Wärmepumpen: Optimismus in der Branche und neue Vertriebswege
Laut einer Studie von Interconnection Consulting erwarten die Händler für das nächste Jahr preisliche Anstiege (+0,7 Prozent) und eine erhöhte Marge (+0,5 Prozent). Grund dafür ist die steigende Nachfrage bedingt durch eine weiterhin lebhafte Bauwirtschaft, die sich auch durch politische Umwälzungen nicht ihre Wachstumslaune vermiesen lässt.
Direkter Vertrieb gewinnt an Bedeutung
Die Wärmepumpen werden meist durch Sanitär- und Elektrogroßhändler vertrieben. Aufgrund seiner Besonderheiten ist der Markt in der Vergangenheit in zwei- und dreistufiger Distribution aufgeteilt gewesen. In den letzten Jahren haben die Produzenten begonnen ihre Dienstleistungen auszuweiten, um eine direkte Beziehung mit den Konsumenten aufzubauen. Diese Art der Distribution wird auch in den nächsten Jahren an Bedeutung gewinnen, glaubt Rukonic. Der sanitäre Handel wird auch in Zukunft die dominante Rolle bei den Wärmepumpen einnehmen. Dieser Distributionskanal ist vor allem in Deutschland (85,1 Prozent) und in Frankreich (67,3 Prozent) vorherrschend.
Händler in Italien sehr optimistisch
Insgesamt wird in Europa ein Wachstum des Marktes von 3,7 Prozent erwartet. Die Händler für Wärmepumpen in Italien sind dabei am optimistischsten, wenn es um die Umsatzprognose geht. Dort erwartet man diesbezüglich für 2017 einen Anstieg von 7,0 Prozent. Danach folgen Großbritannien (5,2 Prozent), Frankreich (3,0 Prozent) und Deutschland mit 2,3 Prozent. Jedoch ist dieser Optimismus der italienischen Händler trügerisch, verlieren sie doch, infolge des Trends zur direkten Distribution, gegenüber den Produzenten signifikant an Marktanteilen.
Großbritannien führend bei der Markendiversifikation
Regionale Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern gibt es auch in der Anzahl der Marken, die pro Distributor vertrieben wird. In Großbritannien liegt die Anzahl der angebotenen Marken pro Händler bei 3,2. 43,7 Prozent der Händler bieten sogar mehr als fünf Marken an. Mit diesen Zahlen liegt Großbritannien was die Markendiversifikation angeht unangefochten an erster Stelle. In Frankreich sind es zum Vergleich gerade einmal 8,7 Prozent aller Händler, die mehr als fünf Marken im Angebot haben. Durchschnittlich sind es dort 2,7 Marken, die von den Händlern feilgeboten werden. Italien bildet dabei mit 2,6 Marken das Schlusslicht in dieser Statistik.
Qualität geht vor Marge
Infolge des Marktwachstums in den meisten europäischen Regionen, werden auch dementsprechende Preisanpassungen von den Händlern erwartet. Jedoch gilt den Preisen und der Marge nicht das Hauptaugenmerk. So nehmen die Nettomargen unter den Händlern bezüglich ihrer Wichtigkeit nur die vierte Position ein, noch hinter Service- und Qualitätsfaktoren. Die Präferenz der Händler liege lau Studie aufgrund des besseren Zugangs mehr bei einheimischen Produkten. Durch regionales Sortiment ist es den Händlern möglich die Lieferzeiten kurz zu halten, während gleichzeitig meist auch der Support sowie das Marketing der Produkte besser gewährleistet ist.
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