DAA SolarIndex: Speicher stark und PV gleichbleibend gefragt
Laut dem DAA SolarIndex stand das dritte Quartal 2022 ganz im Zeichen der steigenden Nachfrage nach Stromspeichern und des Zubaus von Photovoltaik. Denn die Zubauzahlen der Bundesnetzagentur steigerten sich von Juli bis September um 54 Indexpunkte auf 170.
Eine parallele Entwicklung weisen die Anfragen bei DAA nach PV-Speichern auf. Hier gab es von Juli bis September ebenfalls eine kontinuierliche Steigerung um insgesamt 51 Indexpunkte. Im zweiten Quartal 2022 hatte es keine so stringente Steigerung der Nachfrage nach Stromspeichern gegeben. Eine mögliche Erklärung für die Nachfrageentwicklung im dritten Quartal könnten die in diesem Zeitraum rapide gestiegenen Strompreise sein. Laut dem Vergleichsportal Verivox seien die Strompreise pro Kilowattstunde von Juli bis September um rund 13 Cent gestiegen. Das könnte den Wunsch nach einem höheren Eigenverbrauch von selbst erzeugtem, günstigerem, Solarstrom erklären. Denn das Einsparpotenzial wird mithilfe eines Batteriespeichers umso höher.
Interesse an PV-Anlagen im dritten Quartal konstant
Die Nachfrage nach Photovoltaikanlagen lag im dritten Quartal recht beständig um die Index-Marke von 100, mit einer sehr leichten Abwärtsbewegung von 98 auf 95 Indexpunkte. Hiermit korrelieren die steigenden Zubauzahlen: augenscheinlich ein Nachholeffekt zu den sehr hohen Photovoltaik-Nachfragezahlen im ersten Quartal 2022.
Das weiterhin konstante bis wachsende Interesse an Photovoltaikanlagen und an Speichern bei DAA passt insgesamt zum aktuellen Geschäftsklimaindex (GKI) des Bundesverband Solarwirtschaft e. V. für denselben Zeitraum. Demnach sei die Geschäftslage von Solar-Unternehmen überwiegend als sehr gut bezeichnet worden.
Dass ab August die höheren Vergütungssätze für die Einspeisung von Solarstrom galten, spiegelt sich zwar nicht in einem sofort deutlich höheren Anfragevolumen im August und September 2022 wider. Im Vergleich zu Vorjahresentwicklungen ist die Nachfrageentwicklung nach Photovoltaikanlagen zwischen August und September in diesem Jahr aber stabil: Denn von 2017 bis 2020 etwa war ein Nachfragerückgang üblich.
Es bleibt weiterhin abzuwarten, welchen Einfluss die am 14. September im Rahmen des Jahressteuergesetz 2022 beschlossenen Steuererleichterungen sowie der Bürokratieabbau für kleine PV-Anlagen haben werden. Denn die entfallende Umsatzsteuer in Höhe von 19 Prozent bedeutet schließlich, ab 2023 eine Photovoltaikanlage zum Nettopreis kaufen zu können, ohne erst aufwändig auf die Kleinunternehmerregelung verzichten zu müssen. Weiterhin attraktivitätssteigernd könnte auch die geplante Ertragssteuerbefreiung für Einnahmen aus dem Betrieb von PV-Anlagen bis zu 30 kW Nennleistung sein.
Geändertes Nachfrageverhalten ab Quartal vier erwartet
Die künftige Entwicklung rund um Energiesysteme am Eigenheim könnte aufgrund verschiedener Markteinflüsse künftig aber auch anders aussehen: „Wir erwarten bereits ab dem kommenden Quartal ein verändertes Anfrageverhalten. Darauf weisen mehrere Entwicklungen hin: Zunächst wird eine Baufinanzierung durch den Zinsanstieg deutlich teurer und die zu erwartende Leitzinsentwicklung nährt diesen Trend weiter. Damit wird die Kreditaufnahme für Sanierungen rund um Haus, Heizung und Stromversorgung zunächst unattraktiver für Eigenheimbesitzer.
Weiterhin sinkt der Strompreis am Markt laut Daten von FirstEnergy kontinuierlich und fällt als Treiber von Investitionsentscheidungen, vor allem für PV-Anlagen, im privaten Sektor gegebenenfalls auch weniger ins Gewicht. Ein weiterer Einfluss ist die gesunkene BEG-Förderhöhe. Die letzten Aspekte, die unserer Erwartung nach insgesamt dämpfend wirken könnten, sind Lieferengpässe und der andauernde Fachkräftemangel“, erläutert DAA-Geschäftsführer Rolf Steingrube die Aussichten ab dem vierten Quartal 2022.