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Trinkwassererwärmung: Zentrale und dezentrale Systeme im Vergleich

Dr. Christian Schauer
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Die Anforderungen, die an Trinkwasser warm gestellt werden, ergeben sich auf der einen Seite aus Regelwerken wie der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) sowie Arbeitsblättern des DVGW (etwa W 551 „Trinkwasser­erwärmungs- und Trinkwasserleitungsanlagen – Technische Maß­nahmen zur Verminderung des Legionellenwachstums – Planung, Errichtung, Be­trieb und Sanierung von Trinkwasser-­Installa­tionen“) oder Richtlinien des VDI (wie der VDI 2072 „Wärmeübergabestation mit Wasser-Wasser-Wär­me­übertrager für Durchfluss-Trinkwassererwärmung / ​Raumwärmeversorgung“). Das Ziel: PWH muss unabhängig vom Erwärmungssystem in jedem Fall an der Entnahmestelle hygienisch einwandfrei sein, also beispielsweise nicht durch ­Legionellen belastet. Ansonsten ist die Gesundheit der Nutzer gefährdet.

Außerdem bestehen normative Anforderungen an den Versorgungskomfort. In einer Mietwohnung beispielsweise sind nach DIN 1988-200 an der Zapfstelle nach spätestens 30 Sekunden 55 °C gefordert. Dadurch verbietet sich übrigens auch in kleinen Mietshäusern, wie Zweifamilienhäusern mit einer fremdvermieteten Wohnung, die Absenkung der Systemtemperaturen auf einen Wert unter die (als hygienekritisch anzusehenden) 55 °C, um vielleicht Energie zu sparen!

Auf der anderen Seite stehen die technischen Rahmenbedingungen einer Trinkwasser-Installation. Im Falle von PWH geht es dabei unter anderem um folgende Fragen:

  • Soll das warme Wasser zentral (über einen Speicher oder Durchfluss-Trinkwassererwärmer) oder dezentral (beispielsweise über eine ­Wohnungsstation) bereitgestellt werden?
  • Sind das Wärmesystem und die Trinkwasser­erwärmung eine Einheit oder erfolgt die PWH-Bereitstellung separat (etwa über elek­tronische Durchlauferhitzer)?
  • Welcher Wärmeerzeuger wird für die zentrale Trinkwassererwärmung eingesetzt: fossil ­betriebene Heizgeräte mit einer hohen Leistungsspreizung oder nachhaltige Lösungen wie Wärmepumpen, die auf einem niedrigeren Temperaturniveau arbeiten?

Die sich daraus ergebende, bei jedem Projekt individuell zu prüfende Bandbreite an Lösungsmöglichkeiten hat verschiedene Gründe. So war es in der Vergangenheit die Regel, zentrale PWH-Systeme mit vergleichsweise großen Speichervolumina aufzubauen, um vor allem einen hohen Versorgungskomfort sicherzustellen. Der Nachteil dabei ist, dass die Wassermengen im Speicher – in Mehrfamilienhäusern häufig mehrere Tausend Liter – gemäß VDI 6023 Blatt 1 wie in allen Trinkwasser-Installationen nach spätestens 72 Stunden einmal komplett ausgetauscht sein müssen.

Zudem muss die Temperatur im Trinkwasserspeicher mindestens 60 °C betragen, denn das DVGW-Arbeitsblatt W 551 fordert aus hygienischen Gründen am Austritt aus dem Trinkwasser­erwärmer eine Temperatur von ≥ 60 °C und am Eintritt der Zirkulationsleitung in den Trinkwasser­erwärmer eine Temperatur von ≥ 55 °C.

In diesem Temperaturbereich ≥ 60/55 °C können sich in der Zirkulation Legionellen nicht nennenswert vermehren. Der damit einhergehende Gesundheitsschutz ist allerdings auch mit hohen Energieverlusten verbunden: zum einen durch die Abstrahlverluste des Speichers an sich, zum anderen durch die Abstrahlverluste der Zirkula­tionsleitungen.

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