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Fernwärme als Schlüssel zur Wärmewende?

Fernwärme hat sich als zentrale Lösung für die Wärmewende etabliert. Durch den Anschluss an das Wärmenetz können viele Haushalte gleichzeitig klimaneutral mit Wärme versorgt werden. Agora Energiewende hat berechnet, dass bis 2045 etwa ein Drittel der Wohnungen in Deutschland mit Fernwärme geheizt werden könnte. Damit diese Vision Realität wird, ist jedoch ein umfassender Ausbau und Umbau der bestehenden Wärmenetze notwendig. Die Wärmeerzeugung muss von zentralen, fossilen Großkraftwerken hin zu flexiblen, klimafreundlichen Erzeugungsquellen wie Geothermie, Abwärme oder erneuerbarem Strom umgestellt werden.

Derzeit investieren Fernwärmeunternehmen jedoch zu wenig, um den Ausbau in dem erforderlichen Tempo voranzutreiben. Agora Energiewende schätzt, dass der jährliche Investitionsbedarf bei rund 5 Milliarden Euro liegt – das Doppelte der aktuellen Ausgaben.

Wirtschaftliche Hürden für Versorger und Haushalte

Neben den hohen Investitionskosten gibt es weitere wirtschaftliche Hürden, die den Ausbau der Fernwärme hemmen. Dazu gehören hohe Strompreise im Vergleich zu fossilen Energieträgern, unsichere Fördermittel und teils schwierige Finanzierungsbedingungen. Diese Probleme betreffen nicht nur die Versorger, sondern auch die Fernwärmekundinnen und -kunden. Ohne schnelle Reformen könnten die Fernwärmepreise bis 2045 um ein Drittel steigen – eine Belastung, die vor allem einkommensschwache Haushalte trifft.

Die aktuelle Agora-Studie verdeutlicht, dass der bestehende Ordnungsrahmen reformiert werden muss, um den wirtschaftlichen Betrieb der Fernwärme zu sichern. Nur so können die Investitionen gestemmt und gleichzeitig die Preise für Verbraucherinnen und Verbraucher auf einem akzeptablen Niveau gehalten werden.

Lösungsansätze für eine nachhaltige Wärmewende

Die Agora-Studie schlägt mehrere Maßnahmen vor, um die Fernwärme wirtschaftlich und klimaneutral zu gestalten. Besonders entscheidend sind niedrigere Stromkosten, eine verlässliche und langfristige Förderkulisse sowie ein erleichterter Zugang zu Finanzmitteln. Auch privates Kapital und neue Investoren sollen verstärkt in den Ausbau der Wärmenetze eingebunden werden.

Darüber hinaus fordert die Studie mehr Verbraucherschutz durch Preistransparenz und eine staatliche Preisaufsicht. Da Fernwärmebezieher häufig wenig Einfluss auf ihre Heizungsform haben, ist es wichtig, faire und transparente Preise zu gewährleisten, um Vertrauen in die Technologie zu schaffen und die Akzeptanz zu steigern. Schließlich ist auch ein schneller Netzausbau erforderlich, um bis 2045 die angestrebte Verdreifachung der versorgten Gebäude zu erreichen.

Mit diesen Maßnahmen könnte Fernwärme zur tragenden Säule der Wärmewende werden und gleichzeitig Haushalte und Versorger wirtschaftlich entlasten.

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