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Expertentipps: Die wichtigsten Elemente einer modernen Abgasanlage

Im Fachverband Schornsteintechnik sind die Schornsteinbauer und -sanierer versammelt, die Verbandsvorsitzenden sind Andreas van den Bogaert und Andreas Nocht. Beide stehen geben Einblicke in ihr Gewerk und beantworten die Frage, warum Schornsteinbau wichtiger denn je ist.

Schornstein und Luftreinhaltung – das passt ja auf den ersten Blick überhaupt nicht zusammen.

Andreas van den Bogaert: Moment, da muss ich gleich mal dazwischen grätschen. Das passt sogar sehr gut zusammen! Zwar werden über den Schornstein die Abgase aus der Verbrennung abgeführt – aber ich kann gerade am Schornstein auch sehr viel dafür tun, dass es sehr wenige und vor allem auch sehr viel weniger schädliche Abgase sind. Besonders gut sehen wir das im Bereich der Biomasse, also bei Holzöfen.

Andreas Nocht: Genau. Bei der Verbrennung von Holz entstehen eben neben Wärme auch unerwünschte Stoffe, das ist ein physikalischer Fakt. Moderne Öfen sind heutzutage schon sehr effizient, primärseitig kann man da vom Gerät selbst inzwischen nur noch wenig rausholen. Sekundärseitig, also aufseiten des Schornsteins, sieht das anders aus. Hier gibt es viele Möglichkeiten, um die Feuerstätte sauberzumachen.

Und die wären?

Van den Bogaert: Ein moderner Schornstein kann sehr viel dafür tun, dass weniger Schadstoffe ausgestoßen werden. Ein wichtiges Beispiel ist der Zugbegrenzer. Er sorgt dafür, dass ein zu starker Schornsteinzug einreguliert wird. Die Feuerstätte läuft effizienter, es wird weniger Holz benötigt – und weniger unerwünschte Abgase produziert. Das Gegenteil wäre der Rauchsauger, der einen zu schwachen Zug erhöht, damit das Feuer im Ofen auch richtig brennt. Beides kann der Schornsteinsanierer problemlos installieren.

Nocht: Nicht zu vergessen ist auch der Staubabscheider, der immer größere Verbreitung findet. Dabei handelt es sich um eine Art aktiven Filter, der durch elektrostatische Aufladung einen Großteil der besonders kleinen Feinstaubpartikel aus dem Abgas entfernt. Hier sprechen wir aber schon von einer größeren Investition.

Van den Bogaert: Da kommt es aber ganz stark auf die Einbausituation an. Es gibt Staubabscheider, die man auf dem Dach montiert, hier ist der Aufwand natürlich entsprechend groß. Andere Geräte kann man im Schornstein selbst einbauen, etwa im Dachboden, oder neuere Entwicklungen sogar nahe am Ofen. Hier ist es wichtig, sich frühzeitig beim Fachunternehmer zu informieren.

Schornsteinbauer sind ja auch Schornsteinsanierer. Warum ist es wichtig, regelmäßig seinen Schornstein zu überprüfen?

Nocht: Wie alles an einem Gebäude altert auch ein Schornstein. Das betrifft sowohl den gemauerten, also keramischen Schornstein, als auch den Edelstahlschornstein. Bei einem gemauerten Schornstein kann es zum Beispiel zu Versottungen kommen, die man dann als braune Flecken sieht. Edelstahlschornsteine können sich etwa durch schlechtes Brennmaterial blau verfärben. Manchmal ist das nicht nur hässlich, sondern deutet auch auf Beschädigungen hin. In jedem Fall muss der Schornstein überprüft werden, da ein sicherer Betrieb einer Feuerstätte nur bei einem intakten Schornstein gewährleistet ist.

Van den Bogaert: Der Schornsteinbauer und -sanierer hilft auch beim Wunsch, einen Ofen anzuschließen. In vielen Fällen muss ein stillgelegter Schornstein grundständig saniert werden, oft entspricht er etwa in der Höhe auch nicht mehr den gesetzlichen Vorgaben.

Die wären?

Van den Bogaert: Nach den aktuellen Vorgaben der Bundesimmissionsschutzverordnung muss ein Schornstein in der Regel 40 Zentimeter über den Dachfirst ragen. Aber es gibt auch Ausnahmen von der Regel, bei denen man abweichen darf. Hier kann der Schornsteinbauer zuverlässig und rechtssicher informieren.

Andreas Nocht: Übrigens: Wer einen guten Schornsteinbauer sucht, der wird bei den Mitgliedern des Fachverbands Schornsteintechnik fündig. Auf der Website www.fachverband-schornsteintechnik.de gibt es eine Übersicht über die Fachunternehmen und weitere herstellerunabhängige Informationen zu Schornstein und Co.

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