Entwässerungstechnik von ACO Haustechnik für Sportbad im Neckarpark Stuttgart
Dreh- und Angelpunkt des Stuttgarter Sportgeschehens ist der Neckarpark, in dem die meisten Veranstaltungen und Turniere stattfinden. Das 55 Hektar große Areal des ehemaligen Güterbahnhofs in Bad Cannstatt wurde im Jahr 2000 anlässlich der Bewerbung der Region Stuttgart für die Olympischen Spiele 2012 erworben. Als Teil der „Olympia-Aue“ war es für die Errichtung des Olympischen Dorfes vorgesehen.
Zum Neckarpark gehören die Mercedes-Benz Arena, die Porsche-Arena, die Hanns-Martin-Schleyer-Halle, Molly-Schauffele-Sporthalle (Bundes- und Landesleistungszentrum für Leichtathletik), die SCHARRena und der Olympiastützpunkt Stuttgart. Leistungssportler, aber auch Schulklassen und die Öffentlichkeit finden hier optimale Bedingungen, um ganzjährig Schwimmsport unter Wettkampfbedingungen auszuüben.
Das 44-Millionen-Euro-Projekt, planmäßig in rund zweieinhalb Jahren errichtet, verfügt über ein 50-Meter-Becken mit acht Bahnen, die sich durch eine flexible Wand in 16 kürzere Strecken unterteilen lassen; und ein 25-Meter-Becken mit Sprungturm und einem Hub-Boden, dessen Wassertiefe von drei Meter bis auf wenige Zentimeter für den Schulunterricht verringert werden kann.
Das Bad ist vollständig auf Barrierefreiheit ausgelegt und arbeitet nach Angaben der Betreiber zu 100 Prozent klimaneutral. Eine architektonische Besonderheit des eindrucksvollen Beton-Stahl-Glas-Holz-Quaders: Da aus Gründen des Grundwasserschutzes eine Unterkellerung zur Unterbringung der erforderlichen Technik nicht möglich war, steht das Schwimmbassin nicht wie üblicherweise ebenerdig, sondern gewissermaßen im ersten Stock.
Dachentwässerung und Entwässerung für den Schwimmbereich
Die Entwässerungstechnologie dieses Hightech-Gebäudes stammt überwiegend von ACO Haustechnik: Zum einen die Dachentwässerung inkl. Rohrsystem, zum anderen die individuell gefertigten Entwässerungsrinnen einschließlich der Bodenabläufe und Rollroste für den Umlaufbereich der zwei Schwimmbecken sowie die Duschbereiche.
An das Produkt Entwässerungsrinne bestand in erster Linie die Anforderung, der Beanspruchung durch Chlor standzuhalten. Darüber hinaus ist es wichtig, dass sie das Schleppwasser sicher im Laufbereich aufnehmen und damit zur Unfallvorbeugung beitragen können. Dank seiner Material- und Verarbeitungsqualität (Montage/Verschweißung) fiel die Produktentscheidung zugunsten der ACO Kastenrinnen HF-S aus korrosionsbeständigem Edelstahl 1.4571 in der Qualität V4A mit NKH-Profil (ein 50 mm breiter besandeter Flansch, optimal für den Anschluss der Abdichtung im Verbund unterhalb Fliesen).
Dass sich die hochfunktionalen Industrie- und Küchenrinnen von ACO Haustechnik auch in einer so anspruchsvollen Umgebung wie dem Sportbad als richtige Wahl erwiesen haben, war auch das Ergebnis der technischen Beratung während der Planungsphase sowie des Vor-Ort-Services von ACO während der Installation.
Herausforderungen bei Planung und Montage
Die Herausforderung für Planung und Montage bestand in dem Aufeinandertreffen von sehr großen Rinnenlängen und bereits vorhandenen, vorgegebenen Kernlochbohrungen in der Bodenplatte, in die ACO Brandschutzabläufe mit einem Trockenbauelement Fit-In gesetzt werden mussten. Die Lösung umfasste ein präzises Aufmaß (mittige Abstände der Kernlochbohrungen) und darauf aufbauend die Maßkonstruktion und -produktion der einzelnen Rinnenteile inklusive der Ablaufstutzen.
Insgesamt wurden 29 individuell gefertigte Rinnenteile in verschiedenen Längen von 1574 mm bis 6445 mm hergestellt. Die exakt platzierten Ablaufstutzen zum Ausgleich der Bautoleranzen ermöglichten einen fluchtenden Einbau der Rinnen.
Fachgerechte Montage und präzise Anpassung vor Ort
Denn die fachgerechte Einbringung der Rinnenteilstücke hat ebenfalls ACO, genauer ACO Service, übernommen: Die Höhenausrichtung am Meterriss mittels Rotationslasertechnik, rechtwinklige Ausrichtung sowie das Setzen und Montieren der Rinnen.
Damit die Kastenrinne vor Ort perfekt passen, wurde mit Überlängen gearbeitet, die vor Ort auf Maß gebracht und durch einen zertifizierten WIG-Schweißer miteinander verschweißt wurden. Das abschließende Beizen der Schweißnähte mit einem Elektro-Poliergerät gewährleistet die Korrosionsbeständigkeit des Edelstahls.