Drei Werkzeuge für die Kommunale Wärmeplanung
Auch wenn die Umsetzung in Landesrecht in weiten Teilen noch aussteht, haben die rund 10.700 Kommunen eine klare Aufgabe: Kommunen mit mehr als 100.000 Einwohnenden müssen bis Mitte Juni 2026 einen Kommunalen Wärmeplan (KWP) erstellen, kleinere Kommunen bis Mitte 2028. Neben anderen Unterstützungsangeboten bietet das Kompetenzzentrum Kommunale Wärmewende (KWW) der Deutschen Energie-Agentur auf seiner Webseite www.kww-halle.de drei neue Werkzeuge an, die Kommunen in der Vorbereitung und Durchführung ihrer Wärmeplanung konkret unterstützen.
Robert Brückmann, Leiter des KWW sagte: „In unserer täglichen Arbeit sehen wir, dass viele Kommunen nach Vorlagen, Beispielen und Vergleichswerten suchen, an denen sie sich in ihrer Wärmeplanung orientieren können. Darauf reagieren wir mit unserem Dreiklang aus Musterleistungsverzeichnis, Dienstleisterverzeichnis und Datenkompass. Im Laufe des Jahres werden wir diesen Werkzeugkasten noch weiter ausbauen, um die Kommunale Wärmeplanung zu vereinfachen.“
KWW-Musterleistungsverzeichnis: einfacher ausschreiben
Der Kommunale Wärmeplan wird zumeist im Auftrag der Kommune durch einen externen Dienstleister erstellt. Diese Dienstleistung muss ausgeschrieben werden. Das KWW-Musterleistungsverzeichnis (MLV) dient als Vorlage für die Ausschreibung und kann an die Rahmenbedingungen der jeweiligen Kommune angepasst werden. Die aktuelle Version des KWW-Musterleistungsverzeichnisses richtet sich an Kommunen, die bis zum 4. Dezember 2023 einen Fördermittelantrag über den Förderschwerpunkt 4.1.11 „Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung“ der Kommunalrichtlinie eingereicht haben. Es konkretisiert die Leistungen, die in der Kommunalrichtlinie und ihrem Technischen Annex nur grob umrissen sind. Außerdem wurden die Anforderungen, die sich aus dem Wärmeplanungsgesetz ergeben, nach Möglichkeit berücksichtigt. Kommunen erhalten mit diesem Musterleistungsverzeichnis einen besseren Überblick über den Umfang der KWP. Dienstleistungsunternehmen erleichtert das Verzeichnis wiederum die Angebotserstellung. Insgesamt sorgt das KWW-Musterleistungsverzeichnis für eine bessere Vergleichbarkeit der Angebote, was sowohl der Kommune als auch den Bietern zugutekommt.
KWW-Dienstleisterverzeichnis: Anbieter effizient finden
Das KWW-Dienstleisterverzeichnis fördert den Austausch zwischen Kommunen und Dienstleistungsunternehmen, zum Beispiel in der Vorbereitung der Kommunalen Wärmeplanung. Es dient als erste Übersicht potenzieller Dienstleister und ermöglicht es Kommunen, die Anbieter basierend auf ihren Anforderungen nach Leistungsspektrum und Region zu filtern. Kurzprofile bieten einen groben Eindruck der Anbieter. Detaillierte Informationen können dann auf den jeweiligen Internetseiten abgerufen werden.
KWW-Datenkompass: Quellenlage klären
Die Kommunale Wärmeplanung basiert auf Daten: z. B. Details zur Bebauungsstruktur, Verbrauchsdaten und Wärmequellen. Die meisten dieser Daten existieren, aber leider nicht an einem Ort. Der KWW-Datenkompass gibt einen Überblick, wer welche Daten liefern muss und hilft dabei, die Daten entsprechend der gesetzlichen Vorgaben bei den jeweiligen Datenhaltern abzufragen. Das KWW erarbeitet und aktualisiert die bundeslandspezifischen Übersichten u.a. im Austausch mit den Landesenergieagenturen und stellt diese sukzessive auf seiner Webseite zur Verfügung. Im Laufe des Jahres wird das KWW dieses Angebot zu einer Metadatenbank ausbauen, mit deren Hilfe die hier angesprochenen Daten direkt abgerufen werden können.
Über das Kompetenzzentrum Kommunale Wärmewende (KWW)
Das Kompetenzzentrum Kommunale Wärmewende (KWW) der Deutschen Energie-Agentur (dena) arbeitet seit seiner Eröffnung im April 2022 in Halle (Saale) im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) daran, verlässliche Informationen zur Kommunalen Wärmeplanung (KWP), Know-how aus der Praxis und Beratungsmaterialien für die Akteure der Kommunalen Wärmewende in Deutschland aufzubereiten und zur Verfügung zu stellen. Weitere Informationen finden Sie unter: www.kww-halle.de.