5 Fehler beim Planen und Installieren von Wärmepumpen
Für eine optimale Effizienz ist die korrekte Abstimmung zwischen Wärmepumpe und anderen Komponenten der Heizungsanlage entscheidend. Denn hier gemachte Fehler wirken sich immer negativ auf Installation und Betrieb aus. Und sie sind im Nachgang schwierig zu korrigieren. Fünf Fehler treten dabei besonders häufig auf.
1. Fehlerhafte Dimensionierung der Wärmepumpe und der Hydraulik
Wärmepumpen werden mitunter zu groß oder zu klein ausgelegt. Dabei ist eine präzise Heizlastberechnung nach DIN EN 12831 zwingend. Sie berücksichtigt thermische Energiebedürfnisse, Wärmeverluste durch Lüftung, die Hülle des Gebäudes (eine gute Dämmung ist hier nie verkehrt) und frühere Verbrauchsdaten. Unsicherheiten führen oft zu überdimensionierten Anlagen ("Angstzuschläge"), die häufiger an- und abgeschaltet werden und somit schneller verschleißen. Eine optimal dimensionierte Wärmepumpe arbeitet effizient und langlebig (15 bis 20 Jahre). Auch Fehler in der Hydraulik sind nur aufwendig zu korrigieren. Ein hydraulischer Abgleich ist zudem zwingend und bei Flächenheizungen sowieso unabdingbar.
Vermeidungstipps: Exakte Dokumentation von Vorverbräuchen, Berücksichtigung künftiger Änderungen in Bewohnerzahl oder Nutzungsgewohnheiten, fachmännische Beratung in der Planungsphase, gute Gebäudedämmung, Berücksichtigung von Faktoren wie Ökologie, Investitions- und Betriebskosten, Betriebssicherheit, Außentemperaturen, Instandhaltung, richtige Dimensionierung von Versorgungsleitungen und Erdkollektoren, angemessene Auswahl der Wärmeträgerflüssigkeit und Pumpenleistung, Beachtung des Abstands bei Erdkollektoren (bei Erdwärmepumpen), korrekte Hydraulik und Verschaltung bei Kombination mit anderen Wärmeerzeugern
2. Keine klare Entscheidungen zur Nutzung
Die Entscheidung, ob die Wärmepumpe auch zum Kühlen eingesetzt werden soll, beeinflusst auch die Auswahl und Dimensionierung der Wärmequellen. Luft-Wasser-Wärmepumpen eignen sich nur zum aktiven Kühlen, passives Kühlen funktioniert mit den immer beliebter werdenden Luft-Luft-Wärmepumpen. Ideal für solche Anwendungen sind Erd- oder Sole-Wärmepumpen bzw. Wasser-Wasser-Wärmepumpen.
Vermeidungstipps: Nutzungsprioritäten frühzeitig festlegen, Raum- und Wassertemperaturen berücksichtigen, bei Fußbodenheizung geeignete Bodenbeläge wählen, Anschlussmöglichkeiten anderer Systeme wie Solarthermie oder Photovoltaik berücksichtigen, bei Erdwärmepumpen prüfen, ob Solarkollektoren zur sommerlichen Regeneration des Erdreichs geeignet sind, erforderliche Genehmigungen prüfen
3. Zu hoher Stromverbrauch und teure Tarife
Strom ist teuer. Und Wärmepumpen verbrauchen gerade in Spitzenlast-Zeiten wie kalten Wintertagen viel Strom. Bei speziellen Stromtarifen kann es Sperrzeiten geben. Und: Mit dem neuen Energiewirtschaftsgesetz wird es Energieversorgern im §14 ermöglicht, die Strombelieferung in Engpasszeiten zu drosseln.
Vermeidungstipps: Prüfung der Eignung der Wärmepumpe für spezielle Stromtarife, Information des Installateurs über geplante Tarifnutzung; alternativ: Nutzung eines börsenorientieren Tarifs für die gesamte Stromversorgung und Verzicht auf Wärmepumpentarif generell (spart auch den zweiten Zähler und die höheren Grundgebühren für diesen)
4. Lärmbelastung durch falschen Aufstellort
Auch der Aufstellort wird mitunter fehlerhaft gewählt. Besonders bei Luft-Wasser-Wärmepumpen sind Aspekte wie der Abstand zu Nachbargrundstücken und Schallberechnungen wichtig.
Vermeidungstipps: Umfassende Beratung und Prüfung des Aufstellorts, Schallmessungen im Vorfeld
5. Mangelhafte Warmwasserberechnung
Für eine korrekte Dimensionierung des Trinkwarmwassers (TWW) durch die Wärmepumpe sind individuelles Nutzungsverhalten und Bewohnerzahl entscheidend. Auch das wird mitunter falsch berechnet. Ein Handicap dabei: In der Regel nimmt die Zahl der Bewohner in Einfamilienhäuern mit der Zeit ab, weil etwa Kinder ausziehen. Das wirkt sich auch auf den TWW-Verbrauch und die dafür benötigte Leistung aus.
Vermeidungstipps: Dokumentation des Nutzungsverhaltens, flexible Steuerung der Wärmepumpe