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Modernisierung: Die besten Tipps für kleine Bäder und Schlauchbäder

Nicola Stammer

Je kleiner das Bad, desto kniffliger die Modernisierung. Wenn es sich dazu noch um einen Raum mit schlauchförmigem Grundriss handelt, müssen Badplaner alle Register ziehen. Die Platzierung der Sanitärobjekte spielt dabei ebenso eine Rolle wie Farbgebung und Beleuchtung.

Schlauchbäder kreativer planen

Schlauchbäder bedeuten nicht, dass zwingend nur eine lieblose Aneinanderreihung der Objekte an der Wand möglich wäre. Ist der Raum breit genug, bietet sich auch mal das Querstellen von Objekten an. Ob mit einem maßlich angepassten Herstellerobjekt oder durch Eigenentwürfe und Tischleranfertigungen – der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt. Weitere Tipps:

  • Eventuell Waschtischanlage, Sitzbank oder Möbel quer in den Raum stellen
  • Große Spiegelflächen weiten optisch den Raum
  • Schmale Objekte und Möbel wählen – ausladende Waschbecken werden heutzutage selten benötigt, da hier in der Regel keine Ganzkörperpflege mehr stattfindet
  • Stand- und Bewegungsflächen vor den Objekten beachten – besonders, wenn mehrere Personen das Bad gleichzeitig benutzen (Überschneidung)

Fliesen und Farben: Kleine Bäder mögen’s hell

Kleine Bäder sollten in hellen Farben gehalten werden. Außer Weiß eignen sich besonders Pastellfarben. Das gilt nicht nur für die Wände, sondern auch für die Möbel. Hersteller von Badmöbeln bieten ihre Möbelserien meist in vielen verschiedenen Farben an. Wer sein Bad nicht nur in Weiß und Pastelltöne kleiden möchte, kann auch mit hellen Holzoberflächen für optisch auflockernde Kontraste sorgen. Weitere Tipps:

  • Bei schmalen Bädern beachten, dass die Wandflächen mehr beansprucht werden
  • Eventuell Wandflächen fliesen, strapazierfähige Tapeten, Spachteltechniken oder Vertäfelungen auswählen
  • Farbe und/oder Muster frischen auf, sorgen für wohnliche Atmosphäre und wirken einem Schlachthauscharakter entgegen
  • Holz sorgt für natürliches, wohnliches Flair
  • Handtücher und Accessoires können leicht ausgetauscht werden und so immer wieder neue farbige Akzente setzen

Waschtisch und WC: Auf geringe Ausladung achten

Wie bei der Wanne sollte auch bei Toilette und Waschtisch auf kleinere Abmessungen geschaut werden. Schmalere Waschtische ermöglichen mehr Bewegungsraum. Da heute meist keine Oberkörper- oder Wäschewaschungen in diesen vollzogen werden, wird die Tiefe nicht mehr gebraucht. Hier sollte aber mit den Bauherren die tatsächliche Nutzung des Waschbeckens besprochen werden.

Viele Hersteller bieten gerade für Gästebäder Badkeramiken mit geringer Ausladung an. Das hat nicht nur einen positiven Einfluss auf die Raumwirkung, sondern auch auf die Bewegungsfreiheit des Badnutzers. Eine geringe Tiefe kann manchmal auch mit mehr Breite ausgeglichen werden. Da die geringe Tiefe meist zu Lasten der Ablagefläche geht, bieten sich Modelle mit seitlicher Ablage an. Ist die Wandfläche sehr beschränkt, passt fast immer ein Eckwaschtisch und kann in Kombination mit einem Unterschrank eine geräumige Lösung sein. Weitere Tipps:

  • Bei einem Waschplatz mit Aufsatzbecken auf die Höhe der Platte achten, damit diese als Tisch oder Sitzgelegenheit fungieren kann
  • Zugänglichkeit von Schränken und Schüben beachten
  • An Steckdosen für Föhn etc. denken, dabei Rechts- oder Linkshänder berücksichtigen
  • Auf Vorwände verzichten und das Möbel für Zu- und Ableitungen benutzen

Lesen Sie hierzu auch unseren Beitrag "12 Tipps: So kommen kleine Bäder ganz groß raus".

Dusche oder Wanne – oder beides?

Den besten Einfluss auf die Raumwirkung hat eine Walk-in-Dusche mit transparenter Duschabtrennung und gefliestem Boden. Das Auge erfasst dann den Duschbereich als Teil des Gesamtraumes – das Bad wirkt deutlich größer. Außerdem nehmen Duschen weniger Platz als Wannen ein und es bleibt mehr Raum für Bewegungsfreiheit.

Generell gilt: Die Analyse der Kundenwünsche ist ausschlaggebend für ein gelungenes Ergebnis. Oft ist der Wunschzettel lang und nicht alle Wünsche der Kunden umsetzbar. Deshalb unbedingt eine Prioritätenliste erstellen. Wie oft wird die Wanne tatsächlich genutzt. Hat man nicht mehr davon, eine großzügige Walk-in-Dusche zu installieren? Wenn es denn auch im Kleinbad unbedingt eine Wanne sein soll: Einige Hersteller bieten Badewannen für kleine Badezimmer-Grundrisse an. Asymmetrisch geschnittene, tiefe Wannen laden auch bei geringen Abmessungen zum bequemen Baden ein. Alternative kann auch eine Dusch-Wannen-Kombination sein.

Licht und Spiegel: Größer und heller

Im Gästebad auf kleinem Grundriss darf der Spiegel ruhig etwas größer ausfallen, da Spiegel Räume optisch vergrößern. Am besten eignet sich ein Lichtspiegel, der neben der Deckenleuchte für eine gute Ausleuchtung des Bades sorgt. Denn: Je besser die Lichtplanung ist, desto größer wirkt das Bad. Weitere Tipps:

  • Bei Spiegeln darauf achten, dass eine sitzende Person sich noch anschauen kann – oder einen separaten Spiegel vorsehen
  • Indirektes Licht sorgt für angenehme Wohlfühl-Beleuchtung

    - Licht auf Schränken, das die Decke anstrahlt, lässt Räume höher wirken

    - Unterleuchtete Möbel (Fächer, Tischplatten) erhellen den Boden gleichmäßig

    - Wandleuchten geben wohnlichen Charakter
  • Verschiedene Lichtquellen und Schaltkreise sorgen für das richtige Licht je nach Tageszeit oder Nutzerempfinden
  • Lichtquellen als Akzentlicht eigesetzt steuern das Auge und lenken vom Schlauchcharakter ab

Möbel: Lieber vertikal als horizontal

Aufgeräumte Bäder wirken großzügiger. Waschtischunterschränke, Hoch- und Seitenschränke bieten Stauraum und Ablageflächen, die das kleine Bad dringend braucht. Sinnvoll sind Schubladen mit Ordnungssystemen, die jedem Gegenstand von der Zahnbürste bis zum Shampoo einen festen Platz zuweisen. So wird wenig Raum optimal genutzt, ohne dass ein Durcheinander entsteht. Reicht die Ablagefläche auf Möbeln und Waschtisch nicht aus, können zusätzlich kleine Regale montiert werden.

Auch Spiegelschänke warten mit Stauraum auf. Ideal für kleine Bäder sind Hochspiegel mit integriertem Regalsystem oder Schrank. Generell gilt: Lieber in die Vertikale gehen statt in die Horizontale. Schmale Hochschränke bieten viel Raum für Handtücher und mehr, beanspruchen jedoch wenig Platz an der Wand.

Dieser Beitrag von Nicola Stammer erschien zuerst in SBZ 21/2016 und wurde ergänzt durch die haustec.de-Redaktion. Nicola Stammer ist diplomierte Innen­architektin.

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