EBM-Papst deckt erneut chinesisches Fälschernetzwerk auf
Jährlich verursachen Fälschungen und die dazugehörigen Ermittlungen mehrere hunderttausend Euro wirtschaftlichen Schaden und Gesamtkosten bei ebm-papst. Anfang Juli 2024 erhielt ebm-papst erneut einen Hinweis eines langjährigen Kunden, welcher Produkte des Unternehmens erhalten hatte, die im Vergleich zu früheren Käufen eine mindere Qualität aufwiesen. Ralf Duckeck, Vice President Intellectual Property (Verantwortlicher für Patente und Geistiges Eigentum) der ebm-papst Gruppe, und sein international agierendes Team reagierten direkt auf diesen Verdacht der Produktfälschung und versuchten weitere Details herauszufinden.
„Produktfälschungen stellen eine erhebliche Bedrohung für die Integrität unserer Marke und die Sicherheit unserer Kunden dar. Gefälschte Produkte können minderwertige Materialien enthalten und nicht den strengen Qualitäts- und Sicherheitsstandards entsprechen, die wir für unsere Originalprodukte gewährleisten. Wir setzen uns daher intensiv dafür ein, Fälschungen zu bekämpfen und unsere Kunden zu schützen“, erklärt Duckeck.
Polizeibekannter Fälscher
Aufwendige Ermittlungen führten das Team zu einer mutmaßlichen Fälscherwerkstatt in Foshan, welche vorgab, eine ebm-papst Niederlassung zu sein. Der Verdacht gegen diese Werkstatt verhärtete sich, nachdem dort gefälschte ebm-papst Etiketten gefunden wurden. Weitere Nachforschungen ergaben, dass der Betreiber dieser Fälscherwerkstatt bereits verantwortlich für die 2023 durch ebm-papst aufgelöste Fabrik war und nun seine Firmenfläche verlagert sowie deutlich vergrößert hatte. Der besagte Betreiber konnte sich damals den chinesischen Behörden entziehen, war jedoch bereits polizeibekannt, da er schon im Jahr 2016 bei solchen Aktivitäten erfasst werden konnte.
Aufgrund der Ermittlungsergebnisse und der sich daraus ergebenden Beweislast, wurde das Foshan Public Security Bureau (PSB) informiert. Dies beschloss im September gemeinsam mit dem Team von ebm-papst eine unangekündigte Razzia durchzuführen. Hierbei konnten erfolgreich die Verantwortlichen der Fälscherwerkstatt festgenommen werden.
Zu den Aktivitäten der Fälscherwerkstatt in Foshan gehörte der Kauf von gebrauchten ebm-papst Original-Ventilatoren aus Übersee, welche aufgearbeitet und anschließend neu etikettiert wurden. Die überholten Ventilatoren wurden als neue Original-Produkte weiterverkauft. Bei der Razzia wurden insgesamt vier Personen festgenommen, darunter der Betreiber der Fälscherwerkstatt und seine Frau. Mit dieser Festnahme gelang es ebm-papst ein professionellen Fälscherring auszuschalten. Außerdem wurden bei der Razzia über 300 Ventilatoren sichergestellt, sowie rund 500 ebm-papst Etikette. Auch Produkte und Etiketten von branchenähnlichen Herstellern konnten die Ermittler sicherstellen.
Mögliche Geld- und Gefängnisstrafe für Fälscher in China
Der Fall wurde inzwischen der Staatsanwaltschaft in China übergeben. Es ist davon auszugehen, dass eine Geld- und Gefängnisstrafe dazu führen wird, dass es dem Fälscher nahezu unmöglich sein wird, erneut eine Werkstatt zu eröffnen.
„Die Bekämpfung von Produktfälschungen hat für den Schutz unserer Markenreputation höchste Priorität. Unsere Kunden verlassen sich auf die Qualität und Zuverlässigkeit der ebm-papst Produkte, und es ist unser Anspruch, dieses Vertrauen zu wahren. Die erfolgreichen Ermittlungen unterstreichen unser Engagement, unsere Kunden vor minderwertigen Nachahmungen zu schützen. Unser Ziel ist es, sicherzustellen, dass sie stets die Qualität und Leistung erhalten, die sie von ebm-papst erwarten – keine Kompromisse, keine Fälschungen“, betont Dr. Klaus Geißdörfer, CEO der ebm-papst Gruppe.