Schönere Fassaden: Glas-Farben für Solarmodule
Energie-autarke und CO₂-neutrale Gebäude sind heute in aller Munde. Das lässt sich elegant mit integrierten Solarmodulen in der Fassade und in Glasdächern umsetzen. Die Erfahrung zeigt, dass gebäudeintegrierte PV-Module aber nur dann von Planern und Bauherren akzeptiert werden, wenn sie optisch ansprechend sind. Ein Schlüssel dazu sind die neuen ColorQuant Glas-Farben, mit denen sich PV-Elemente farbig gestalten lassen.
„Energiegewinnung in der Fassade wird immer wichtiger und integrierte Solarmodule sind der Schlüssel zum Übergang zu CO₂-neutralen und energie-autarken Gebäuden“, so Holger Geisler, Geschäftsführer bei der Ceramic Colors Wolbring GmbH. „Mit unseren neuen ColorQuant PV-Farben ermöglichen wir für fassenden-integrierte PV-Module eine optische Vielfalt in der Fassade. Und genau das fordert der Markt. Da unsere PV-Farben lichtdurchlässig sind, bleibt die Solarleistung groß, sodass man kaum Abstriche beim Wirkungsgrad machen muss.“
Wie sind die neuen PV-Farben aufgebaut?
Die neue Technik basiert auf der Farbgebung durch Interferenz, bei der das Sonnenlicht wie in einem Prisma aufgespalten wird. Die Farbschicht lässt nur solches Licht hindurch, das die Solarzelle zur Energieerzeugung braucht. Selektiv reflektiert werden somit nur die Wellenlängen, die für die Farbgebung nötig sind.
Das Ergebnis ist eine ansprechende, satte Farbe bei minimaler Leistungseinbuße des Solarmoduls. Die ColorQuant solar technology wurde von Merck Electronics und Ceramic Colors Wolbring entwickelt.
Siebdruck, Roller-Coating und Spritzen sind möglich
Für die PV-Farben werden wasserlösliche, umweltfreundliche keramische Pasten verwendet, bei denen keine Gefahrenkennzeichnung nach EG Richtlinien erforderlich ist. Das bedeutet für Glasveredler, die ColorQuant-Farben einsetzen, keine hohen Zusatz- oder Recycling-Kosten bei der Entsorgung, da sich Farbreste etc. ohne besonderen Aufwand entsorgen lassen.
Für die Applikation der Farben auf PV-Gläser können Glasveredler drei unterschiedliche Verfahren einsetzen: So eignen sich das Siebdruckverfahren, Rollercoating und der Spritzauftrag.
Für das Vorspannen optimiert
Das Farbsystem wurde mit Blick auf den Vorspannprozess (ESG, TVG) entwickelt, für eine Glastemperatur von 600 – 640 °C. Die Applikation der keramischen Farben erfolgt vor dem Vorspannprozess, bei dem sie dann „eingebrannt“ werden.
Während des Vorspannens entsteht eine sehr starke und dauerhafte chemische Bindung zum Glas, die eine sehr hohe UV-Beständigkeit aufweist sowie die hohe mechanische Beständigkeit und Resistenz gegen Umwelteinflüsse. Die spätere Weiterverarbeitung zu VSG ist zudem möglich.
Welche Formate und Farben sind erhältlich?
Im Prinzip lassen sich alle Formate und Größen bis hin zum Jumboformat von 3,21 × 6,00 m nach RAL, NCS und Pantone umsetzen. Zudem eignet sich die ColorQuant solar technology auch für den Einsatz bei denkmalgeschützten Gebäuden. Die Beschichtung wird auf Position 2 der Fassaden-/PV-Einheit von den Entwicklern empfohlen.
Andrea Birnbach, Projektleiterin PV-Farben bei Wolbring, erläutert: „Für die gute Performance und einen hohen Wirkungsgrad der farbigen PV-Gläser sowie die gleichbleibende Stabilität der PV-Module sind die Prozessparameter entscheidend. Dazu zählen u. a. die Nassschichtdicke, Viskosität der Paste sowie die Einbrennbedingungen.“
Farbenspezialist Wolbring (www.wolbring-gruppe.de) bietet für alle keramisch herstellbaren Farbtöne individuelle Farbanpassungen an. Um einen aussagekräftigen Farbeindruck zu vermitteln, können Glasverarbeiter sowie Planer, Architekten und Bauherren bei Wolbring auch Glasmuster in den Formaten 10 × 10 cm und 20 × 20 cm auf Wunsch anfordern.
Einfache Nachfertigung durch archivierte Farbrezepte
Sollte einmal ein farbiges PV-Glas kaputt gehen, lässt es sich ganz einfach reproduzieren, denn Wolbring archiviert jedes Substrat in einem katalogisierten Lager, sodass die entsprechende Farbe jederzeit exakt nachgefertigt werden kann.