Trotz mildem Wetter: Heizkosten steigen deutlich
Die milden Temperaturen im Februar machen sich auch beim Heizbedarf bemerkbar. Verbraucher*innen in Deutschland mussten zwischen September 2021 und Februar 2022 etwa drei Prozent weniger Energie fürs Heizen aufwenden als im Vorjahreszeitraum.
Darüber können sich Verbraucher*innen aber nur sehr begrenzt freuen. Die Energiepreise kletterten zuletzt von einem Rekordhoch zum nächsten. Vor allem der Russland-Ukraine-Krieg lässt die Preise steigen. Nach dem Ende vieler Coronabeschränkungen zieht außerdem die Nachfrage nach Gas und Öl deutlich an.
Ein Haushalt mit einer Gasheizung zahlt in der aktuellen Heizperiode von September bis Februar 1.415 Euro und damit 69 Prozent mehr als im Vorjahr. Verbraucher*innen mit Ölheizung müssen mit 1.172 Euro rund 68 Prozent mehr zahlen als in der Vorjahresperiode.
Gasgrundversorgung: in 1.361 Fällen Preiserhöhungen – vier Millionen Haushalte betroffen
Insgesamt haben die Gasgrundversorger bereits in 1.361 Fällen Preise erhöht oder Preiserhöhungen angekündigt. Im Durchschnitt betragen die Preiserhöhungen 56,2 Prozent und betreffen gut vier Millionen Haushalte.
447 Grundversorger haben Tarife ausschließlich für Neukund*innen eingeführt. Hier wurden die Preise um durchschnittlich 137,5 Prozent angehoben (+2.110 Euro).
„Verbraucher*innen haben diesen Winter eine bislang einzigartige Welle an Gaspreiserhöhungen erlebt“, sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei CHECK24. „Zum Teil haben Versorger gleich mehrfach Preise nach oben angepasst. Dies war vor allen Dingen den stark gestiegenen Einkaufspreisen geschuldet. Durch den Russland-Ukraine-Krieg sind auch weitere Preissteigerungen möglich.“
Heizöl: 2.000 Liter kosteten im Februar 1.926 Euro – ein Plus von 58 Prozent zum Vorjahresmonat
Auch der Heizölpreis ist zuletzt deutlich gestiegen. Im Februar wurden für 2.000 Liter 1.926 Euro fällig. Im Vorjahresmonat kostete die gleiche Menge noch 1.220 Euro – ein Plus von 58 Prozent.
„Seit dem Tiefststand im Herbst 2020 hat sich der Heizölpreis mehr als verdoppelt“, sagt Steffen Suttner. „Ein Anhalten des Russland-Ukraine-Kriegs könnte diese Entwicklung noch befeuern, denn Russland ist nach den USA der zweitgrößte Rohölexporteur weltweit. Weitere Sanktionen könnten zu deutlich steigenden Preisen führen, auch weil die OPEC+-Staaten die Förderung zunächst nicht steigern wollen.“