Trinkwassernetze: BIM-effizientes 3D-Planen nach DIN 1988-300
Seit Mai 2017 liefert Solar-Computer eine neue Software-Generation aus, die erstmals effizientes Arbeiten nach BIM-Arbeitsmethodik auf Basis der im Markt weit verbreiteten BIM-Plattform Revit (Autodesk) für Trinkwasserinstallationen nach DIN 1988-300 ermöglicht.
Die Software GBIS integral sorgt u.a. für durchgängiges Arbeiten mit 3D-Sanitär-Objekten in Zeichnung und Berechnung, Kombinieren von neutralen und fabrikatspezifischen Sortimenten nach VDI 3805, Integration der Berechnung in die 3D-BIM-Plattform (Revit) sowie Überwachen der Normkonformität gemäß DIN 1988-300.
Grundlage der BIM-Lösung für die Sanitärplanung sind die ineinandergreifenden Software-Produkte Revit (Autodesk), GBIS integral sowie Trinkwasserinstallation DIN 1988-300 (Solar-Computer). Die Lösung baut auf einer Zeichnungs- und Berechnungs-Vorgängerlösung auf, die es auch für die Gewerke Heizung, Lüftung und Gebäude (u.a. Kühllast VDI 2078 und Simulation) gibt. Beim Zusammensetzen eines 3D-Netzes aus 3D-Sanitär-Objekten, die als Revit-Familien zum Revit-Lieferumfang gehören, werden diese im Hintergrund automatisch mit berechnungsrelevanten Solar-Computer-Stammdaten verknüpft, um sofort die in Revit integrierten Berechnungs-Algorithmen der DIN 1988-300 starten zu können. Jeglicher Bearbeitungsaufwand zum Anpassen von gezeichneten Projektdaten an Erfordernisse der Berechnung entfällt.
Vor dem Start der Berechnung laufen im Hintergrund der Software verschiedene Operationen ab, die effizientes Arbeiten nach BIM-Arbeitsmethodik erst möglich machen: so wird das gezeichnete 3D-Netz zunächst auf Berechnungs-Relevanz nach DIN 1988-300 geprüft; im Fall von Unstimmigkeiten erhält der Anwender geeignete Informationen, seine Zeichnung rechentauglich anzupassen. Weitere automatisch ablaufende Operationen sind das Erkennen von Leitungs- und Anschlussarten, Strängen, Strömungsteilern, Ringleitungen und das automatische Generieren von Teilstrecken.
Für BIM-Anwendungen besonders attraktiv ist die Parametrisierung der Solar-Computer-Stammdaten. Ein Satz produkt-neutraler Sanitär-Objekte (Rohre, Formstücke, Ventile, Armaturen, Entnahmestellen, Geräte, Apparate, TW-Erwärmer, Dämmung) gehört zum Lieferumfang. Die Datenstruktur entspricht der VDI 3805 und gestattet dem Planer daher zusätzlich, auch fabrikatspezifische Hersteller-Datensätze nach VDI 3805 Blatt 17, 20 oder 29 einzulesen und parallel frei zu verwalten.
Im Sinne von BIM-Arbeitsmethodiken eröffnet dies viele attraktive Optionen für Prozesse in der Planungspraxis, denn bei identischer BIM-Plattform (gezeichnetes 3D-Netz) steuert der Planer allein durch den Parameter "Datensatz", ob Berechnung, Auslegung bis zum Massenauszug und Zeichnungsbeschriftung produktneutral oder fabrikatspezifisch erfolgen soll. Die Einstellung des Parameters kann für das komplette Netz oder Teile des Netzes erfolgen; auch können die Datensätze frei kombiniert oder ausgetauscht werden. Damit unterstützt die Software-Lösung BIM-Arbeitsmethodiken bei Planungsabläufen von früher (produktneutraler) Vorplanung bis zur späteren (fabrikatspezifischen) Detailplanung ebenso wie beim Zusammenspiel von Planungspartnern, etwa dem planenden Ingenieurbüro und dem Ausführungsunternehmen.
Inzwischen bringen sich auch EDV-Dienstleister (z.B. CAD Studio mit dem Produkt CADStudio Revit projectBOX mep, MagiCAD von Progman) und TGA-Hersteller (z.B. Uponor) mit passenden Revit-Familien in die BIM-Lösung für die Sanitärplanung ein.