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BIM: Von welchen Ländern kann Deutschland lernen?

BauInfoConsult ist in seiner Trendstudie BIM Monitor 2017 unter anderem genau dieser Frage nachgegangen. Dabei zeigen die Ergebnisse, dass die deutschen Akteure insbesondere die skandinavischen Staaten als Paradebeispiel für die BIM-Nutzung erachten. Aber auch andere Staaten kommen für die Befragten als Vorbilder in Frage.

Im Zusammenhang mit der Marktstudie zum Stand der BIM-Nutzung in Deutschland hat BauInfoConsult 304 mitarbeiterstarke Architektur- und Ingenieurbüros sowie größere Verarbeiter danach befragt, welche Länder für Sie Vorreiter bei der BIM Nutzung sind. Dabei sehen über die Hälfte der Befragten die skandinavischen Länder als Paradebeispiel für die BIM-Nutzung an. Mit leichtem Abstand dahinter rangieren die USA und Kanada (42 Prozent) sowie unsere Nachbarn aus den Niederlanden.

Dass diese Staaten so deutlich als Vorbilder genannt werden, kommt natürlich nicht von ungefähr, denn schließlich ist die praktische Anwendung von BIM in diesen Ländern wesentlich weiter verbreitet als hierzulande. So ist BIM beispielsweise in Dänemark schon seit 2007 in allen öffentlichen Bauprojekten Pflicht, die ein Auftragsvolumen über 2,7 Millionen Euro besitzen. In Finnland hingegen verlangt der größte staatliche Immobilienbesitzer seit 2007, dass alle eingereichten virtuelle Modelle bereits dem IFC-Standard entsprechen müssen. Norwegen schreibt sogar vor, dass bei allen Projekten, die der staatlichen Bauverwaltung unterliegen, auf BIM nur mit spezieller Ausnahmegenehmigungen verzichtet werden kann.

BIM fest in den Bau integriert

Auch in den USA und Kanada ist BIM bereits fester Bestandteil des Baualltages. So sehen die General Service Administration, Teile der US-Armee und einige Bundestaaten den generellen Einsatz von BIM vor. Dabei sind Experten der Ansicht, dass gerade in den USA BIM dazu benutzt wird, um die unterschiedlichen Gewerke besser koordinieren zu können – egal, ob nun bei Mammutprojekten oder einfacheren Bauvorhaben.

Ebenfalls können unsere Nachbarn aus den Niederlanden als guter Gradmesser für die BIM-Entwicklung herhalten, denn seit 2011 ist dort bei allen öffentlichen Bauten mit einem Volumen über 10 Millionen Euro der Einsatz von BIM vorgeschrieben.

Natürlich können die Erfahrungen aus den anderen Nationen nicht direkt immer eins zu eins auf Deutschland angewandt werden, da hierzulande die teilweise überregulierten Bauprozesse einer reibungslosen Einführung von BIM entgegenarbeiten könnten. So stellt sich etwa die Frage, wie sich BIM in die bestehenden Gesetze, Normen und Verordnungen einbinden lässt. So müsste zum Beispiel erst genau definiert werden, welche BIM-Leistungen nun der HOAI Unterliegen und welche nicht – so könnte beispielsweise in der Praxis die Verknüpfung einzelner BIM-Objekte mit Kosten- und Tarifinformationen nicht immer über die spezifischen HOAI-Phasen abgerechnet werden.

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