Duravit baut klimaneutrales Keramikwerk in Kanada
Keramische Sanitärprodukte wie WCs oder Waschtische sollen in Matane zukünftig ausschließlich unter Einsatz erneuerbarer Energien hergestellt werden. Für den Brennvorgang wird Duravit nach eigenen Angaben den weltweit ersten elektrischen Rollenofen nutzen, der mit Strom aus Wasserkraft betrieben wird. Durch Anwendung dieser Technologie werden - im Vergleich zu einer herkömmlichen Keramikfabrik – rund 11.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart.
Breite politische Unterstützung beflügelt Umsetzung
Maßgeblich für die Standortentscheidung in Québec war für Duravit die Verfügbarkeit sauberer und erneuerbarer Energie. Matane hat einen Tiefwasserhafen am Sankt-Lorenz-Strom und liegt in der Nähe der Abbauregionen in Labrador, wo wichtige Materialien für die Keramikproduktion gewonnen werden.
Die kanadische Regierung unterstützt das Projekt mit finanziellen Mitteln in Höhe von 19 Millionen kanadischen Dollar (ca. 13 Millionen Euro) aus dem Programm „Croissance économique régionale par l’innovation (CERI)“. Auch die Provinzregierung von Québec beteiligt sich mit 11 Millionen kanadischen Dollar (ca. 7,5 Millionen Euro) aus dem Programm ESSOR.
Innovative Antwort auf den Klimawandel
Bei der Konzeption und Vorbereitung des neuen Produktionsstandortes arbeitete Duravit eng mit dem italienischen Maschinenbauer und Anlagenhersteller SACMI als strategischem Partner zusammen. Im Rahmen der gemeinsamen Entwicklungsarbeit wurden Synergieeffekte erreicht. Bisher war die Technologie eines Elektrobrennofens für den Einsatz in der Sanitärkeramik unbrauchbar. Mit dem neuen Ofentyp sei dies nun möglich.
Projekt belegt Machbarkeit CO2-neutraler Produktion
Die Verwendung erneuerbarer Energien wie Wasserkraft soll die CO2-Emissionen bei der Produktion auf null reduzieren: Duravit sei damit der erste Keramikhersteller, der gemeinsam mit Marktführer SACMI auf einen elektrischen Brennprozess setzt und auf diese Weise vollständig klimaneutral produzieren könne. Damit zeigt der Designbadhersteller, dass es unter den richtigen Bedingungen bereits heute möglich ist, auch in energieintensiven Industrien CO2-neutral zu produzieren.
Neben der klimaneutralen Produktion im Werk wird auch die Logistik nachhaltig gestaltet. Lokale Rohstoffe werden direkt vor Ort in Kanada sowie aus den USA bezogen, was kurze Transportwege bedeutet. Dies reduziert zusätzlich Emissionen und gewährleistet eine umweltfreundliche Lieferkette. Die in Kanada produzierten Keramiken sind vorwiegend für den nordamerikanischen Markt geplant.