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Schall- und Brandschutz: Worauf es bei nachhaltiger Badplanung ankommt

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Feuerwiderstandsfähige Installationsschächte sind eine sichere Art der Stockwerksdurchdringung im Wohn- oder Gewerbebau.

Ein Verstoß beim Brandschutz kann für Bauplaner und Architekten strafrechtliche Konsequenzen haben. Die Mitglieder von Blue Responsibility informieren über nachhaltige und komfortable Lösungen, die die sensiblen Brand- und Schallschutzanforderungen mit praktischer Anwendbarkeit kombinieren. 

Ein- und ablaufendes Wasser bei Sanitärinstallationen erzeugt Körperschall-Schwingungen, die durch Wände, Fußböden und Decken in angrenzende Räume übertragen werden. Besonders in Mehrfamilienhäusern sowie Hotels, Klinken und Seniorenresidenzen können Geräusche für andere Bewohner zur Lärmbelästigung werden. Aus diesem Grund ist die maximale Lautstärke von Entwässerungs- und Versorgungsleitungen sowie Spülsystemen gesetzlich geregelt: Die DIN 4109 erlaubt für Installationsgeräusche einen Schalldruckpegel von maximal 30 db für schutzbedürftige Räume, das heißt Aufenthaltsräume wie Wohn- und Schlafzimmer, im fremden Bereich. Darüber hinaus können nach der VDI-Richtlinie 4100 weitere Schallschutzstufen vereinbart werden. Wird im Werkvertrag ein erhöhter Schallschutz für das Gebäude vereinbart, greift mit dem Beiblatt 2 zur DIN 4109 eine Regel, die den Schalldruckpegel auf maximal 25 dB(A) begrenzt. 

Keine Kompromisse beim Brandschutz

Gleichzeitig müssen Bauplaner und Architekten unbedingt bei der Badplanung die gesetzlichen Brandschutzvorschriften nach DIN 4102 berücksichtigen. Rohrleitungen müssen mit feuerwiderstandsfähigen, zugelassenen Systemen und Elementen abgeschottet werden. Häufig wird der Brandschutz von den Ausführenden als kompliziert empfunden, da zahlreiche Schnittstellen mit unterschiedlichen Gewerken sowie eine Vielzahl an europäischen Regelungen existieren. Doch nur einwandfrei umgesetzte Brandschutzmaßnahmen sowie deren korrekte Dokumentation sichern die Einhaltung des erforderlichen Brandschutzniveaus. 

Verweigerung der Bauabnahme und zusätzliche Kosten bei Verstößen

Entsprechen die Schall- und Brandschutzmaßnahmen nicht den rechtlichen Anforderungen, kann der Bauherr die Abnahme verweigern. Eine zu hohe Geräuschbelastung kann zu juristischen Auseinandersetzungen führen. Eine nachträgliche Anpassung der Maßnahmen beinhaltet zudem zusätzlichen Zeit- und Kostenaufwand. Beim Brandschutz sind Verstöße besonders fatal: Nach §319 StGb kann ein Verstoß mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder Geldstrafen geahndet werden. 

Schalleindämmung durch intelligente Systeme

„Sanitärobjekte und -installationssysteme sollten mit Schallschutzmaßnahmen vom Baukörper entkoppelt werden, um die Weiterleitung von Körperschall zu verringern“, sagt Volker Röttger von Geberit. „Das betrifft z. B. Wasser- und Abwasserleitungen, Anschlüsse, Vorwandsysteme, WCs und Waschtische.“ Grundsätzlich sind alle Sanitärobjekte über die Rohrinstallation schallsensibel. „Als besonders schallneuralgische Bereiche gelten Duschwannen“, erklärt Veit Szpak von Mepa. „Auf den Wannenboden aufprallendes Wasser kann – je nach Einstellung des Strahls – erheblichen Körperschall erzeugen. Badewannen bieten in der Regel günstigere Bedingungen, eine normgerechte, schalldämmende Installation auszuführen. Für beide Wannenarten gilt: Der Installateur sollte eine akustische Trennung zwischen Wanne und Baukörper gewährleisten, damit Körperschallbrücken gar nicht erst entstehen können.“

Das Wannen-Set 3s+ von Mepa sorgt für die Abkopplung des Körperschalls von der Wanne und ist vom Fraunhofer Institut für Bauphysik geprüft (gemäß DIN 4109/A1).

Moderne Schallschutzsysteme passen sich an die Badgestaltung an

Es gibt bereits zahlreiche Schallschutzlösungen, die sich an eine individuelle Badgestaltung anpassen. Für den Einbau von Dusch- und Badewannen bieten sich verstellbare Wannenfüße mit Anti-Dreh- und Schallschutzsystem (ADS) an, z.B. von Mepa. Bei den aktuell im Trend liegenden flachen Duschwannen empfiehlt sich der Einbau mittels Montagerahmen, die ebenfalls über verstellbare Wannenfüße verfügen. Bei der Ausführung bodengleich verfliester Duschen sollte – wenn es die Aufbauhöhe erlaubt – ein Trittschallsystem eingesetzt werden. Mepa hat zum Beispiel ein Duschrinnensystem im Sortiment, bei dem die gesamte Technik in der Wand integriert ist und hierdurch Platz geschaffen wird für die Verlegung des Trittschallsystems. 

Entwicklung hin zu leisen Sanitärinstallationen

Inzwischen sind bei der Montage von WCs und Waschtischen vermehrt Vorwandinstallationssysteme im Einsatz. „Durch die Befestigung in einem Vorwandsystem wird die schallverursachende Sanitärtechnik vom Baukörper weitestgehend entkoppelt. Kork-Dämmelemente an den Befestigungspunkten des Rahmens reduzieren die Übertragung von Körperschall“, sagt Volker Röttger von Geberit. Auch beim Spülvorgang kann Lautstärke reduziert werden. Eine effektive Möglichkeit ist die AquaBlade-Technologie: „Diese Weiterentwicklung nutzt ein voll glasiertes Kanalsystem, das einen geregelten, lückenlosen Wasserstrom vom oberen Rand in die Toilettenschüssel leitet“, erläutert Marc Nagel von Ideal Standard. „Der Spülvorgang ist somit um 25% leiser als bei herkömmlichen Toiletten mit Spülrand.“ Die Geräusche durch abfließendes Abwasser werden durch schallgedämmte Abwasserrohre gemindert, z.B. von Geberit. 

Nachhaltige Badplanung kann einfach und praktikabel sein

Zugelassene Komplettsysteme, z.B. von Geberit oder Viega, die alle Schall- und Brandschutzanforderungen erfüllen, sind für Architekten, Planer und Installateure besonders praktikabel in der Durchführung. „Geprüfte Systemlösungen stellen eine sichere Möglichkeit dar, Sanitärinstallationen mit allen relevanten Prüfzeugnissen und Zulassungen als ein Produkt zu erhalten – individuell zugeschnitten und auf Wunsch industriell vorgefertigt“, resümiert Wolfgang Burchard, Sprecher von Blue Responsibility. „Schall- und Brandschutzmaßnahmen in der Installation tragen so zum Werteerhalt der Immobilie bei und sind essenziell für eine nachhaltige Badplanung.“

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