Schwache Wärmepumpennachfrage: Nibe streicht Arbeitsplätze
Als Grund für die Stellenstreichungen gibt Nibe die Krise im Bausektor an. Es würden schwierige Marktbedingungen herrschen. Konkret betroffen ist zunächst der Standort in Schweden. Dort will sich der Wärmepumpenhersteller von 340 Mitarbeitern trennen. Auch in anderen europäischen Ländern müssen wohl Angestellte gehen. Insgesamt arbeiten etwa 20.000 Menschen für Nibe. Wie viele Stellen in Europa gestrichen werden, ist bisher nicht bekannt. Es sollen demnächst Verhandlungen in anderen Ländern darüber starten.
"Wir treten jetzt in Verhandlungen ein, um diese Maßnahmen umzusetzen, um die Kosten und den Personalbestand an das derzeitige niedrigere Umsatzvolumen anzupassen und um die bestmöglichen Voraussetzungen für eine gut dimensionierte und schlanke Organisation zu schaffen, wenn sich der Markt wieder erholt", erklärt Nibe auf seiner englischen Website.
Eine viel schwächere Nachfrage auf dem europäischen Wärmepumpenmarkt habe sich Anfang 2024 bestätigt, heißt es von Seiten Nibes. Das zeigen auch aktuelle Daten der Europäischen Wärmepumpenvereinigung (EHPA - European Heat Pump Association). Demnach ist der Absatz von Wärmepumpen im Laufe des Jahres 2023 trotz eines erfolgreichen Starts nahezu überall geschrumpft. So sank der Absatz in 14 europäischen Ländern von insgesamt 2,77 Millionen auf 2,64 Millionen im Vergleich zu 2022 und damit um rund 5 %. Die analysierten Länder machten im letzten Jahr 90 % des europäischen Wärmepumpenmarktes aus.
Schwieriges Marktumfeld bei Wärmepumpen
Die rückläufigen Absatzzahlen für Wärmepumpen treffen auf eine derzeitig schwierige Marktlage. So wurde der Wärmepumpen-Aktionsplan der EU, der Anfang 2024 zur Unterstützung der Branche veröffentlicht werden sollte, von der Europäischen Kommission auf unbestimmte Zeit verschoben. In der Zwischenzeit verunsichern hohe Zinsen und sich ändernde nationale politische Rahmenbedingungen Investoren und Verbraucher.