BHKW
Was ist ein Blockheizkraftwerk (BHKW)?
Ein Blockheizkraftwerk (BHKW) ist eine Anlage zur dezentralen Energieerzeugung, die gleichzeitig Wärme und Strom produziert. Die Anlage basiert auf einer Form der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), bei der die bei der Stromerzeugung entstehende Abwärme für die Heizung oder industrielle Prozesse genutzt wird.
Wie funktioniert ein BHKW?
Ein BHKW besteht in der Regel aus einem Verbrennungsmotor, einem Generator und einem Wärmetauscher. Der Verbrennungsmotor treibt den Generator an, der wiederum elektrische Energie erzeugt.
Auf Basis der Kraft-Wärme-Kopplung wird im Blockheizkraftwerk ein Brennstoff verbrannt. Als Brennstoff des BHKWs kommt eine Vielzahl von Energieträgern in Betracht, um den Strom zu erzeugen. Dazu gehören Erdgas, Flüssiggas, Diesel oder Heizöl. Auch umweltfreundlichere Brennstoffe wie Biogas, Pflanzenöl, Holzpellets, Holzhackschnitzel oder Weitere können eingesetzt werden. Alternativ können BHKWs anstatt mit einem Verbrennungsmotor auch mit Brennstoffzellen angetrieben werden.
Die Anlagen erzeugen Energie in Form von Strom, der direkt im Gebäude genutzt oder ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden kann. Die bei der Verbrennung entstehende Abwärme wiederum wird im Blockheizkraftwerk über den Wärmetauscher genutzt, um Wasser zu erhitzen. Die Anlage kann also auch zur Wärmeerzeugung für Heizung, Warmwasser oder industrielle Prozesse verwendet werden.
Welche Arten von BHKW gibt es?
Es gibt verschiedene Arten von BHKW, die je nach Einsatzbereich und Größe variieren. Die häufigsten Typen sind:
- Mikro-BHKW: Mikro-BHKWs werden als die kleinsten Anlagen unter den Blockheizkraftwerken angesehen. Sie haben eine elektrische Leistung von bis zu 10 kW und werden bevorzugt zur Versorgung von Ein- und Zweifamilienhäusern eingesetzt. Als Unterstufe gibt es hier auch noch die sogenannten Nano-BHKWs, die eine elektrische Leistung von unter 2 kW aufbringen.
- Mini-BHKW: Ein Blockheizkraftwerk, das auch größere Gebäude wie ein Mehrfamilienhaus mit Energie und Wärme versorgen kann, wird als Mini-BHKW bezeichnet. Die elektrische Leistung der Anlagen beträgt hier zwischen 15 kW und 50 kW. Das Mini-BHKW kann sowohl einzelne Gebäude als auch über ein kleines Nahwärmenetz ganze Siedlungen versorgen.
- Groß-BHKW: Als Groß-BHKW werden Anlagen mit einer Leistung über 500 kW bezeichnet, die etwa in Industrieanlagen, Krankenhäusern, Schwimmbädern, Hotels oder Fernwärmenetzen eingesetzt werden.
Eine offizielle Kategorisierung von Blockheizkraftwerken gibt es jedoch nicht und ein Hersteller kann seine BHKWs auch einer anderen Kategorie zuordnen. Es muss daher immer auf die elektrische und thermische Leistung geachtet werden.
Was sind die Vorteile und Nachteile von BHKW?
Blockheizkraftwerke bieten verschiedene Vorteile, darunter eine effiziente Energienutzung. Durch die gleichzeitige Erzeugung von Strom und Wärme erreicht ein BHKW einen deutlich höheren Gesamtnutzungsgrad als getrennte Erzeugungssysteme. Die Wärme, die normalerweise als Abfallprodukt betrachtet wird, wird effizient für die Heizung genutzt, was zu einer verbesserten Energieeffizienz führt.
Die Kraft-Wärme-Kopplung im Blockheizkraftwerk bietet dabei den Vorteil, dass sowohl elektrische als auch thermische Energie aus einem Brennstoff gewonnen werden. Dadurch werden Ressourcen effizienter genutzt und der Gesamtwirkungsgrad der Energieerzeugung erhöht. Daraus ergeben sich zudem weitere Vorteile, wie die Kosteneinsparung durch Energieeinsparung und die Reduktion von CO2-Emissionen.
Ein weiterer Vorteil ist die dezentrale Energieerzeugung. Durch die dezentrale Nutzung von BHKWs kann die Abhängigkeit von zentralen Stromnetzen reduziert werden, was die Versorgungssicherheit erhöht.
Einen Nachteil beim Blockheizkraftwerk stellen die bislang hohen Investitionskosten dar, etwa für den Einbau und für die Wartung. Der Einbau und die Nutzung rentieren sich hier in der Regel erst nach längerer Nutzung.
Weiterführende Informationen:
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) | Umweltbundesamt
Übersicht zu Blockheizkraftwerken (BHKW) | Deutsche Gesellschaft für wirtschaftliche Zusammenarbeit