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Dezentrale Wärme- und Kälteverteilung für höchstes Wohngebäude Deutschlands

Ausschlaggebend hierfür sind die hohen Anforderungen an die Wärme- und Kälteversorgung der luxuriösen Eigentumswohnungen. So stellen die eigens für das Projekt entwickelten Lösungen einen individuellen Temperaturkomfort für die Bewohner sowie die Trennung der Primär- und Sekundärnetze im Gebäude sicher. Dabei werden die kompakten Stationen als Komplettpaket mit fertig verdrahteter Regelungstechnik geliefert, was für zügige Abläufe auf der Baustelle sorgt. Zusätzlich kommen in dem Wohnhochhaus etwa 300.000 m Rohrleitung des Typs Uponor Comfort Pipe für die Fußbodenheizung zum Einsatz.

Der im Frankfurter Europaviertel entstehende Grand Tower zeichnet sich vor allem durch seine Architektur und den exklusiven Wohnkomfort aus. Bereits im Vorhinein erhielt das Projekt daher zahlreiche Auszeichnungen. In der Tat bekommen die Bewohner des 47 Etagen umfassenden Wohnturms einiges geboten. Zu den Highlights gehören eine Lobby mit Concierge-Service, ein 1.000 m2 großer Dachgarten sowie ein Sonnendeck auf 145 m Höhe. Auch die 41 bis 300 m2 großen Wohnungen geben mit ihrer raumhohen Verglasung einen beeindruckenden Ausblick auf Frankfurt und den Taunus frei. Die Eigentümer der Penthouses können zudem während der Bauphase Einfluss auf die Gestaltung der Einheiten nehmen.

Wie wird der Grand Tower versorgt?

Diesen Ansprüchen an Flexibilität und Wohnkomfort entspricht auch die Wärme- und Kälteversorgung des Hochhauses. Die Basis bilden hier ein Fernwärmeanschluss mit einer Leistung von 2,5 MW sowie zwei auf dem Dach installierte Kaltwassererzeuger mit Leistungen von jeweils 600 kW. Die Wohnungsstationen dienen als Übergabepunkte für die Wärme und Kälte an die Wohnbereiche. Sie werden über die Steigstränge mit Heiz- und Kühlwasser versorgt und stellen mithilfe integrierter Wärmeübertrager eine klare Systemtrennung sowie die bedarfsgerechte Energieverteilung an die einzelnen Verbraucher sicher. In den unteren Etagen sind die Wohneinheiten mit einer Fußbodentemperierung und einem Badheizkörper sowie in den oberen Stockwerken zusätzlich mit einer Kühldecke und bei Bedarf mit einem Fan Coil ausgestattet.

Die Trennung der primären und sekundären Heiz- und Kühlkreise bringt in dem Wohnturm eine Reihe von Vorteilen mit sich. So können die Bewohner die Raumtemperaturen über die Stationen unabhängig vom Gesamtsystem an ihre individuellen Bedürfnisse anpassen, wodurch sich der Wohnkomfort erhöht. Dabei stellt der in den dezentralen Lösungen integrierte 6-Wege-Kugelhahn sicher, dass die Verbraucher sowohl im Heiz- als auch im Kühlbetrieb jederzeit mit der erforderlichen Durchflussmenge an Warm- bzw. Kaltwasser versorgt werden.

Durch die Entkopplung der Wohneinheiten lässt sich zudem bei einer eventuellen Störung in der komplexen Anlage relativ schnell die Fehlerquelle identifizieren. Liegt diese im Wohnbereich, bleibt bei Reparaturmaßnahmen der Rest des Heizungssystems vollständig in Betrieb. Ebenso ermöglichen die Stationen den einfachen nachträglichen Einbau einer Kühldecke oder eines Fan Coils, da die erforderlichen Anschlüsse bereits vorhanden sind und die Nachrüstung ohne Auswirkungen auf den Rest der Anlage durchgeführt werden kann.

Gleichzeitig sind für die Energieverteilung in dem Komplex hohe Drücke in den Steigleitungen erforderlich, welche durch die Wohnungsstationen ausgeglichen werden. Hierfür ließ der Hersteller umfangreiche Tests mit den Rohren der Lösungen durchführen, um diese für Nenndrücke bis PN 25 zertifizieren zu lassen. Darüber hinaus kommen dynamische Differenzdruckregler zum Einsatz, die den Anlagendruck (PN 16) bei der Übergabe an die Heizkreise auf das für die Sekundärkreise optimale Niveau abmindern.

Die Anpassung der Wohnungsstationen auf die Anforderungen des Gebäudes spielte bei der Auftragsvergabe eine große Rolle. Darüber hinaus erhielten die Projektbeteiligten von Uponor und KaMo umfassende Beratung und Unterstützung. Hinzu kam die Flexibilität bei der Produktion der Stationen, von denen zu Anfang zehn Einheiten pro Woche auf die Baustelle geliefert werden mussten. Die Fertigstellung des Grand Tower ist für 2019 geplant.

Projektbeteiligte

  • Bauherr: gsp Städtebau GmbH, Berlin
  • Architekt: Magnus Kaminiarz & Cie. Architektur, Frankfurt am Main
  • Planung Haustechnik: ventury GmbH, Dresden
  • Ausführung Haustechnik: Fachbetrieb Mathias GmbH, Waltershausen
  • Lieferant: Uponor GmbH, KaMo GmbH

Produkte

  • Wärme- und Kälteverteilung: 401 KaMo Wohnungsstationen Combi
  • Fußbodenheizung: 300.000 m Rohr Uponor Comfort Pipe 16 x 1,8 mm
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