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Diese Flächenheizungen verhindern die Überhitzung in Transferräumen

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Die herkömmliche Art der Wärmeverteilung im Bereich des Heizkreisverteilers kann in Fluren und anderen Transferräumen zu einer Überhitzung führen.

Wo der Verteiler einer Fußbodenheizung installiert ist, erwärmen die Zuleitungen zu den verschiedenen Heizkreisen im Normalfall auch den Estrich. Verschärfend kommt hinzu, dass vor allem im Bereich vor dem Verteiler der Verlegeabstand der wärmeabgebenden Rohre zwangsläufig sehr gering ist. Durch diese Konzentration auf engstem Raum entsteht unweigerlich eine höhere Oberflächentemperatur und evtl. eine höhere Raumtemperatur.

Besteht Dämmpflicht nach EnEV?

Der unerwünschte Effekt dabei: Der oft kleine Transferraum, meist der Flur oder Hauswirtschaftsraum, wird unkontrolliert beheizt, obwohl dort entweder keine oder nur wenig Wärme benötigt wird. Die erste Frage, die sich dabei stellt ist: Sind die Rohre (auch deshalb) entsprechend der Tabelle 1, Anlage 5 der Energieeinsparverordnung (EnEV) verpflichtend zu dämmen?

Nein, heißt es dazu im BVF-Positionspapier (Positionspapier „Anbindeleitungen/durchlaufende Zuleitungen bei Warmwasser-Fußbodenheizungen“, Bundesverband Flächenheizungen und Flächenkühlungen e. V. (BVF), 10/2014): „Durchlaufende Zuleitungen gehören zum Teilbereich der Wärmeabgabe und nicht zu dem Bereich der Wärmeverteilung. Somit unterliegen durchlaufende Zuleitungen keiner Dämmpflicht nach EnEV § 14. Zudem wird in der DIN V 18 599 Teil 5 explizit auf den Wegfall der Anbindeleitungen verwiesen.“

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Einzelraumregelpflicht beachten

Allerdings sind damit weder die Probleme gelöst noch die EnEV-Vorschriften erfüllt. Denn seit Einführung der EnEV 2014 unterliegen Räume größer als 6 m2 Nutzfläche der Einzelraumregelungspflicht nach § 14, Absatz 2. Das bedeutet, dass sie mit selbsttätig wirkenden Einrichtungen zur raumweisen Regelung der Raumtemperatur ausgestattet werden müssen.

Weil sich dies bei den durchlaufenden Heizkreiszuleitungsabschnitten jedoch nicht realisieren lässt, müssen zwei Aspekte bereits bei der Flächenheizungsplanung berücksichtigt werden:

  • Die abgegebene Heizleistung durchlaufender Zuleitungen an den durchlaufenen Raum.
  • Es ist zu prüfen, ob der zu durchlaufende Raum durch diese Wärmeabgabe noch regelbar ist. Dazu heißt es im BVF-Positionspapier: „Die Summe der Zuleitungslängen (Vor-/Rücklaufleitungen) soll 1/3 der Gesamtrohrlänge des Heizkreises des zu durchlaufenden Raumes nicht überschreiten. Ggf. ist durch den Planer rechnerisch zu überprüfen, ob eine unerwünschte Raumtemperaturerhöhung auftritt und ob Maßnahmen dagegen zu treffen sind.“ (Positionspapier „Anbindeleitungen/durchlaufende Zuleitungen bei Warmwasser-Fußbodenheizungen“, Bundesverband Flächenheizungen und Flächenkühlungen e. V. (BVF), 10/2014)

Wichtig ist zudem, darauf zu achten, dass die Heizlastberechnung nach DIN EN 12 831 Normtemperaturen für Räume in Wohngebäuden definiert (z. B. 15 °C in Fluren). Sollten sich diese Werte nicht einhalten lassen oder wünscht der Bauherr abweichende Temperaturen, sollte der Handwerker dies unbedingt schriftlich vereinbaren, um Haftungsansprüchen vorzubeugen.

Übrigens: Auch Räume < 6 m2 Nutzfläche dürfen nicht überheizt oder für die beabsichtigte Nutzung unbrauchbar werden (z. B. Vorratsraum). Daher ist auch hier die Wärmeabgabe zu prüfen und ggf. so zu begrenzen, dass dem bestimmungsgemäßen Gebrauch nichts im Wege steht. („Sind Anbindeleitungen zu dämmen?“, Bernd Quiel, BVF, SBZ-Heft 20/2014)

Wie die Anforderungen erfüllen?

Um den Anforderungen von EnEV und Bauherr in puncto Regelbarkeit und bestimmungsgemäßem Gebrauch gerecht zu werden, können bereits bei der Planung der Flächenheizung erste Maßnahmen getroffen werden, zum Beispiel durch:

  • die Wahl des optimalen Standorts für den Heizkreisverteiler
  • die Verringerung durchlaufender Zuleitungen
  • das Splitten der benötigten Heizkreise auf mehrere Verteiler, die sich an unterschiedlichen Standorten befinden
  • größere Rohrdimensionen
  • Verringerung der Wärmeabgabe durch geeignete Dämmmaßnahmen.

Insbesondere die Dämmung von Fußbodenheizungssystemen war für den Fachhandwerker in der Vergangenheit nicht immer ganz einfach zu realisieren.

Nachfolgend werden drei zu den Frühjahrsmessen 2018 neu eingeführte bzw. erweiterte Systembeispiele vorgestellt. Ergänzend aufgenommen wurde noch ein verteilerloses System. (Quellen-Hinweis: Alle Angaben zu den folgenden Produkten/Systemen stammen von den Herstellern)

Systembeispiel 1: Viega

Viega Fronterra

Mit neuen Komponenten für das Flächentemperiersystem Fonterra rückt Viega dem Überhitzungsproblem und der ungeregelten Wärmeabgabe in Transferräumen zu Leibe: Die Zuleitungen der Heizkreise werden in einem Dämmschlauch in der Dämmebene geführt.

Auf der Dämmung ist mit einer Smart-Noppenplatte die Installation eines separat regelbaren Heizkreises möglich, wie es auch die Energieeinsparverordnung (EnEV) fordert. Und so funktioniert es im Detail:

Wärmeabgabe reduzieren

Im ersten Schritt wird der Boden mit Fonterra-Tacker-Systemplatten 35-2 ausgelegt. Das ist die Installationsebene für die Zuleitungen in die beheizten Räume. Mit einem neuen Schneidewerkzeug werden dann die Aussparungen für die Dämmschläuche und die Zuleitungen in die Systemplatten geschnitten.

Die damit verbundene Dämmung der Heizkreise verringert die Wärmeabgabe um bis zu 85 %. Ist diese Verlegung nicht möglich, können die Zuleitungen auch im Schutzrohr in der Heizebene verlegt werden. Dabei reduziert sich die Wärmeabgabe allerdings nur um rund 25 %.

Höhenversatz ausgleichen

In den zu beheizenden Nebenräumen wird das Fonterra-Flächentemperiersystem wahlweise auf Fonterra-Tacker- oder -Noppenplatten installiert. Der Übergang von der Dämmebene auf die Installationsebene erfolgt dabei im Türdurchgang zu den Nebenräumen. Zum Ausgleich des Höhenversatzes gibt es nun spezielle Rohrführungsbögen.

Die neuen Installationskomponenten sind in den Rohrdimensionen 15 bis 17 mm (in Transferräumen) lieferbar.

Trittschalldämmung sicherstellen

Durch das rechteckige Format der Dämmschläuche passen sich diese ohne Hohlräume in die Installationsebene ein. Damit ist der Trittschallschutz uneingeschränkt gewährleistet. An den Türschwellen, wo die Heizkreise auf die Heizebene verspringen, verhindern selbstklebende Abdichtungsstreifen Schallbrücken und eindringendes Estrichwasser.

Transferraum separat regeln

Der Transferraum erhält nach Fertigstellung der Installationsebene einen eigenen Heizkreis. Dazu wird das Fonterra Smart-Noppenplattensystem auf der Tackerplatten-Dämmung installiert. Damit ist der Transferraum separat regelbar, sodass auch hier die zugesicherten Raumtemperaturen über eine Einzelraumregelung – zum Beispiel Fonterra Smart Control – problemlos eingehalten werden können.

www.viega.de/fonterra

Systembeispiel 2: Uponor

Uponor Vario Heat Protect

Vario Heat Protect heißt die Systemlösung zur optimierten Führung von Flächenheizungsrohren in der Dämmebene des Fußbodens. Damit lässt sich die Oberflächentemperatur in den kritischen Bereichen um 8 K verringern, sodass sich die unkontrollierte Wärmeabgabe an den Raum (in der Nähe von Heizkreisverteilern und Anbindeleitungen) um bis zu 80 % reduziert. In den betroffenen Räumen kann somit ein eigener regelbarer Heizkreis installiert werden.

Selbstklebende Verlegeplatten

Die Systemlösung besteht aus 1200 x 600 mm großen Verlegeplatten aus einem XPS-Extruderschaum mit hoher mechanischer Festigkeit, der auch bei den höheren Rückstellkräften von Kunststoffrohren für eine saubere Leitungsführung im vorgefrästen Raster sorgt. Die Verteilerplatte wird mit der selbstklebenden Rückseite in der Dämmebene vor dem Heizungsverteiler fixiert und kann dann bis zu zwölf Heizkreise sauber aufnehmen. Die weitere Rohrführung erfolgt mithilfe der variabel einsetzbaren Anbindungsplatten, die sich dazu leicht in drei Streifen – jeweils mit Vor- und Rücklauf – teilen lassen.

Im Türbereich des zu beheizenden Raums werden die Leitungen dann von der Dämm- in die Estrichebene gehoben. Das Abkleben des Übergangs bietet dabei sicheren Schutz vor dem Eindringen von Estrichanmachwasser in die Dämmschicht gemäß DIN 18 560.

Wirksamer Trittschallschutz

Um den Schallschutzanforderungen insbesondere in Wohngebäuden gerecht zu werden, ist das Dämmschicht-Verlegesystem zudem in einer Version mit integrierter Trittschalldämmung verfügbar. Durch eine 7 mm dicke EPS-Unterlage erreichen die Platten hier eine Trittschallminderung von 28 dB und erfüllen damit die Anforderungen für den gehobenen Wohnungsbau gemäß DIN 4109. In Kombination mit der passenden Rollplatte Uponor Klett kann dieser hohe Trittschallschutz bei einer Aufbauhöhe von nur 35 mm in der Dämmebene flächendeckend umgesetzt werden.

www.uponor.de

Systembeispiel 3: Kermi

Kermi x-net

Statt durchlaufende Zuleitungen wie bisher üblich in den Estrich einzubetten, führt Kermi x-net connect sie ab dem Verteiler zunächst in eine Dämmebene unter dem Estrich. So wird die Heizwärme gezielt unter dem Estrich hindurchgeleitet und taucht erst dort wieder in die Estrichebene ein, wo der Fußboden tatsächlich erwärmt werden soll. Das verhindert eine ungewollte Wärmeabgabe über die Zuleitungen und minimiert auf diese Weise Energieverluste.

Erhöhter Schallschutz nach VDI 4100

x-net connect besteht aus zwei Komponenten: der unten angeordneten, zweiseitig kaschierten EPS-Systemplatte x-net connect base und dem Abdeckelement x-net connect cover. Die beiden x-net-connect-Lagen haben zusammen auch bei enger Anordnung der Zuleitungen einen hohen trittschallmindernden Effekt. Dieser entspricht der Wirkung einer in konventioneller Weise unter dem Estrich verbauten EPS-Dämmplatte. Für eine 30 mm dicke Platte des Typs EPS DES sg bedeutet dies eine Trittschallminderung von 29 dB bei 45 mm Estrich-Rohrüberdeckung.

Für besonders hohe Anforderungen an den Schallschutz ist x-net connect base plus als Typ EPS DES sm mit 35 mm Dicke und einer Trittschallminderung von 33 dB verfügbar. Damit lassen sich auch die strengen Anforderungen an den Schallschutz nach VDI 4100 erfüllen.

Einzelraumregelung gemäß EnEV

Mithilfe des x-net-Heißschneiders werden die Rohrkanäle in die x-net connect base eingeschnitten. Darüber wird das 6 mm dicke Abdeckelement x-net connect cover verlegt, das für einen raschen Einbau mit einer selbstklebenden Rückseite ausgestattet ist.

So entsteht oberhalb der durchlaufenden Zuleitungen eine Ebene für einen separat regelbaren Heizkreis im Estrich.

www.kermi.de

Systembeispiel 4: Oventrop

Oventrop Unidis

Als Lösung für das Überhitzungsproblem kann sich auch die dezentrale Verteilung bzw. verteilerlose Installation von Flächenheizungen anbieten. Beim Unidis-System entfällt das zentrale Zusammenführen der Vorlaufleitungen vor dem Verteiler. Wohnungsflure erhalten einen eigenen Heizkreis.

Kein klassischer Verteiler notwendig

Das Floorbox-UH/UV-Anschluss-Set oder alternativ die Wohnungsstation Regudis sind die zentralen Einrichtungen pro Wohnung zum Absperren, Regulieren und zur Wärmemengenmessung. Nach der Installation (von Box bzw. Station) erfolgt das raumweise Verlegen der Vorlaufleitung. Über Abzweige werden die einzelnen Unibox E BV und die Flächenheizkreise angeschlossen.

Separate Raumtemperaturregelung

Die Einzelraum-Temperaturregelung übernimmt jeweils eine separate Unibox E BV. In dieser Armatur sind Thermostatfühler und -regler ohne Fremdenergie untergebracht. Außerdem beinhaltet die Unibox E BV einen integrierten und individuell einstellbaren Bypass. Dieser ermöglicht einen erhöhten Komfort in Räumen mit hohem Fremdwärmeeintrag, weil ein Auskühlen des Estrichs verhindert wird. Der Montagekanal mit Absperrung bietet die Möglichkeit einer verteilerlosen Anbindung und einer raumweisen Absperrung von Flächenheizkreisen.

www.oventrop.de

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