Energieeffizienzklasse

Was ist eine Energieeffizienzklasse?

Energieeffizienzklasse - ein Begriff, der in der heutigen Zeit an Bedeutung gewinnt. Die Energieeffizienzklasse gibt an, wie effizient ein Gerät oder ein Gebäude Energie nutzt. Die historische Entwicklung dieser Klassifizierung begann in der EU, um den Energieverbrauch zu senken und Umweltbelastungen zu reduzieren.

Energieeffizienzklassen sind ein zentrales Instrument, um Verbrauchern eine informierte Entscheidung beim Kauf von Geräten oder Immobilien zu ermöglichen und gleichzeitig einen Anreiz für Hersteller und Bauherren zu schaffen, die Energieeffizienz ihrer Produkte zu verbessern.

Die EU-Energieverbrauchskennzeichnung und ihre Geschichte

Ursprünge des EU-Labels

Das EU-Label, eingeführt 1998, revolutionierte die Sicht auf den Energieverbrauch von Produkten. Es erleichterte es Verbrauchern, energieeffiziente Produkte zu identifizieren. In Bezug auf Haushaltsgeräte und Elektrogeräte hat sich die Einstufung der Energieeffizienzklassen im Laufe der Zeit verändert. Anfangs wurden Geräte nicht nur mit den Buchstaben A bis G gekennzeichnet, wobei A für den niedrigsten Energieverbrauch und G für den höchsten stand. Um feinere Unterschiede in der Effizienz zu kennzeichnen, wurden zusätzlich die Energieklassen A+ bis A+++ hinzugefügt. 

Aktuelle Entwicklung der Energiekennzeichnung

Im Jahr 2021 wurden die Energieeffizienzklassen A bis G erneut überarbeitet. Die höchste Klasse, A, bleibt oft unbesetzt, um Hersteller zu motivieren, noch effizientere Produkte zu entwickeln. Am 1. März 2021 wurden die „+“-Klassen, einschließlich A+, A++ und A+++, abgeschafft und durch ein neues Energielabel ersetzt. Das neue Energielabel kennzeichnet Produkte auf einer Skala von A bis G, wobei A die höchste und G die niedrigste Energieeffizienzklasse darstellt. Die Farbgebung der Klassen orientiert sich dabei an einer Verkehrsampel: Dunkelgrün für die beste Klasse A und Rot für die schlechteste Klasse G. Diese Kennzeichnung soll es Verbrauchern erleichtern, energiesparende Produkte zu erkennen und zu wählen. 

Energieeffizienzklassen bei Haushaltsgeräten

Die Energieeffizienzklasse der verschieden Produktgruppen wie Waschmaschinen, Kühlschrank und andere Elektrogeräte werden anhand seines jährlichen Energieverbrauchs im Vergleich zu einem standardisierten Referenzgerät neu bestimmt. 

Auch bei Haushaltsgeräten reichen die Klassen von A (sehr effizient) bis G (weniger effizient). Geräte in den höheren Klassen verbrauchen weniger Energie und sind somit umweltfreundlicher. Geräte aller Energie-Effizienzklassen werden über Energielabels gekennzeichnet und helfen Verbrauchern, den Energieverbrauch und somit die Kosten zu senken.

Energieeffizienzklasse von Gebäuden: Wichtige Aspekte und Standards

Für Gebäude gibt es ebenfalls Energieeffizienzklassen, die sich von A+ (sehr energiesparend) bis H (nicht energiesparend) erstrecken. Diese Klassifizierung basiert auf dem individuellen Endenergiebedarf des Gebäudes und ist ein wichtiger Bestandteil des Gebäudeenergiegesetzes. Der Energieausweis eines Gebäudes enthält diese Information und muss bei Neubau, Verkauf oder Vermietung einer Immobilie vorgelegt werden.

Der Energieausweis

Der Energieausweis spielt eine zentrale Rolle bei der Bewertung von Gebäuden. Er zeigt die Energieeffizienzklasse und informiert über den energetischen Zustand einer Immobilie. Gesetze wie das GEG (Gebäudeenergiegesetz) bestimmen die Mindestanforderungen für die Energieeffizienz von Neubauten und Sanierungen.

Berechnung der Energieeffizienzklasse für Gebäude

Die Einteilung in eine Energieeffizienzklasse basiert auf dem Endenergiebedarf, der in kWh pro Quadratmeter angegeben wird.

Bei Gebäuden werden die Energieeffizienzklassen ebenfalls von A+ (sehr energieeffizient) bis G (wenig energieeffizient) eingeteilt. Die Klasse A umfasst beispielsweise Passivhäuser, Null-Energie-Häuser, Plus-Energie-Häuser und KfW-Effizienzhäuser 40 bzw. 40 Plus. Gebäude wie KfW-Effizienzhäuser sind hervorragend gedämmt und nutzen effizient erneuerbare Energiequellen. Häuser der Klasse A haben einen jährlichen Energiebedarf von 30 bis 50 kWh/m² und gehören zumeist zu den modernen Neubauten. Die Klassen B bis G repräsentieren einen zunehmend höheren Energieverbrauch und damit verbunden geringere Energieeffizienz. Klasse G umfasst sehr ineffiziente Gebäude, die überdurchschnittlich viel Energie verbrauchen.

Praxisbeispiel

Eine Beispielrechnung verdeutlicht, wie sich die Energieeffizienzklasse eines Hauses bestimmen lässt. Um die Energieeffizienzklasse eines Gebäudes zu bestimmen, wird der Energieverbrauch in Relation zur Nutzfläche gesetzt. Dies geschieht üblicherweise in Kilowattstunden pro Quadratmeter (kWh/m²) pro Jahr. Ein Berechnungsbeispiel könnte wie folgt aussehen:

Angenommen, ein Gebäude hat eine Nutzfläche von 100 m² und verbraucht jährlich 15.000 kWh für Heizung, Warmwasser und Lüftung. Um die Energieeffizienzklasse zu berechnen, teilt man den gesamten Energieverbrauch durch die Nutzfläche:

Anhand dieses Wertes kann nun die Energieeffizienzklasse des Gebäudes bestimmt werden. Die Klassen reichen von A+ (sehr energieeffizient, niedriger Verbrauch) bis G (wenig energieeffizient, hoher Verbrauch).

Energieeffizienzklassen eine entscheidende Rolle beim Energiesparen und Umweltschutz. Zukünftige Entwicklungen werden voraussichtlich noch strengere Standards und innovative Technologien bringen.

Quellen und weitere Informationen:
Ratgeber Energieeffizienzklasse
Energieeffizienzklassen A+ bis H für Gebäude