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Umsatzplus beim Bau: Herbstbilanz auf Rekordniveau

Die Herbstbilanz im Bauhauptgewerbe fällt ausgesprochen positiv aus: Wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in der neuesten Ausgabe seines Aktuellen Zahlenbildes mitteilt, meldeten die Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten für die ersten neun Monate ein Umsatzplus von nominal 9,3 %. Damit erreichte der Umsatz einen neuen Rekord: Der Wert ist mit 54 Milliarden Euro der höchste seit fast 20 Jahren.

Auch für September meldete die Branche ein Umsatzplus (+ 3,0 %) und das, obwohl den Unternehmen ein Arbeitstag weniger zur Verfügung stand als im vergleichbaren Vorjahresmonat. Entsprechend zufrieden äußern sich die Bauunternehmen: 92 % der im Rahmen des ifo Konjunkturtests Befragten beurteilten im September ihre aktuelle Lage als gut bzw. befriedigend, so viele wie noch nie. Auch für die nahe Zukunft ist die Branche so optimistisch wie nie im Herbst: 83 % der Unternehmen erwarten in den kommenden sechs Monaten eine günstigere oder zumindest gleichbleibende - und somit gute - Geschäftslage. Dies verwundert nicht - der Auftragseingang legte von Januar bis September schließlich um nominal 5,4 % zu. Auch für den September wird ein Orderplus von nominal 2,9 % ausgewiesen - und das trotz des mittlerweile erreichten hohen Niveaus. Die nach wie vor gute Entwicklung spiegelt sich auch in dem vom Statistischen Bundesamt berechneten preis-, saison- und arbeitstäglich bereinigten Auftragseingang wider: Er lag im September um 0,7 % über dem Vormonat.

Für den Wohnungsbau meldeten die Baubetriebe für die ersten neun Monate ein Umsatzplus von 10,5 % und einen Anstieg des Auftragseingangs von 2,2 %. Für den September wurde sogar ein Umsatzplus von 3,9 % ausgewiesen. Demgegenüber lag der Auftragseingang mit - 12,7 % deutlich unter dem Vorjahresniveau. Hierbei scheint es sich um einen statistischen Effekt zu handeln, der Wert vom September 2016 war der mit Abstand höchste seit 1998. Aber man darf auch die Engpassfaktoren, wie zunehmende Baulandknappheiten und den Mangel an Planungskapazitäten in den Kommunalverwaltungen, nicht aus den Augen verlieren, die den Wohnungsbau bremsen. Grundsätzlich sind die Rahmenbedingungen aber nach wie vor positiv: Die Bausparte profitiert weiterhin von den niedrigen Zinsen, der ausgesprochen guten Arbeitsmarktlage sowie von den Wanderungsbewegungen insbesondere in die Großstädte und somit einer weiterhin hohen Nachfrage nach Wohnraum.

Auch der Wirtschaftsbau schloss das erste Halbjahr positiv ab: Der Umsatz legte in den ersten neun Monaten um 9,8 % und der Auftragseingang um 5,3 % zu (Sep.: + 4,7 %, + 9,1 %). Besonders stark gestiegen ist der Umsatz im Wirtschaftshochbau (+ 11,4 %, Sep.: + 5,0 %), auch die Nachfrage legte zu (+ 4,6 %, Sep.: + 8,7 %). Nach einem eher verhaltenen ersten Halbjahr zieht der Wirtschaftstiefbau mittlerweile auch an: Umsatz und Auftragseingang liegen deutlich im Plus (+ 7,1 % bzw. + 6,3 %, Sep.: + 4,3 % bzw. + 9,7 %). Mit dieser Entwicklung war angesichts der zusätzlichen Mittel für die Deutsche Bahn AG zu rechnen. Schließlich wurden laut Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums in den ersten drei Quartalen für Eisenbahnen und öffentlichen Nahverkehr 38,3 % mehr ausgeben als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Mittlerweile sind schon 78 % der angesetzten Mittel für das Gesamtjahr 2017 abgeflossen, im vergangenen Jahr lag die Abflussquote lediglich bei 67 %.

Positive Signale kamen auch aus dem Öffentlichen Bau: Der Umsatz stieg um 7,9 %, der Auftragseingang um 7,4 % (Sep.: + 0,5 % bzw. + 7,6 %). Der Hauptverband führt dies überwiegend auf den "Investitionshochlauf" bei den Verkehrswegeinvestitionen des Bundes zurück. Entsprechend stark legte der Straßenbau zu: Die Unternehmen meldeten einen Anstieg des Umsatzes und des Auftragseingangs von 8,9 % bzw. 6,9 %.

Dies deckt sich auch mit den Angaben des Bundesfinanzministeriums: Laut aktuellem Monatsbericht lagen die Ausgaben des Bundes für den Straßenbau in diesem Zeitraum um 10,9 % über dem Niveau des vergleichbaren Vorjahreszeitraums. Die Entwicklung am aktuellen Rand gibt aber leichten Anlass zur Sorge: Der Umsatz sank um 1,3 % und der Auftragseingang um 0,7 %. Dies ist - im Gegensatz zum Wohnungsbau - nicht auf einen statistischen Effekt zurückzuführen. Der Hauptverband vermutet, dass die Planungskapazitäten aufgrund des jahrelangen Personalabbaus in den öffentlichen Ämtern nicht ausreichen, die Projekte voranzutreiben.

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