Schritt für Schritt: Wie Oberflächen rutsch- und sturzsicher werden
Seit mehr als drei Jahren arbeitet Martin Bunz mit dem Produkt GriP AntiRutsch des Schweizer Herstellers GriP Safety Coatings AG. Der gelernte Schreiner ist Monteur bei der Repabad GmbH in Wendlingen am Neckar und baut die Oberflächenbeschichtung direkt vor Ort bei Kunden ein. Wie die unkomplizierte Montage funktioniert, zeigt er Schritt für Schritt in dieser Anleitung.
Schritt 1: Auspacken
GriP AntiRutsch erfüllt alle gängigen Hygienestandards und ist je nach Anwendungsbereich in unterschiedlichen Rutschsicherheitsklassen (von GB2/C für den privaten Verwender bis zu R11-13 für den kommerziellen Einsatz) erhältlich. Der Handwerker erhält alle notwendigen Bestandteile in einer Box komplett geliefert und kann so die Beschichtung einfach und problemlos aufbringen.
Schrit 2: Vorbereiten
„Ich reinige die Wanne oder Duschwanne mit Spiritus und einem Textil-Tuch. Das ist zwar keine explizite Vorgabe vom Hersteller, doch so kann ich Klebereste von der Verpackung oder Aufklebern gut entfernen und prüfen, ob die Oberfläche irgendwo verkratzt ist oder Farbeinschlüsse hat.“ Da die neue Oberflächenbeschichtung mit keinerlei Wasser in Berührung kommen darf, werden die Armaturen präpariert: „Ich ziehe einen Gummihandschuh über die Handbrause oder befestige eine Tüte über dem Ablauf und dichte alles mit Klebeband ab.“
Schritt 3: Promoter
Im nächsten Schritt wird der Haftgrund aufgetragen. Dafür wird die kleine Tablette in das Gebinde P hinein gegeben. Sie saugt sich voll und es entsteht ein spezielles Reinigungstuch. „Meiner Erfahrung nach sind fünf bis zehn Minuten als Einwirkzeit und für das Ablüften optimal. Es entsteht eine leichte Wassertropfenbildung, die ich dann noch trocken reibe.“
Schritt 4: Abkleben
Nach der gründlichen Vorreinigung wird mit dem beiliegenden Klebeband oder einem eigenen Maler-Krepp abgeklebt. Das dient zum Schutz der Flächen, die nicht behandelt werden sollen. „Damit das Ergebnis ästhetisch wirkt, klebe ich den Ablauf separat mit einer eigenen Schablone ab. Identisches gilt in den Ecken, die später kreisförmig erscheinen sollen.“
Tipp
Wenn die Walze auf dem Walzenstab steckt, nutzt Martin Bunz ein extra Klebeband (etwa 10 cm) und fährt mit der Walze einige Male über die klebrige Seite. „So entferne ich Staub, lose Fasern und Fusseln, die später nicht in GriP AntiRutsch landen sollen. Diesen Tipp hat mir der Hersteller einmal gezeigt, das beherzige ich seither.“ Auch zieht der Fachmann jetzt einen Malerkittel oder weißen Schutzanzug über, damit von der farbigen Arbeitskleidung nichts auf die Oberfläche übertragen wird.
Schritt 5: Vermischen
GriP AntiRutsch ist eine körnige, wasserbasierte Zwei-Komponenten Beschichtung. Nun werden die Materialien zusammen geführt. Gebinde A ist die Grip-Mischung. „Ich öffne den Becher und rühre mit dem Holzstäbchen die Masse um. Die Konsistenz fühlt sich an wie Lack mit Sandpartikeln. Je besser ich aufmische, desto leichter tue ich mich beim Auftragen.“ Anschließend wird der Härter (Flüssigkeit B) eingerührt.
Schritt 6: Auftragen
„Der Hersteller hat sich dabei was gedacht“, sagt Martin Bunz und meint die Styroporverpackung, die mit wenigen Handgriffen zur Malerwanne umfunktioniert wird. Die Walzenwanne hat eine geriffelte Fläche zur gleichmäßigen Verteilung des Materials auf der Walze.
„Beim Auftragen beachten, dass am besten aus zwei Richtungen gewalzt wird. Dann nochmals genau prüfen, ob winzige Fussel hängen geblieben sind – falls ja, diese mit Ohrenstäbchen heraus heben. Am Ende noch einmal ein Finish walzen, also insgesamt etwa drei Mal die Fläche beschichten.“
Hinweis
„Wenn die beiden Komponenten verrührt sind, nicht bummeln und sofort mit dem Auftragen beginnen. Ab jetzt gibt es etwa zehn Minuten Verarbeitungszeit. Dabei spielt die Temperatur eine Rolle – je wärmer es ist, desto kleiner das Zeitfenster.“ GriP AntiRutsch kann ganzjährig aufgetragen werden, im Sommer eignen sich eher die Morgenstunden. Ideal ist normale Zimmertemperatur. „Je nachdem, wie routiniert man ist, dauert das gesamte Prozedere etwa 1,5 Stunden. Wichtig ist, sich zwischendrin nicht ablenken oder unterbrechen zu lassen, weder wenn Kollegen um Hilfe bitten noch wenn Anrufe kommen. Das sollte man im Vorfeld organisieren, um ungestört arbeiten und den Prozess in einem Stück durchziehen zu können.“
Schritt 7: Trocknen
Die Randmarkierung in Form des Klebebands wird entfernt, die Trockenphase beginnt. GriP AntiRutsch härtet zwölf Stunden aus, in dieser Zeit darf die Fläche weder mit Wasser in Kontakt kommen noch berührt oder betreten werden. Da die Beschichtung transparent ist, die Optik der Fläche nicht verändert und gerade auf weißer Oberfläche kaum sichtbar ist, muss Vorsorge getroffen werden. Der Profi nutzt einen „Bitte nicht betreten“-Aufkleber: „Den bringe ich entweder am Rand der Wanne oder an der Duschtüre übers Eck an – wie bei einem Tatort. So wird der Zugang untersagt.“ Auch ein Hinweiszettel an der Badezimmertüre – am besten an der Türklinke – ist wichtig, vor allem wenn andere Handwerker und Gewerke in den Räumen zu Gange sind. Mit Datum wird angezeigt, ab wann die Fläche wieder benutzungsbereit ist.
Service
GriP AntiRutsch ist umweltfreundlich, erfüllt alle gängigen Hygienestandards und ist unempfindlich gegenüber Desinfektionsmitteln. Die Oberfläche kann mit üblichen Reinigungsmitteln und sogar Hochdruckreinigern mühelos gereinigt werden. „Die Pflegeanweisung übergebe ich entweder dem Kunden persönlich oder ich befestige sie im Bad mit Kreppband – damit sie nicht bei einem Windstoß versehentlich in die Beschichtung weht.
Fazit
Für das Handwerk ist GriP AntiRutsch ein spannender Ansatz für die Badgestaltung, dieser Meinung ist der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) und verlieh den begehrten Produkt Award 2017. Die Verbindung von Funktionalität, Sicherheit und Ästhetik sieht auch Martin Bunz: „Das ist eine gute Sache, die im Gegensatz zur unschönen Anti-Rutsch-Matte auch optisch nicht stört.“ GriP AntiRutsch eignet sich für alle Bad- und Duschbereiche, Saunalandschaften sowie Pool- und Wellnesszonen. Das Produkt kann in Frei- und Hallenbädern, Eingangs- und Übergangsbereichen, auf Treppen, Terrassen und Balkonen verwendet werden. Auch Nassbereiche auf Schiffen und Booten ebenso wie in Großküchen und Lagerhallen werden damit abgesichert.