Die Alternative zu Silikon beim Direct Glazing
Nach Sauerstoff ist Silizium das am häufigsten vorkommende Element auf der Erde – und genau dieses ist aktuell Mangelware. Warum, das hängt mit drei entscheidenden Faktoren zusammen. Zum einen ist Silizium heutzutage Bestandteil fast aller Alltagsprodukte, da das Element die Grundlage für Halbleiter und Computerchips bildet.
So ist es zum Beispiel in Autos, Smartphones, Laptops, aber auch in Solarzellen und Armbanduhren zu finden. Vor allem die Nachfrage nach Technikprodukten ist während der Pandemie gestiegen, was auch zu einem erhöhten Bedarf an Silizium führte. Zum anderen wurde die Gewinnung des kristallinen Halbmetalls im weltweit größten Förderland China gedrosselt. Die chinesische Regierung hat vielerorts die Energiezufuhr reduziert, um ihre Energieziele zu erreichen. Dadurch wurde auch die energieintensive Produktion von Silizium gedämpft. Als sei das nicht genug, erschweren zudem eingeschränkte See- und Landfrachtwege die Lieferketten.
Verfügbarkeit von Silikonen nicht mehr gesichert
All das hat zur Folge, dass die Preise für das Industriemetall Ende des vergangenen Jahres um rund 300 Prozent gestiegen sind. Das zeigte eine Auswertung der China Nanferraus Metals Industry Association. „Diese Entwicklung bringt nicht nur die Technik- und Automobilbranche in Bedrängnis, sondern auch Fensterbauer“, weiß Michael Merkle, Key Account Manager Direct Glazing, von H.B. Fuller Kömmerling.
Denn aus Silizium wird unter anderem Silikon für das Direct Glazing – also die Klebung der Isolierglasscheibe im Fensterflügel – hergestellt. „Die Verfügbarkeit von Silikon ist für viele Fensterbaubetriebe nicht mehr gesichert“, sagt Michael Merkle weiter. „Doch wir bei H.B. Fuller Kömmerling haben ein seit Jahren eingesetztes Alternativprodukt im Portfolio, für welches die Rohstoffe ausreichend verfügbar und ohne Lieferschwierigkeiten zu beschaffen sind. Produktionen und Baustellen können dadurch weiterlaufen.“ Die Rede ist vom Scheibenklebstoff Ködiglaze P, der auf der Rohstoffbasis Polyurethan hergestellt wird.
Materialverträgliche, zertifizierte Alternative
Unabdingbar für die dauerhafte Haltbarkeit der Klebung ist auch bei Polyurethan die Verträglichkeit mit allen Kontaktstoffen im und um das Fenster. „Ködiglaze P wird seit Jahren erfolgreich für die Fensterklebung mit allen Rahmenmaterialien von Holz über Kunststoff bis hin zu Aluminium eingesetzt“, erklärt Merkle. „Die jahrelange Zusammenarbeit mit allen führenden Profilsystemgebern hat uns gezeigt, dass der Polyurethan-Klebstoff mit marktüblichen Isolierglasdichtstoffen und PVB-Folien sehr gut verträglich ist.“
Das Produkt ist geprüft und zugelassen nach RAL-GZ 716, Teil 2 und der ift-Richtlinie VE-08/4. Außerdem hat der Klebstoff aufgrund seiner exzellenten Haftung zu Glas die Glasanbindungsprüfung nach DIN EN 1627 bis zur Widerstandklasse RC4 problemlos bestanden. Daher profitieren Endnutzer durch das Direct Glazing mit Ködiglaze P bereits bei einem Standardfenster von einem erhöhten Einbruchschutz.
Unkomplizierte Umstellung auf Polyurethan-Klebestoff
Die Silikon-Alternative von H.B. Fuller Kömmerling kann sowohl ein- als auch zweikomponentig verarbeitet werden und ist gleichermaßen in Handklebeanlagen wie in vollautomatisierten Klebeanlagen einsetzbar. Somit ist Ködiglaze P sowohl für kleine Fensterbaubetriebe als auch für große industrielle Produktionen als Alternative geeignet.
Für kleinere Betriebe ist der Klebstoff ebenfalls geeignet, da die Verarbeitung des 600-ml-Folienbeutels ganz einfach mit handelsüblichen, oftmals vorhandenen Applikationspistolen durchgeführt werden kann – und das sowohl bei der Baustellenanwendung als auch bei Kleinserien. Auch industrielle Produktionen lassen sich laut Hersteller auf Ködiglaze P umstellen.