Rollladenkästen: Die neuesten Systeme von der Fensterbau Frontale
Wer hätte vor 15 Jahren darüber nachgedacht, wie komplex das Thema Rollladenkasten noch werden könnte. Ein Produkt, das die R+S Branche zu großen Teilen an den Maurer abgetreten hatte, der je nach Gusto einfach einen abgelängten Rollladenkasten mit einmauerte. Mit den Anforderungen der EnEV erkannte die Branche aber auch die Möglichkeiten der Produktoptimierung und hat den Rollladenkasten heute zu einem der bauphysikalisch anspruchvollsten Produkte weiterentwickelt.
Prix: Montagefreundlichkeit im Fokus
Prix präsentierte auf der Messe Fensterbau Frontale das komplett neu entwickelte Aufsatzkastensystem. Nach neuen Einbaukästen steht nun auch im Bereich Aufsatzkästen eine anspruchsvolle Lösung zur Verfügung. „Die Sandwich-Konstruktion aus Hartfaserplatten mit dazwischen liegender Dämmung ist das Kennzeichen aller unserer Rollladenkästen. Sie ist langjährig bewährt und sorgt für die hohe Stabilität und Verwindungssteifigkeit unseres selbsttragenden Kastens“, so Stefan Backhauß, seit 2015 neuer Prix Geschäftsführer.
„Montage und Einbau gehen dadurch besonders schnell und leicht von der Hand. Die bewährte, putzverkrallende Spezialbeschichtung gewährleistet eine zuverlässige Putzhaftung. Und dank unseres modular aufgebauten Baukastensystems können aus dem gleichen Kastenkorpus Rollladen- und Raffstorekästen als Aufsatz- oder Einbaukasten mit unterschiedlichen Revisionen abgeleitet werden.“
Für den Fensteranschluss stehen die zwei Systeme „Click“ (für einfaches, montagefreundliches Aufrasten) und „Slide“ (mit herkömmlichem Abrollprofil) zur Verfügung. Die exzentrisch gelagerte Drehscheibe zur Aufnahme der Welle soll wesentliche Vorteile bei Verarbeitung und Revision bieten. Speziell für die Revision von innen präsentierte man seinen neu entwickelten Rollladenkasten-Systemdeckel.
Hella: Definierte Anschlagpositionen erleichtern Montage
Besonders vielseitig zeigen sich Kastensysteme wie das Trav des österreichischen Herstellers Hella. Das System zählt durch Alleinstellungsmerkmale, wie flexibel variable Kastengrößen und Mauerstärken, zu den bewährten Klassikern am Markt. Bauphysikalisch optimiert wird das Kastensystem bereits im Rohbau in das Gebäude integriert. Der massive Dämmkörper kann so einen entscheidenden Beitrag zur Wärme- und Schalldämmung leisten.
Die Bildung von Schwitzwasser wird dabei durch die diffusionsoffene Bauweise verhindert. Auch hier spielen eine einfache und arbeitssparende Montage eine wichtige Rolle, und das maßgenaue Einsetzen der Fenster durch definierte Anschlagpositionen machen dem Monteur das Leben wesentlich leichter. „Das Kastensystem mit seinen zahlreichen Varianten wie beispielsweise ‚Nische‘ ist auch bestens zur Integration in das nachträglich verbaute Wärmedämmverbundsystem geeignet, da seine modulare Bauweise die individuelle Anpassung an die geforderte Dämmstärke ermöglicht“, so Hella Marketingleiterin Eva Krepstekies.
Die geringe Tiefe erspart großzügige Aussparungen im Mauerwerk und bietet dennoch die Vorteile eines nicht sichtbaren Kastensystems und kann Raffstoren, Jalousien, Rollläden, Insektenschutz oder textilen Beschattungen aufnehmen.
Beck + Heun: RC3 geht auch bei Rollladenkästen
Neben Sonnen-, Kälte-, Schall- und Feuchtigkeitsschutz wurde bei Beck + Heun nun auch der Einbruchschutz in dem Produkt Rollladenkasten vereint. Ausgestattet mit zusätzlichen Sicherheitskomponenten hat Roka-Co2mpact 2die RC3-Prüfung bestanden. Das Komplettsystem erfüllt also nachweislich die Anforderungen an einbruchhemmende Einbauten nach DIN EN 1627-1630.
„Somit ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Gesamtlösung für alle Schwachstellen rund um das Fenster gemacht“, ergänzt Beck+ Heun Produktmanager Tim Buchholz Entsprechend den Anforderungen der RC3-Prüfung hat das Rollladenkastensystem einem normgerechten Einbruchsversuch mit fest definierten Werkzeugen über einen Zeitraum von fünf Minuten standgehalten. Gemäß einer vom Deutschen Forum für Kriminalprävention in Auftrag gegebenen Studie lassen die meisten Einbrecher bereits nach zwei bis fünf Minuten von ihrem Vorhaben ab.
Mit dem Schutz vor Einbrechern wird aber nicht nur dem erhöhten Sicherheitsanspruch vieler Eigenheimbesitzer genüge getan. Da der Rollladenkasten nun auch den Anforderungen der Widerstandsklasse RC3 nach DIN EN 1627-1630 entspricht, soll sich zusätzlich die Chance auf eine KfW-Förderung erhöhen, denn bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau gilt bereits die Erfüllung der niedrigeren Widerstandsklasse RC2 als förderfähig.
Roma: Detaillösungen als USPs
Der quadratische Aufsatzkasten Puro von Roma schafft schon lange Platz für Rollladen, Raffstoren und ZIP-Screens. Seine hochwärmedämmende Isolierung aus Polyurethan-Hartschaum hat sich dabei im Neubau als auch in der Sanierung bewährt. „Für uns steht vor allem die Usibility für den Anwender im Vordergrund“, so Roma-Marketingleiter Tobias Löhner.
So folgt man dem Trend nach breiten Fensterfronten z B. mit einer Blendrahmenstabilisierung für Puro und Puro.XR. Die spezielle Konstruktion der Blendrahmenstabilisierung erlaube eine komfortable Befestigung von außen, ohne dass der Kastendeckel geöffnet werden muss.
Für individuelle Gestaltungsmöglichkeiten stellt man Putzwinkel in verschiedenen Breiten zur Verfügung. Die Alu-Winkelprofile können standardmäßig in den Abmessungen 0, 7 oder 15 mm an der Unterseite der Puro Außenblende eingeklipst werden. Auch Putzwinkelausladungen zwischen 15 und 70 mm sind je nach Bedarf erhältlich. Die Putzwinkel gibt es in blank oder in den Farben der Roma Farbkarte.
Dieser Beitrag ist zuerst erschienen in: Glaswelt 04-2018.