„Konen-Konzept“: Dezentrale Wärmepumpen als Modell für die kommunale Wärmeplanung
„Konen-Konzept“: Kosten senken beim Betrieb von Wärmepumpen
Der Elektromeister und Fachmann für erneuerbare Heizungssysteme, Ulrich Konen, leitet die Lumitronic GmbH mit Sitz in Kempen, die maßgeschneiderte Wärmepumpenlösungen entwickelt. Eines seiner Konzepte zur Wärmeversorgung wird am Beispiel eines Mehrfamilienhauses mit 14 Wohnungen in Meerbusch erläutert. Hier verfügt jede Wohneinheit über eine eigene Wärmepumpe, die die grundstückseigene Erdwärme nutzt. Diese dezentrale Lösung bezeichnet Konen als Vorreiter der kalten Nahwärme, die sowohl energetische als auch organisatorische Vorteile bietet und von vielen Städten und Gemeinden bei der kommunalen Wärmeplanung verwendet werden könnte.
Jedes moderne Gebäude, ähnlich dem in Meerbusch, das über die gültigen Dämmstandards verfügt, kann derzeit mit Heizenergie über eine Wärmepumpe versorgt werden. Aktueller Standard ist, hierfür fast immer eine zentrale Anlage aufzubauen. Ausgehend von dieser Zentrale wird erwärmtes Wasser an die Wohnungen verteilt. Das gilt für Heizungswasser und für Trinkwarmwasser gleichermaßen.
Heizungswasser
In der Spitze, also an den kalten Tagen mit -12 °C, werden dann Vorlauftemperaturen von 35 °C von der Fußbodenheizung angefordert. Damit diese Temperatur an den Verteilern in den Wohnungen ankommt, ist meist eine höhere Vorlauftemperatur von der Wärmepumpe ausgehend notwendig.
Trinkwarmwasser
Trinkwarmwasser wird in solchen Standard-Anlagen ebenfalls zentral bereitet und dann zu den einzelnen Wohnungen geleitet. Dort kommt es heiß aus dem Hahn. Und damit der Wohnungsinhaber nicht zu lange auf dieses heiße Trinkwasser wartet, wird es üblicherweise mittels Zirkulationsleitung auf Temperatur gehalten und hierdurch nahe an die Wohnungen herangeführt. Notwendig ist dieses Zirkulieren auch, um die Legionellen in Schach zu halten. Das Ganze läuft auf hohem Temperaturniveau von 60 °C beim Start aus dem Trinkwassererwärmer. Skizziert ist dieser Anlagenaufbau im dargestellten Schema als „Standard 1“.
Alternativ kann die Trinkwassererwärmung auch mittels Wohnungsstationen in den Wohnungen selbst erfolgen. Ein Wärmetauscher in jeder Wohnung bekommt ganzjährig Heizungswasser zur Verfügung gestellt und kann damit im Durchlaufprinzip das Trinkwasser vor Ort erwärmen. Das funktioniert wie in einem elektrischen Durchlauferhitzer, nur eben mit heißem Heizungswasser statt Strom als Temperatur-Heber.
Für diese Wohnungsstationen müssen hohe Temperaturen ganzjährig zur Verfügung stehen. Am Wärmetauscher jeder Wohnung muss eine Temperatur des Heizwassers von ca. 55 °C strömen um beispielsweise 50 °C fürs Trinkwarmwasser zu erreichen. Skizziert ist dieser Anlagenaufbau im Schema als „Standard 2“.
Ulrich Konen, Geschäftsführer der Lumitronic GmbH, setzt auf nachhaltige Energielösungen: Gemeinsam mit dem Hersteller Alpha Innotec-Deutschland GmbH stattete Lumitronic ein Mehrfamilienhaus in Meerbusch mit 14 individuellen, erdgekoppelten Wärmepumpensystemen aus.
Das „Konen-Konzept“ für 14 Wohneinheiten
Beide Standards hat Ulrich Konen neu gedacht. Sein Konzept steht auf anderen Füßen, wobei die Nutzwärme ebenfalls mittels Wärmepumpe bereitgestellt wird. Seine längst umgesetzte und erprobte Idee sieht vor, dass Wohnungen jeweils mit eigener Wärmepumpe die Energie zur Trinkwassererwärmung und Beheizung bereitstellen. Konen führt die bestehenden Anlagen so aus, dass jede Wärmepumpe eine eigene Soleleitung erhält und in einer eigenen Bohrung Erdwärme nutzt. Skizziert ist dieser Anlagenaufbau im Schema als „Konen-Konzept“.