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Thermografie – darauf müssen Sie achten

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Was ist Thermografie?

Bei der Thermografie werden mit einer speziellen Kamera Temperaturen ermittelt, denen jeweils unterschiedliche Farben zugeordnet werden. Dadurch entsteht ein sichtbares, farbiges Bild, ein Wärmebild (Thermogramm). Anhand der Temperaturverteilung kann die Gebäude- und Bauteilqualität beurteilt werden. Baumängel, Wärmeverluste, Feuchtigkeitsschäden oder die Gefahr von Schimmelpilzbefall können so sichtbar gemacht werden.

Grundlagen der Thermografie

Die Grundlagen der Thermografie sind auch für Anfänger gut zu verstehen. Folgendes sollten Sie bei der Betrachtung und Beurteilung eines Thermogramms berücksichtigen, um Fehler zu vermeiden:

  • Verlässliche Ergebnisse können nur bei trockener und kühler Witterung sowie wenig Windbewegung erzielt werden.
  • Um eine Wärmeabstrahlung sicher erfassen zu können, ist ein Temperaturunterschied zwischen beheiztem Innenraum und der Außenluft von mindestens 15°C notwendig.
  • Die Bauteile dürfen nicht durch Sonneneinstrahlung erwärmt sein. Damit beschränkt sich ein günstiger Aufnahmezeitraum auf die kalte Jahreszeit vom späten Abend bis zum frühen Vormittag.
  • Das Gebäude muss gleichmäßig temperiert sein und die Fenster müssen mindestens eine Stunde vor und während der Thermografie geschlossen sein.

Wärmeverluste am Gebäude feststellen

Wie man mit der Thermografie richtig Wärmeverluste an einem Gebäude feststellen kann, darüber spricht der Energieexperte Werner Eicke-Hennig, Projektleiter der Hessischen Energiespar-Aktion:

"Schauen Sie zuerst auf die Temperaturskala am Rand der Aufnahme. Denn kräftige rote oder gelbe Farben auf Bauteilen sagen für sich noch gar nichts. Durch Einstellen der Farben an der Kamera kann man jedes Bauteil dramatisch aussehen lassen. Die Bilder muss man interpretieren: Erst der Unterschied zur Außenlufttemperatur oder große Temperaturunterschiede im Bauteil machen wirkliche Schwachstellen deutlich."

Unter Dachüberständen, in Fenster- und Türlaibungen oder Balkonloggien findet man meist einen helleren (rötlich-gelblichen) Streifen. Dies ist keine Schwachstelle, sondern die Wärmeverluste der Wand und des Fensterrahmens steigen als Warmluft an der Fassade hoch und stauen sich hier. Bei gedämmten Fassaden gibt es solche Streifen auch, sie sind nur kleiner.

Schwierigkeiten bei der Thermografie

Steildächer können kaum sinnvoll thermografiert werden, da Wärmeverluste nur unzureichend dargestellt werden können. Die Dacheindeckung ist von kalter Außenluft hinterströmt und die Oberflächentemperatur deshalb niedrig. Nachts kühlt die Dacheindeckung noch weiter ab, weil sie durch Abstrahlung Wärme in den Weltraum verliert. Dächer erscheinen deshalb im Thermogramm überwiegend "blau". Rückschlüsse auf die Dämmqualität sind somit nur sehr eingeschränkt möglich. Das Gleiche gilt für vorgehängte Fassaden, da auch sie hinterlüftet sind.

Thermografie erfordert auch Berechnung

Aber eines zeigen Thermogramme in der Praxis auf jeden Fall: Dass unsere Gebäude Wärme über ihre Außenbauteile verlieren. Jedes Einfamilienhaus kann man sich auch als 400 bis 500m2 Abkühlfläche vorstellen. Ein "Wärmeaustauscher", der neun Monate im Jahr in Betrieb ist und hohe Heizkosten erzeugt. 2/3 des Heizenergieverbrauchs eines Hauses sind durch Wärmeverluste über die Gebäudehülle und Lüftung bedingt. Aber auch das kann nur durch Berechnung und nicht durch thermografische Aufnahmen ermittelt werden. Hierbei können entsprechende Thermografie-Softwares helfen.

Ausführliche Informationen bietet die HESA-Homepage unter www.energiesparaktion.de.

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