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Pflegegerechtes Bad auf kleinem Grundriss

Ein erstes pflegegerechtes Minibad hatte am 20. Juli 2022 Premiere auf einer gemeinsamen Veranstaltung mit der SHK-Innung Augsburg in der Großhandelsausstellung Elements in Friedberg bei Augsburg.

Damit die alternde Gesellschaft in Deutschland möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden führen kann, nimmt das Bad eine Schlüsselstellung ein. Längst verfügen Badplaner und Installateure über Lösungen, wie sich im Bad mögliche Barrieren entfernen und durch gutes Baddesign ersetzen lassen.

Doch als großes Hindernis vor allem beim Umbau in ein pflegegerechtes Bad galt bislang, dass es in millionenfach vorhandenen Kleinstbädern an Platz mangelt. Platz für eine zweite Person, weil die Nutzung je nach Grad der körperlichen Einschränkung allein nicht (mehr) möglich ist. Vor allem im sogenannten Schlauch-Bad (3,6 x 1,3 Meter) oder bei einem anders geschnittenen minimalen Badgrundriss von nicht einmal sechs Quadratmetern besteht für eine Assistenz in der häuslichen Pflege kaum Arbeitsfläche.

Premiere bei Elements: Der Bauvorschlag für eine Ausstellungskoje auf quadratischem Grundriss (2,3 x 2,3 Meter) ist bei Großhändler Franz Silberhorn in Friedberg bei Augsburg realisiert.

Jetzt hat der ZVSHK zusammen mit Partnern dafür Lösungen zusammengestellt. Der Großhandel zeigt in einer ersten Ausstellung, was im Minibad möglich ist. Der Bauvorschlag für eine Ausstellungskoje auf quadratischem Grundriss (2,3 x 2,3 Meter) ist bei Großhändler Franz Silberhorn in Friedberg bei Augsburg realisiert. Vor allem zeigt sich in teilbaren und zur Seite schwenkbaren Wänden, wie sich neben WC bzw. Dusche auch auf engstem Raum Bewegungsflächen schaffen lassen, die eine helfende Person bei Bedarf nutzen kann.

Bei der Premiere des Minibades unterstrich ZVSHK-Präsident Michael Hilpert die Bedeutung dieser baulichen Lösung: „Wir möchten mit dem Markenbegriff 'Badkomfort für Generationen' weitere beispielhafte Projekte mit pflegegerechten Bädern in den Badausstellungen des Großhandels und des Handwerks etablieren.“

In der Normung habe man sich lediglich auf das barrierefreie Bad und den Aufenthalt einer einzelnen Person konzentriert. Dies werde jedoch dem tatsächlichen Bedarf oft nicht gerecht, stellte Hilpert klar und wies den Weg in die Zukunft: „Für pflegegerechte Bäder gab es bislang keine Standards. Zusammen mit unseren Partnern haben wir jetzt Anforderungsprofile geschaffen, die nicht nur für Handwerker, sondern auch für Pflegestützpunkte, Sanitätshäuser, Wohnberatungen und Architekten nützlich sind. Wir sind überzeugt, dass diesbezüglich eine engere Kooperation mit den Akteuren der Gesundheitswirtschaft in den Regionen erforderlich ist, um die Herausforderungen des demografischen Wandels zu stemmen.“

Dieser ersten Ausstellungskoje in Friedberg gingen zahlreiche Aktivitäten in den vergangenen Jahren voraus. Dazu gehörte zunächst eine vom GKV Spitzenverband (Gesetzliche Krankenkassen) geförderte Studie, die zu einem Anforderungsprofil für pflegegerechte Bäder führte. Unter der Leitung des ZVSHK haben daran Pflegekräfte, Wohnberater, Architekten und Handwerksbetriebe mitgewirkt. Mehr dazu unter: www.badkomfort-fuer-generationen.de. Dort sind detaillierte Planungskonzepte für Schlauch- und Quadrat-Bad hinterlegt.

Mehr Bewegungsfläche: Unter www.badkomfort-fuer-generationen.de sind detaillierte Planungskonzepte für Schlauch- und Quadrat-Bad hinterlegt.

Die GC-Großhandelsgruppe beabsichtigt, bundesweit in den kommenden Monaten weitere Kojen für pflegegerechte Bäder in ihren „Elements-Ausstellungen“ einzurichten. Für die Weltleitmesse der Sanitärbranche, die ISH im März 2023, entwickelt der ZVSHK das Pflegebad-Konzept um eine digitale Schulungskomponente weiter.

Industriepartner sind:

Amtico, Geberit, Grohe, Hewi, Jung, Kaldewei, Kermi, LTS, Sanftläufer, Villeroy & Boch

Fachpartner sind:

Dagmar Lautsch-Wunderlich, Gesellschaft für Siedlungs- und Wohnungsbau Baden-Württemberg mbH, Institut für Sozial- und Technikforschung GmbH, Violet Design und VDS

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