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Speicherstudie: Batteriespeicher unter der Praxis-Lupe

Jürgen Wendnagel

Welche Batteriegrößen sind bei Käufern am Beliebtesten?

Aus den genannten Gründen ist es nicht verwunderlich, dass sich der Batteriespeicher immer stärker zum Treiber für die Photovoltaik entwickelt. Dies bestätigen auch die Zahlen des Speichermonitoringberichts 2016, den die RWTH Aachen University begleitend zum erfolgreichen KfW-Förderprogramm von Batteriespeichern jährlich durchführt. So wurden im Jahr 2015 durchschnittlich 41 % aller kleinen Photovoltaik-Neuanlagen zusammen mit einem Speichersystem installiert – zum Vergleich: im Jahr 2014 lag der Anteil noch unter 14 %.

Weil der Monitoringbericht auch viele interessante Daten und Fakten enthält, die selbst für die Vermarktungsaktivitäten des Fachhandwerkers sehr hilfreich sind, werden nachfolgend die wichtigsten Aspekte in Kurzform vorgestellt.

Insgesamt wurden zwischen Mai 2013 und Januar 2016 etwa 34.000 dezentrale Speicher mit einer Kapazität von insgesamt rund 200 MWh an Niederspannungsnetze angeschlossen. Diese Berechnung basiert auf der Annahme, dass ca. 55 % aller verkauften PV-Speichersysteme von der KfW gefördert wurden. Am Beliebtesten waren Modelle mit nutzbaren Kapazitäten im Bereich von 2 bis 10 kWh. Diese Selektion sei darauf zurückzuführen, dass zum effizienten Betrieb eines großen Speichersystems (über 10 kWh) auch eine große PV-Anlage sowie ein hoher Stromverbrauch erforderlich sind, der in Privathaushalten selten gegeben ist. Sehr kleine Speichersysteme (unter 2 kWh) seien aufgrund der Fixkosten für Leistungselektronik oft wirtschaftlich nicht attraktiv.

Welche Eigenverbrauchsanteile wurden in der Praxis erzielt?

Interessant für die Auslegung von Batteriespeichern ist, dass Betreiber kleinerer PV-Anlagen (unter 15 kWp) i. d. R. auch eher kleiner dimensionierte und kompakte Speichersysteme besitzen, während Betreiber größerer Anlagen im Mittel zu größeren Batteriekapazitäten tendieren. Dies sei unter dem Aspekt einer möglichst vollständigen Ausnutzung der nutzbaren Batteriekapazität nachvollziehbar, schreiben die Verfasser. Denn der Speicher soll im Sinne einer wirtschaftlich optimalen Betriebsweise möglichst täglich durch die PV-Anlage vollgeladen werden können. Bezogen auf eine finanzielle Amortisierung durch eingesparte Stromkosten könnten zu große dimensionierte Produkte, aufgrund der ungenutzten Kapazitäten und weil sie teurer sind, keinen Mehrwert erbringen.

Laut Monitoringbericht lässt sich die Eigenverbrauchsquote eines Haushalts bereits mit einem kleinen PV-Speicher signifikant erhöhen: Bei einer PV-Anlage, die so ausgelegt ist, dass sie den jährlichen Energiebedarf bilanziell decken kann, seien durch den Einsatz von Solarstromspeichern Eigenverbrauchsquoten von etwa 50 bis 65 % realisierbar. Beispielsweise könne ein Haushalt mit einer 5 kWp-Anlage und einem jährlichen Stromverbrauch von 4.500 kWh mit einer Batterie im Bereich von 4 bis 8 kWh nutzbarer Kapazität eine durchschnittliche Eigenverbrauchs-Jahresquote von rund 60 % erwarten.

Generell gilt zwar, dass größere PV-Anlagen und größere Speicher zu höheren durchschnittlichen Autarkiegraden führen. Aber bei den im Monitoringbericht analysierten Anlagen wurden Autarkiegrade oberhalb von 65 % nur von wenigen erreicht. Als Grund nennen die Verfasser u. a. den vergleichsweise hohen jährlichen Stromverbrauch der typischen Speicherbetreiber. Selbst im einstrahlungsstarken Sommer wurde keine durchgängige Unabhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz festgestellt. Der Grund dafür ist, dass Speicher und PV-Anlagen nicht dafür ausgelegt sind, mehr als einen Tag bei schlechten Wetterbedingungen überbrücken zu können.

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