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Technischer Brandschutz: Entwicklungen und Investitionspotentiale

Aufgrund des politischen Zieles der Klimaneutralität ist die technische Gebäudeausrüstung (TGA) heute mehr denn je ein beliebtes Investitionsfeld für Private Equity. Eine Subbranche der TGA, die bei Investoren häufig auf geringere Erfahrungswerte trifft und auch in der öffentlichen Wahrnehmung weniger prominent vertreten ist, ist der Brandschutz.

Allerdings stellen zahlreiche Kennzahlen sowie erfolgreiche Übernahmen und Value Creation Stories durch Investoren in den letzten Jahren die Attraktivität dieses Sektors unter Beweis. Besonders der technische Brandschutz, der sich mit der Prävention und aktiven Bekämpfung von Bränden beschäftigt und damit eine höhere technologische Komplexität als beispielsweise der passive Brandschutz aufweist, ist dabei attraktiv.

Attraktives Marktumfeld mit hoher Spezialisierung der Anbieter und vorteilhafter Kundenfragmentierung

Brandschutz ist Teil der technischen Gebäudeausrüstung (TGA) und kann in baulichen sowie technischen Brandschutz unterteilt werden; der technische Schutz umfasst dabei das selbstständige Löschen von Feuer durch eine Löschanlage und macht ca. 70 % des Marktes für Brandschutz aus. Der Markt für technischen Brandschutz wird angebotsseitig beherrscht von Systemspezialisten und Schlüsselfertig-Allroundern, wohingegen auf der Anwendungsseite Installateure und Händler stehen. Während sich Systemspezialisten in der Regel auf die Fertigung konzentrieren und ihre Produkte von Installateuren verbaut werden, treten Schlüsselfertig-Allrounder integriert als One-stop-Shop auf.

Der Markt für technischen Brandschutz in DE beträgt ca. 5 Mrd. € im Jahr 2022, ist dem Nichtwohnbau zuzuordnen und wird bis 2028 vrsl. um ca. 4 % pro Jahr wachsen. Dabei sorgen wesentliche Treiber, wie die zugrundeliegende Bauaktivität im Nichtwohnbausegment, insbesondere im Industriesegment, ein wachsender Anteil an Großprojekten oder höhere Sicherheitsanforderungen, für nachhaltiges Marktwachstum.

„Die übergeordneten Trends in der Branche führen zu einer positiven Dynamik im Markt. Die Anforderungen im Brandschutz steigen stetig, die Gebäude, die wir bauen, sind größer, komplexer und technologischer. Zugleich ist die Kundenlandschaft, z. B. Industrie-/Produktionsunternehmen oder Eigentümer von Büro- und Geschäftsgebäuden, sehr fragmentiert. Spezialisierte Brandschutzinstallateure und Schlüsselfertig-Allrounder haben dadurch aufgrund der hohen Spezialisierung und Expertise im Bereich der Planung und Ausführung von komplexen Projekten einen klaren Vorteil gegenüber generalistischen TGA-Installateuren“, sagt dazu Christoph Blepp, Managing Partner bei S&B Strategy und Studienautor.

Hohe Eintrittsbarrieren durch Zertifizierungen und Fachkräftemangel

Der Markt für technischen Brandschutz weist hohe Eintrittsbarrieren auf, z. B. aufgrund von Zertifizierungen, hohem Fachkräftemangel oder der Nachfrage nach One-stop-Shop-Angeboten. Unternehmen, die ihren Kunden ein Komplettangebot aus Beratung & Planung, Produkten und zum Teil Installation anbieten, liefern Kunden aufgrund der steigenden Projektkomplexität einen hohen Mehrwert und schaffen somit einen Lock-in-Effekt. Aufgrund der hohen Eintrittsbarrieren lassen sich sowohl mit reiner Produktion als auch im integrierten Angebot von Produkten und Installationsleistungen attraktive Margen von ca. 11 % erzielen.

„Im Vergleich zu anderen Branchen sind die Markteintrittsbarrieren im technischen Brandschutz sehr hoch. Beispielsweise ist es in Deutschland zwingend erforderlich, eine VdS-Zertifizierung zu haben, um an entsprechenden Bauprojekten und Ausschreibungen teilzunehmen. Diese Zertifizierung kostet Zeit und Geld, zudem müssen die Fachkräfte entsprechend zertifiziert sein. Das erschwert neue Markteintritte und ermöglicht dadurch ein attraktives Margenniveau in der Branche. Dies wird sich in den nächsten Jahren weiterhin positiv entwickeln, da die Fachkräfte aufgrund des demografischen Wandels weniger werden, die Auftragslage aufgrund steigender Anforderungen und komplexerer Sanierungsprojekte weiter steigen wird“, kommentiert Florian Moll, Senior Manager bei S&B Strategy und Studienautor.

Attraktives Umfeld für Investoren

Für Investoren und Strategen bietet die Branche des technischen Brandschutzes diverse Hebel, um weiteres Wachstum zu generieren. Da das Thema Gebäudesicherhit und damit Brandschutz global immer wichtiger wird und regulatorisch getrieben wird, bieten z. B. neue Märkte und die Internationalisierung des Vertriebs weitere Wachstumschancen für Marktteilnehmer. Auch die Professionalisierung & Digitalisierung bieten aufgrund der steigenden Projektkomplexität und der damit einhergehenden Nachfrage nach Planungs- und Engineering-Kompetenzen Potentiale für Investoren. Anorganisch kann Wertsteigerung z. B. durch Buy-and-Build-Strategien erzielt werden.

„Dass die Branche große Potentiale für Investoren durch Buy-and-Build sowie organische Value Creation bietet, haben diverse erfolgreiche Exits in den letzten Jahren gezeigt und auch in Gesprächen mit unseren Kunden merken wir, dass Brandschutz immer näher in das Blickfeld von v.a. Private Equity rückt. Neben der Digitalisierung, um z. B. BIM vollständig bespielen zu können, bietet aus unserer Sicht insbesondere die Ausweitung von Vorfertigungskompetenzen einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Letzteres wird, getrieben durch den vorherrschenden Fachkräftemangel, auch in Zukunft weiter zunehmen. Der Mehrwert für den Kunden ist dabei sehr hoch und notwendige Investitionen sowie Know-how im Produktionsbereich sorgen dafür, dass andere Anbieter das Thema Vorfertigung nicht ohne weiteres abbilden können.“, so Fabio Meggle, Manager bei S&B Strategy und Studienautor.

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