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PV-Anlagen: Stromeinspeisung lohnt sich wieder mehr

Selbst erzeugter Solarstrom ist der günstigste. Deswegen galt bisher: Wer eine Photovoltaikanlage auf dem Dach hat, sollte den Strom für den Eigenbedarf nutzen. Das ändert sich mit der geplanten Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, über das der Bundestag am Freitag beraten hat. Wer den gesamten Strom einer neu gebauten Anlage an das öffentliche Stromnetz abgibt, kann voraussichtlich ab Sommer wieder bis zu 13,8 Cent statt zuletzt sieben Cent pro Kilowattstunde verdienen. Die Erzeugung einer Kilowattstunde Solarstrom kostet die Anlagenbetreiber aber nur rund zehn Cent. „Den Bau von Photovoltaik-Anlagen wird das voraussichtlich beflügeln“, sagt Finanztip-Expertin Ines Rutschmann. Bereits nach zehn Jahren könne eine Anlage abbezahlt sein. 

Je größer die PV-Anlage, desto schneller macht sie sich bezahlt 

Beim Kauf einer Photovoltaikanlage sollten Hauseigentümer:innen auf den Preis der Anlage schauen. „Der Preis entscheidet vor allem, wann sich die Investition auszahlt“, erklärt Rutschmann. Betriebskosten und die Lage spielten hingegen eine nachgeordnete Rolle. Auch die Größe der Anlage beeinflusst die Wirtschaftlichkeit. Denn ein Teil der Kosten ist unveränderlich, egal wie groß das System ist – etwa für Planung, Gerüst, Einspeisezähler oder Netzanschluss. Daher gilt: Je größer die Anlage, desto schneller macht sie sich bezahlt. „Wer bereit ist, mehr als 10.000 Euro zu investieren und ein geeignetes Dach hat, sollte dieses am besten komplett mit Solarpanelen bedecken und den gesamten Strom ins öffentliche Netz einspeisen“, sagt Rutschmann.  

Wer eine Anlage plant, sollte auf Volleinspeisung setzen 

Nach zehn bis elf Jahren macht sich laut Rutschmann beispielsweise eine Photovoltaikanlage mit zehn Kilowatt Leistung bei Volleinspeisung bezahlt. 13 bis 14 Jahre hingegen dauert es bei einer 5-Kilowatt-Anlage, die auf den Strombedarf ihres Besitzers zugeschnitten ist und seiner eigenen Versorgung dient. Wer eine Photovoltaikanlage plant, sollte dies abwägen. Die neue Vergütung für Volleinspeisung soll auch für Anlagen gelten, die sich schon im Bau befinden. „Sobald die neuen Fördersätze in Kraft treten und bevor die Anlage in Betrieb genommen wird, teilt man dazu dem Netzbetreiber mit, dass man 2022 den gesamten Solarstrom einspeisen möchte und dafür die neue Förderung beansprucht“, erklärt Rutschmann 

Eine Umrüstung auf Eigenverbrauch ist möglich 

Anlagenbetreiber bleiben an den Modus der Volleinspeisung nicht gebunden: Sie können die Pho­to­vol­ta­ik­an­la­ge auch auf Eigenverbrauch umrüsten. Einmal im Jahr ist ein Wechsel möglich. Doch dann gibt es deutlich weniger für den eingespeisten Strom: 6,93 Cent pro Kilowattstunde. Damit sich das stärker lohnt als die Volleinspeisung, muss die Ersparnis durch den Eigenverbrauch hoch sein. Entweder kann mehr eigener Strom als üblich genutzt werden oder der Strom aus dem Netz kostet mindestens 45 Cent. Der aktuelle Strompreis liegt im Durchschnitt bei 37 Cent pro Kilowattstunde.

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