ACO Haustechnik: Baukastensystem für die Attika-Entwässerung
Bei der Attika-Entwässerung handelt es sich um eine außenliegende Entwässerung, das heißt die Verlegung der Rohrleitung erfolgt außerhalb des Gebäudes. Das hat einerseits den Vorteil, ohne Aussparungen in der Tragkonstruktion bzw. ohne eine Durchdringung der Gebäudedecke auszukommen. Weiterhin reduziert diese Form der Entwässerung nicht das Volumen des Gebäudeinneren.
Attika-Entwässerung kommt immer dann zum Einsatz, wenn eine innenliegende Entwässerung aus architektonischen, statischen, technischen, ästehtischen oder anderen Gründen nicht erwünscht oder zugelassen ist. Ein Beispiel dafür sind Kühlhäuser, bei denen es Wärmebrücken zu vermeiden gilt, die durch eine innenliegende Entwässerung bzw. die erforderliche Durchdringung des Daches entstünden. Ein anderes Beispiel sind Lagerhallen, bei denen eine Attika-Entwäserung verhindert, dass sich Regale und innenliegende Abwasserrohre in die Quere kommen.
ACO Haustechnik bietet ein neues Baukastensystem für die Attika-Etwässerung an, das sich einerseits sowohl für Freispiegel- als auch Unterdruckentwässerung, andererseits sowohl zur Haupt- als auch Notentwässerung eignet – und zudem für die speziellen Anforderungen von Gründächern konzipiert ist.
Schlankes Baukastensystem für nahezu jede Einbausituation
Das Hauptelement des neuen Systems ist der ACO Attikablauf Spin/Jet aus korrosionsbeständigem ACO Haustechnik (Werkstoff 1.4301). Neben der hohen Langlebigkeit weist Edelstahl durch seine glatte Oberfläche hervorragende hydraulische Eigenschaften und somit hohe Abflusswerte auf. Der neue ACO Attikablauf steht in zwei Varianten zur Verfügung: mit 45° Aufkantung für Bitumendichtungsbahnen und mit 90° für Kunststoffdichtungsbahnen.
Je nach verwendetem Ablauf, kann er zur Freispiegelentwässerung (mit Attikaablauf Spin/Jet, kombiniert mit Kiesfang, Nennweiten DN 50, 70 und 100) oder zur Unterdruckentwässerung (mit Attikaablauf Spin/Jet und Luftschleuse, DN 50 und 70) eingesetzt werden. Für die Sicherstellung einer GEG-gerechten Montage (GEG = Gebäudeenergiegesetz, seit November 2020) ist der Attikaablauf Spin/Jet mit dem passenden Isolierkörper aus Polyurethan ausgestattet. Komplettiert wird das Baukastensystem durch Flachdachheizung, Kiesfang, Funktionsteil (identisch für DN50 und DN70), Anstauring für Notüberlauf, Isolierkörper, Attika-Durchführungen und Flanschdichtungen aus dem Zubehörprogramm.
Die Anbindung der Abläufe erfolgt an das ACO GM-X Rohrleitungssystem mit einer großen Auswahl an Formteilen und Verbindungen, die eine schnelle und fachgerechte Montage erlauben. Das Rohrleitungssystem ist schallschutzgeprüft gemäß DIN 4109 und VDI 4100. Es entspricht der Baustoffklasse A1 und ist nach DIN 4102 und DIN EN 13501 als nicht brennbar eingestuft (die Attikabläufe selbst unterliegen keinen besonderen Brandschutzanforderungen). In Verbindung mit dem GM-X Rohrleitungssystem erreichen die neuen ACO Attikaabläufe Abflusswerte von bis zu 6 l/s bei Freispiegelententwässerung und bis zu 18 l/s bei Unterdruckentwässerung (DN 70).
Einsatz auch als Notentwässerung und bei Gründächern
Wenn das Hauptentwässerungssystem auf Flachdächern bei Starkregenereignissen durch anstauendes Regenwasser überlastet ist, gefährdet der hohe Wasserspiegel die Statik und die Abdichtung des Gebäudes. Entlastung bietet hier eine Notentwässerung mit Attikaabläufen. Notentwässerung ist in der DIN 1986-100 verbindlich vorgeschrieben (Ausnahme Massivdach, bei dem der statische Nachweis der Tragfähigkeit vorhanden ist).
Auch dafür eignet sich der neue ACO Attikaablauf. Er wird in diesem Anwendungsfall mit einem Anstauring zur Unterdruck- oder zur Freispiegelentwässerung aufgerüstet. Zur Verfügung stehen Anstauelemente für die üblichen Anstauhöhen von 35 mm (DN 50/70/100) für die Freispiegelentwässerung und 55 mm (DN 50/70) für die Unterdruckentwässerung.
Ein weiteres mögliches Einsatzgebiet des neuen Attika-Ablaufes ist die Regenwasserrückhaltung auf dem Gründach in Kombination mit dem Retentionsaufsatz: In diesem Anwendungsfall stellt der Retentionsaufsatz mit definierter Öffnung den maximalen Ablauf an Regenwasser in den darunter liegenden Attikaablauf Spin/Jet sicher. Die Bauhöhe der Öffnung in dem Retentionsaufsatz kann variabel festgelegt werden. Dadurch kann Regenwasser auf dem Gründach zur Bewässerung von Pflanzen zwischengespeichert werden.