15 typische Fehler bei der Badplanung, die Sie vermeiden sollten
Ein neues Bad ist für den Kunden eine weitreichende Entscheidung. Die Kosten für das Traumbad sind nicht gerade gering und der Nutzer will sich die nächsten Jahrzehnte darin wohlfühlen. Häufig beginnen die Fehler jedoch bereits in der Badplanungs-Phase und haben weitreichende Folgen wie beispielsweise:
- mangelnde Funktionalität, weil nur auf das Design geachtet wurde
- beengte Platzverhältnisse im Badezimmer durch eine falsche Anordnung der Ausstattung
- Beeinträchtigung der Nachbarräume
Damit Sie als Badplaner und Fachmann auf der sicheren Seite sind, haben wir 15 typische Fehler zusammengestellt, die es bei der Badplanung unbedingt zu vermeiden gilt und lesen Sie mit welchen Badplanungs Tipps Sie diese umgehen können:
15 typische Fehler bei der Installationsplanung
1. Mangelnde Wärmeleistung
Der Kunde wünscht sich einen Handtuchwärmer im Bad? Kein Problem, wenn Sie darauf achten, dass noch eine weitere Wärmequelle vorhanden ist. In den seltensten Fällen reicht ein Handtuchwärmer zur Raumheizung. Planen Sie also entweder einen vollwertigen Heizkörper ein oder überzeugen Sie den Kunden von den Annehmlichkeiten einer Fußbodenheizung. Diese kann oft auch im Bestand nachgerüstet werden.
2. Fehlende Lüftung
Das Bad ist einer der Räume mit dem höchsten Feuchteanfall. Machen Sie den Kunden unbedingt darauf aufmerksam, dass eine entsprechende Lüftung nötig ist. Dies kann auch durch eine Fensterlüftung bewerkstelligt werden, mehr Komfort verspricht aber beispielsweise eine dezentrale Wohnungslüftung die auch bei der Sanierung in die Außenwand integriert werden kann. Am besten in Kombination mit einem Feuchtesensor zur bedarfsgerechten Lüftung mit Wärmerückgewinnung. So hat der Kunde auch nach Jahren noch seine Freunde am Bad und kein Schimmelproblem.
3. Wasserdruck zu gering
Seien es alte Leitungen, ein mangelnder Versorgungsdruck oder die Benutzung von zu vielen Verbrauchern gleichzeitig – sind der Druck oder die Wassermenge an einem Verbraucher zu gering, hat der Kunde keinen Spaß mit Dusche & Co. Stellen Sie also bevor Sie z.B. eine Regenbrause einplanen auch sicher, dass diese ausreichende versorgt wird. Und auch eine Badewannen-Füllung sollte nicht allzu lange dauern.
Tipp: Achten Sie auch auf die bisherige Leitungsführung für Wasser und Abwasser im Badezimmer. Beispielsweise ist bei einem WC-Ablauf, der quer durchs Bad mit 5 Bögen zur Fallleitung verläuft, der Ärger schon vorprogrammiert. Stellen Sie auch die Leitungsbelüftung sicher.
4. Aufmaß ungenau
Richtig ärgerlich ist es, wenn der Monteur bei der Montage feststellt, dass etwas nicht passt. Sei es das Montageelement des WCs, das nicht unter das Fenster passt, weil das Aufmaß nur um wenige Zentimeter abweicht oder die Badmöbel, die nicht passen, weil der Grundriss des Bades in Wirklichkeit kleiner ist als gemessen. Auch wenn es selten auf den Millimeter genau sein muss, achten Sie drauf dass Ihr Aufmaß stimmt und Sie alle Informationen berücksichtigen wie beispielsweise die Türlaibung. Das erleichtert auch Ihnen die Arbeit.
5. Kein FI-Schutzschalter vorhanden
Für einen Raum mit Bade- oder Duschwanne ist ein FI-Schutzschalter Vorschrift. Bei Umbaumaßnahmen sollten Sie diesen mit einplanen. Hier geht es auch um die Sicherheit der Nutzer. Ebenso sollte bei einem Badumbau auf die elektrischen Schutzbereiche geachtet werden. Planen Sie die Dusche also nicht so, dass der Lichtschalter neben der Tür nach dem Umbau innerhalb des Duschbereichs liegt.
6. Montagehöhen nicht beachtet
Die Nutzung eines WCs oder Waschtischen sollte für den Kunden auch komfortabel sein. So ist beispielsweise das Standard-Montagemaß für eine Waschtischoberkante in der Regel 85cm. Wenn möglich sprechen Sie aber solche Maße mit dem Nutzer ab. Nicht nur besonders große oder kleine Nutzer haben mit diesen Maßen ein Problem, sondern auch ältere Menschen oder Kinder. Solche Absprachen zeigen dem Kunden auch, dass Sie bei der Badplanung auf seine Bedürfnisse eingehen.
7. Bewegungsflächen zu klein
Vor einzelnen Sanitärgegenständen sind Bewegungsflächen einzuplanen – und auch zu realisieren. Bewegungsflächen können sich zwar überlagern, trotzdem sollte gerade bei mehreren Nutzern darauf geachtet werden. So ist es ungünstig, wenn ein Nutzer nicht aus der Duschkabine herauskann, weil die Fläche davor belegt ist.
8. Schallschutz nicht berücksichtigt
Bei einem Neubau sollte bereits darauf geachtet werden, wo im Gebäude das Bad angeordnet wird. So ist die Nähe zum Wohn- oder Essbereich nicht ideal. Geräusche, aber auch Gerüche und Feuchtigkeit sollen die Nachbarräume nicht belasten. Im Bestand ist darauf zu achten, den Schallschutz zu den Nachbarräumen z.B. durch entsprechende Maßnahmen zu reduzieren.
9. Zu wenig Stauraum
Das Bad soll schön sein, aber es wird auch Stauraum für Utensilien benötigt. Dieser muss bereits bei der Planung berücksichtigt werden. Neben Badmöbeln können auch wandintegrierte Elemente Lösungen darstellen. Design ist wichtig, die Funktion sollte aber im Vordergrund stehen.
10. Nutzungsgewohnheiten nicht berücksichtigt
Jedes Bad wird anders genutzt. Natürlich gibt es Ähnlichkeiten, wichtig ist es aber auf den Nutzer einzugehen. So ist ein Singlebad sicher anders zu planen als ein Familienbad in dem morgens vier Personen Platz finden möchten. Abgesehen von einem strikten Zeitplan innerhalb der Familie hilft es hier bereits im Vorfeld der Planung die Wünsche und Bedürfnisse des Kunden abzufragen.
11. Die Gestaltung: Falsche Farbwahl
Auch wenn ein modernes Bad in Trendfarben für den Moment gut aussehen mag, sollten sich Planer und Kunde darüber im Klaren sein, dass das Bad gut und gern die nächsten 20 Jahre so bleibt. Wer erinnert sich nicht mit Schrecken an Moosgrün oder Whisper Rosa. Mutig, aber nach einigen Jahren hatte sich der Nutzer auch schnell satt gesehen. Es muss ja nicht alles weiß sein, aber Akzente kann der Planer auch anders setzen. Wie das geht zeigt unser Ratgeber: Wie Farben die Raumwirkung beeinflussen - und wie Sie das nutzen können.
12. Fliesenraster – noch nie gehört
Die Zusammenarbeit zwischen den Gewerken mag nicht immer ganz einfach sein, aber zumindest der Planer sollte es schaffen diese in der Planung zu verbinden. So lassen großformatige Fliesen auch den Raum größer erscheinen. Eine Installation nach Fliesenraster lässt beispielsweise den Raum ruhiger wirken. Der Nutzer kann sich besser entspannen.
13. Beleuchtung falsch geplant
Tageslicht im Bad ist immer angenehm. Wo möglich sollte also mit Fenster geplant werden. Aber auch ohne Tageslicht lässt sich durch geschickte Beleuchtung eine Wohlfühlatmosphäre schaffen. Bei der Planung gilt es darauf zu achten, in welchen Bereichen mehr oder weniger Licht benötigt wird. So möchte sich kaum ein Nutzer bei Dämmerlicht schminken oder rasieren. Bei einem gemütlichen Schaumbad wirkt eine grelle Beleuchtung aber alles andere als entspannend.
14. Der erste Blick fällt auf das WC
Die Badezimmertür wird geöffnet und sofort ist das WC ist im Blickfeld oder sogar im Weg. Nicht die schönste Vorstellung. Wo es möglich ist das WC in einen extra Raum zu verlagern oder zumindest dezent im Bad zu integrieren, sollte der Planer das auch berücksichtigen.
15. Keine Gedanken an die Zukunft
Bei der Badplanung wird nur an den Moment gedacht? Niemand kann vorhersagen wie sich die Nutzung oder die Anforderungen ändern. So kann der Single fünf Jahre später Kinder, der fitte 45-jährige einen Unfall haben. Doch gewisse Punkte kann der Planer bereits berücksichtigen. Besteht die Möglichkeit auf eine breitere Tür oder eine bodenebene Dusche? Vielleicht will der Nutzer auch nur mehr Komfort und in einigen Jahren ein Dusch-WC. Also planen Sie einen Stromanschluss ein. Denken Sie voraus, denn keiner will in einigen Jahren schon wieder ein neues Bad.