterschiedlich: Bei Erdgas und Fernwärme dürften die Preise 2018 durchschnittlich um 1,5 Prozent sinken, bei Heizöl um rund 13 Prozent steigen.

Welchen Einfluss haben die Emissionswerte der Energieträger auf die CO2-Emissionen eines Gebäudes?

Die Energieträger Erdgas, Heizöl und Fernwärme haben unterschiedliche CO2-Emissionswerte. Das heißt: Pro Kilowattstunde (kWh) erzeugter Energie entstehen je nach Energieträger unterschiedlich viele Kilogramm (kg) klimaschädliches CO2

  • Erdgas: 0,25 kg/kWh
  • Heizöl: 0,319 kg/kWh
  • Fernwärme: 0,261 kg/kWh

Heizöl-Heizungen schneiden hier also vergleichsweise schlecht ab. Hinzu kommt, dass ölbeheizte Häuser im Schnitt älter sind als Häuser mit Erdgas- oder Fernwärmeheizung. Deshalb haben sie oft einen vergleichsweise hohen Verbrauch.

Wie wird die Spanne der Heizkosten berechnet?

Die Spanne der Heizkosten ergibt sich aus einem Vergleich der Heizspiegel-Kategorien „niedrig“ und „zu hoch“. Dabei werden die in der jeweiligen Kategorie angegebenen Kosten pro Quadratmeter mit 70 multipliziert (70 Quadratmeter beträgt die Größe der durchschnittlichen Wohnung). Für das Abrechnungsjahr 2017 ergeben sich folgende Spannen:

  • Erdgas: 520 bis 1.110 Euro
  • Heizöl: 520 bis 1.040 Euro
  • Fernwärme: 620 bis 1.380 Euro
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