Die Tarifverhandlungen im Baugewerbe kommen nicht voran. Den Schlichterspruch vom 19. April lehnt die Arbeitgeber-Tarifgemeinschaft ab. Der Spruch weise schwere Mängel auf - etwa bei der Ausbildungsvergütung im ersten Ausbildungsjahr.
Bei den Tarifverhandlungen zwischen der IG Bauen-Agrar-Umwelt und dem ZDB sowie dem HDB wurde ein Schiedsspruch vorgelegt. Dieser sieht eine Laufzeit bis 31. März 2026 sowie Lohnerhöhungen vor.
Die Verhandlungen zwischen Gewerkschaften und Bauhauptgewerbe brachten auch nach der dritten Verhandlungsrunde keine Einigung. Nun soll eine Schlichtung eine Lösung für den Tarifkonflikt herbeiführen.
Das durchschnittliche Weihnachtsgeld liegt bei 2.809 Euro brutto. Das sind 2,3 Prozent oder 62 Euro mehr als 2022. Dabei ist die Höhe des Weihnachtsgelds stark branchenabhängig.
Arbeitnehmer im Bauhauptgewerbe erhalten eine zusätzliche Inflationsausgleichsprämie in Höhe von insgesamt 1.000 Euro. Ausgezahlt wird die Prämie aber nicht vollständig in diesem Jahr.
Im Jahr 2021 arbeiteten 43 Prozent der Beschäftigten in Betrieben mit Branchentarifvertrag. Die Tarifbindung ist dabei im Westen deutlich höher als im Osten.
Die Lohn- und Gehaltstarifverhandlungen für die rund 890.000 Beschäftigten im Bauhauptgewerbe konnten nicht finalisiert werden. Einige Punkte seien aber schon sondiert.
Die Tarifvereinbarungen sichern zudem die Beschäftigung und auch ein höheres Kurzarbeitergeld unter Corona-Bedingungen.
Die Tarifverhandlungen haben sich recht lange hingezogen, enden nun aber mit einem Kompromiss. Davon profitieren auch die Auszubildenden.
Der Schlichterspruch sieht höhere Entgelte auch für Azubis vor, Zuschläge sowie eine Corona-Prämie. Noch muss dem Vorschlag allerdings zugestimmt werden.
Die einen erwarten Umsatzrückgänge durch Corona, die anderen fordern mehr Lohn. Es werden sicher keine einfachen Verhandlungen, nun wurden sie erneut verschoben.
Die IG BAU hat das Forderungspaket für die rund 850.000 Beschäftigten im Bauhauptgewerbe aufgestellt. Darin u.a. eine Entschädigung für die Wegezeiten.
Im Bauhauptgewerbe gibt es seit 70 Jahren das Urlaubskassenverfahren. Davon haben im vergangenen Jahr mehr als 800.000 Bauarbeitnehmer profitiert.