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33. Grundschule Dresden: Flexible Schulplanung mit Holzmodulen

Das Dresdener Architekturbüro Peter Zirkel hatte den Entwurf für die beiden miteinander verschränkten Baukörper ursprünglich als Schulauslagerungsstandort geplant. Als dann stattdessen aufgrund einer kurzfristigen Änderung der Schulbedarfsplanung eine vierzügige Grundschule gebaut werden sollte, konnte die Umplanung dank der flexiblen Raumplanung auch mit dem bestehenden Gebäudeentwurf umgesetzt werden. Das Schulensemble wird durch den Neubau einer Zweifeld-Turnhalle ergänzt.

Flexible Raumplanung für die neue Grundschule

Die neuen Schulgebäude formen einen Vorplatz für die Eingangszone und schirmen den Pausen- und Sportbereich hinter der Schule zur Straße hin ab.Die punktsymmetrisch gespiegelten Gebäudeteile sind über eine Nord-Süd-Achse verbunden, die als zentrale Erschließungshalle für die Klassenräume dient. Offene Lernzonen fassen die Klassenzimmer, Gruppenräume und Fachklassen zusammen und ergänzen sie zu multifunktionalen Lernclustern.

Zwei begrünte Innenhöfe sind für die kurzen Pausen gedacht und sorgen für viel Tageslicht in den angrenzenden Schulräumen. Die gesamte Schule ist barrierefrei geplant. Die Fassade ist als vorgehängte, hinterlüftete Holzfassade ausgebildet. Angesichts der Eintönigkeit der umgebenden Plattenbauten widerstrebte es den gestaltenden Architekten, die Modulhaftigkeit auch in der Fassade abzubilden. Die graue Lärchenschalung spielt mit Richtungswechseln und bildet einen edlen Rahmen für die bodentiefen Fenster. Vertikale Holzlisenen im halben Modulraster erzeugen Tiefe und geben der Fassade eine eigene Maßstäblichkeit.

Die individuell konstruierten Raummodule wurden im hessischen Großenlüder gefertigt, ebenso wie die Holztafeln für die Erschließungsflächen, die aus konstruktiven und ökologisch-wirtschaftlichen Gründen in Elementbauweise geplant waren.

Herausforderung Modulbau

Zwar war von Beginn an geplant, den Neubau in Holzmodulbauweise zu errichten. Ein Hersteller war jedoch in die Entwurfsplanung aus vergaberechtlichen Gründen nicht eingebunden. Die Architekten mussten daher bis zur Ausschreibung ohne konkrete Herstellerangaben arbeiten. "Das haben wir in diesem Projekt für unser nächstes Modulbau-Projekt gelernt: Im Modulbau ist die Planung immer herstellerspezifisch. Für eine optimierte Planung hätten wir uns manchmal eine Kooperation mit Hersteller schon in der Entwurfsphase gewünscht. Zumal die Zusammenarbeit im Projektverlauf später sehr konstruktiv und partnerschaftlich war", resümiert Peter Zirkel.

Tatsächlich gab es in diesem Projekt größere Herausforderungen an den Modulbau. Denn um die höheren Brandschutzanforderungen der neuen Holzbaurichtlinie zu umgehen, sollte der Bau zwingend der Gebäudeklasse 3 zugeordnet werden können. Damit durfte die Oberkante der obersten Geschossdecke auf keinen Fall die Höhe von sieben Metern über der Geländeoberkante überschreiten. Das ist jedoch mit Standard-Raummodulen wegen ihrer besonderen Konstruktionsweise nicht möglich. Raummodule haben immer sowohl einen Boden- wie einen Deckenaufbau.

Bei der Stapelung ergibt sich daher eine Doppelung von Boden und Decken und damit bei Standard-Modulen eine höhere Gesamtkonstruktion bei gleicher Raumhöhe. Für dieses Problem musste über die Ausschreibung erst ein geeigneter Partner gefunden werden.

Flexible Konstruktion für die Lerncluster im Brandschutzkonzept

Die Holzbauplaner von Blumer Lehmann lösten das Problem konstruktiv mit schlankeren Aufbauten. «Es war nicht ganz einfach, aber wir haben eine Lösung gefunden», erinnert sich Markus Mann, Projektleiter bei Blumer Lehmann für den Dresdener Schulbau. "Das zeichnet Blumer Lehmann aus: Wir stehen mit unserem Holzbau-Know-how für Flexibilität und innovative Lösungen".

Die individuell konstruierten Raummodule wurden im Produktionsstandort im hessischen Großenlüder gefertigt, ebenso wie die Holztafeln für die Erschließungsflächen, die aus konstruktiven und ökologisch-wirtschaftlichen Gründen in Elementbauweise geplant waren. Dank dieser flexiblen Lösung konnten die Flure in den großen zusammenhängenden Lernclustern ohne weitere Brandschutzmaßnahmen frei möbliert und mit weiteren HolzEinbauten bestückt werden.

Eine Brandtrennwand verläuft in Nord-Süd-Richtung an der Halle entlang. Sie wurde gemäß den Anforderungen an die Feuerwiderstandsklasse F60 errichtet und hochfeuerhemmend beplankt. Die Brandtrennwand teilt das Gebäude in zwei Brandabschnitte, die wiederum auf jedem Geschoss aus zwei Nutzungseinheiten bestehen, den Lernclustern. Bei der Einweihung der Schule im Januar 2023 konnten die Projektbeteiligten den Neubau im Betrieb erleben: "Die Kinder haben die ganze Schule in Beschlag genommen. Der Bau wirkte völlig anders als bei der Abnahme. Da konnte man sehen, wie gelungen das Gebäude wirklich ist", freut sich Markus Mann.

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