5 Fehler bei der Planung von Solarthermieanlagen
1. Falsche Bewertung der Sonneneinstrahlung
Die richtige Einschätzung der Sonneneinstrahlung ist für den effizienten Betrieb einer solarthermischen Anlage entscheidend. Hier werden die zu erwartenden Erträge häufig zu optimistisch eingeschätzt. Denn Standortbedingungen wie Dachneigung, mögliche Verschattungsquellen und zukünftige Bauvorhaben in der Umgebung werden mitunter nicht ausreichend berücksichtigt.
Lösung: Durch eine vorausschauende Planung können Ertragseinbußen deutlich reduziert werden. Dabei ist eine detaillierte Betrachtung der Dachneigung, möglicher Verschattungen und der Dachstatik von großer Bedeutung. Es reicht nicht aus, nur die Anzahl der Sonnentage und die Ausrichtung des Daches zu berücksichtigen. Veränderliche Faktoren wie winterliche Verschattung durch Bäume, Gebäude oder andere Strukturen sowie geplante Bauvorhaben in der Umgebung können den Ertrag deutlich reduzieren.
2. Fehlerhafte Einschätzung des Energiebedarfs
Neben dem Ertrag ist der prognostizierte Verbrauch eine weitere Fehlerquelle. Wenn die Dimensionierung einer solarthermischen Anlage nicht auf den individuellen Verbrauch des Haushalts abgestimmt ist, arbeitet sie ineffizient, weil sie entweder zu viel oder zu wenig Wärme produziert. Ein generelles Problem: Das Nutzungsprofil von Haushalten ändert sich meist im Laufe der Lebensdauer der Immobilie. Kinder ziehen aus oder das Haus wird an Nutzer mit einem anderen Verbrauchsprofil verkauft.
Lösung: Ohne dieses generelle Problem lösen zu können, müssen bei der Planung die Anzahl der Bewohner, deren Warmwasserbedarf und eventuell der Anteil der Heizungsunterstützung berücksichtigt werden. Dabei sind die passiven Wärmegewinne in modern gedämmten Gebäuden zu berücksichtigen. Die richtige Dimensionierung der Kollektorfläche und die Berücksichtigung zahlreicher Komponenten sind komplexe, aber entscheidende Aspekte der Planung.
3. Mangelnde Präzision bei der Dimensionierung auch des Speichers
Sowohl Über- als auch Unterdimensionierung auch des Warmwasserspeichers – beides häufige Fehlerquellen – führen zu Leistungseinbußen und unnötigen Kosten (entweder im Betrieb durch zu wenig solarthermische Arbeit oder bei der Investition durch zu große Auslegung).
Lösung: Eine genaue Bestimmung der benötigten Kollektorfläche, des Speichervolumens und der Leistung der Komponenten wirkt dem entgegen. Fehler bei der Dimensionierung der Komponenten können den Wärmetransport beeinträchtigen und sind zu vermeiden. Die Größe des Speichers muss den Warmwasserbedarf und den Energieertrag der Kollektoren berücksichtigen. Auch der Standort des Speichers muss sorgfältig geplant werden, um eine reibungslose Installation zu gewährleisten.
4. Schlechte Qualität der Komponenten
Die beste Planung der Welt nützt nichts, wenn die Solarmodule von schlechter Qualität sind.
Lösung: Gütesiegel wie die „Solar Keymark“ dienen als Orientierungshilfe für qualitativ hochwertige Produkte. Und sie sorgen dafür, dass so geprüfte und zertifizierte Anlagen auch gefördert werden (Quelle: BAFA). Und: Auch gute Solarthermie-Panele benötigen hin und wieder eine Reinigung.
5. Nichteinhaltung technischer Normen
Man mag es kaum glauben, aber auch bei der Installation von solarthermischen Anlagen werden manchmal Normen und Vorschriften nicht beachtet. Dabei gewährleistet die Einhaltung der einschlägigen DIN-Normen nicht nur die Sicherheit und Effizienz der Anlage, sondern schützt auch vor möglichen Bauschäden.
Lösung: Auch wenn für die Installation von Solarwärmeanlagen in der Regel keine Baugenehmigung erforderlich ist, ist die strikte Einhaltung der Bauvorschriften entscheidend. Nichtbeachtung von Dachnormen oder Richtlinien für Verankerung und Verglasung können zu schweren Schäden führen. Besonders wichtig ist die Einhaltung der Normen DIN EN 12975 und DIN EN 12976, die die Sicherheit, Zuverlässigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Wind und Schnee regeln.