Diese Vor- und Nachteile haben Durchlauferhitzer
Durchlauferhitzer erzeugen schnell und – bei kleinen Wassermengen – effizient Trinkwarmwasser. Sie starten erst dann mit der Erwärmung, wenn der Wasserhahn geöffnet und Kaltwasser an den Aufheizvorrichtungen vorbeigeführt wird. Die Regelung erfolgt dabei in mehreren Stufen, entweder mittels mechanischem Schalter oder digital – auch Lösungen per Touchdisplay sind möglich. Durchlauferhitzer gibt es in zwei (streng genommen drei) verschiedenen Varianten sowie für verschiedene Einsatzzwecke.
- Elektronische Durchlauferhitzer erwärmen das Wasser mithilfe von Strom in Heizdrähten, und zwar zum Zeitpunkt der Entnahme. Hierzu gehören auch vollelektronische Durchlauferhitzer, bei denen die Temperatur von Zu- und Auslauf ermittelt wird. Das wiederum ermöglicht eine sehr genaue Nachregelung der Wunschtemperatur. Der große Vorteil: Kleine Wassermengen lassen sich so effizient erwärmen. Womit auch schon der Nachteil beschrieben wäre: Bei größeren Wassermengen ist diese Variante ineffizient, so wie jede Stromdirektheizung.
- Weniger verbreitet sind hydraulische Durchlauferhitzer. Bei ihnen wird die Heizleistung über den Wasserdruck und die Durchflussmenge mechanisch zugeschaltet. Sie sind nur für größere Wassermengen geeignet.
- Erwähnt werden sollen auch noch Durchlauferhitzer, die mit Erdgas laufen. Auch diese sind am Markt verfügbar, führen aber ein Nischendasein.
Einsatz abhängig von Wassermenge
Aus den eher geringen Wassermengen, die aufzuheizen sind, ergeben sich auch die Einsatzgebiete von Durchlauferhitzern. Dabei sollten für verschiedene Anwendungen wie Bad (höhere Leistung wegen der größeren Wassermengen) oder Küche auch immer verschiedene Durchlauferhitzer eingesetzt werden. Hier eine Übersicht über die Leistungsklassen für bestimmte Einsatzgrößen, die auch von der Anzahl der Zapfstellen abhängig ist:
- bis 8 kW: Nicht häufig genutzte Zapfstellen wie Gäste-WC
- bis 18 kW: Einzelne Zapfstellen mit hohem Wasserdurchlauf wie Duschen oder Spülen
- bis 24 kW: Mehrere Wasserhähne, die mittels einer Zapfstelle versorgt werden müssen, etwa in Badezimmern
Aus den Einsatzmöglichkeiten resultieren einige Vor-, aber auch viele Nachteile, die hier kurz aufgeführt werden sollen.
Vorteile:
- Schnelle Installation
- Kaum Wärmeverluste
- Geringe Durchflussmengen
- Unbegrenzte Warmwassermengen (im Gegensatz zu Speichersystemen)
- Kompakt
- Keine Legionellenproblematik
- Kostengünstiger als zentrale Warmwasseranlagen
- Langlebig
- Wenig wartungsintensiv
Nachteile
- Wirtschaftliche Ineffizienz durch hohe Strompreise (keine Nachtstromtarife wie für Boiler oder Wärmepumpen)
- Hoher Stromverbrauch
- Schlecht regelbar (bei älteren, ungeregelten Modellen)
- Wasserverluste, wenn nicht jeder Wasserhahn eigenen Durchlauferhitzer hat
Im Neubau spielen Durchlauferhitzer keine Rolle. Hier gibt es effiziente Lösungen entweder mit speziellen Warmwasser-Wärmepumpen oder mit Gasheizungen und Pufferspeichern, in denen spezielle Schichten für die Warmwasserbereitung vorgehalten werden. Zudem sind sie nach der Energieeinsparverordnung (EnEV) und dem Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) nur schwer realisierbar.
Im Altbau und bei Sanierungen hingegen können sie ein geeignetes Mittel für mehr Energieeffizienz sein. Die Voraussetzungen sind eher gering: Starkstromanschluss und Wasserleitung – zwei Medien, die in so gut wie jeder Wohnung vorhanden sind.