WWF-Studie: Was nutzen und kosten Sanierungen?
Die Sanierung eines Einfamilienhauses ist auf die Zeitspanne bis 2045 betrachtet, günstiger als nichts zu tun. Das ist ein Ergebnis der Studie Auf die Zukunft bauen: So rechnen sich Sanierungen. Darin hat das Beratungsunternehmen Prognos beispielsweise die Kosten für die Energieerzeugung in unsanierten Bestandsgebäuden, verschiedenen Sanierungsschritten und ihren Investitionen gegenübergestellt.
„Der Gebäudesektor ist eine Großbaustelle für den klimafreundlichen Umbau Deutschlands. Wir brauchen dringend neuen Schwung für nötige Sanierungen“, erklärt WWF-Klimachefin Viviane Raddatz, warum die Naturschutzorganisation die Studie beauftragt hat. In der Studie zeigt sich, dass sich eine Sanierung unabhängig vom Wärmeerzeuger rechnet – sich mit erneuerbaren Energien aber höhere Kostenersparnisse erzielen lassen.
Sanierung muss sich auch für Mieter:innen lohnen
Komplizierter wird es bei den Mehrfamilienhäusern. Zwar sinken die Gesamtkosten durch eine Sanierung auf ein Effizienzhaus. Problematisch ist aber, dass die Kostenersparnis aufgrund aktueller Rahmenbedingungen nicht zwangsweise bei den Mieter:innen ankommt. Während Vermieter:innen über die Modernisierungsumlage mehr Miete einnehmen können, die die Investitionskosten übertreffen, erhöht sich bei Mieter:innen die Kaltmiete. Diese Erhöhung wird nicht durch Energieeinsparungen ausgeglichen. Sie profitieren demnach nicht direkt von der besseren Effizienz des Gebäudes.
„Bei Mehrfamilienhäusern braucht es bessere Kostenfairness, damit sich auch hier die Sanierung für alle lohnt“, fordert deshalb Raddatz. Für eine gesellschaftlich verträgliche Sanierungsoffensive sollte ihrer Ansicht nach mindestens die Warmmietenneutralität sichergestellt werden.