Rückgang bei Wärmepumpen-Verkäufen: Unsicherheiten bremsen Markt
Rückgang um 45 Prozent: Unsicherheit bremst Wärmepumpen-Markt
Der Absatz von Wärmepumpen in Deutschland ist im Jahr 2024 drastisch eingebrochen. Laut einer neuen Branchenstudie des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP) wurden weniger als 200.000 Geräte verkauft – ein Rückgang von 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Verbraucherinnen und Verbraucher seien verunsichert, heißt es vom Verband. Hauptgründe seien unklare Rahmenbedingungen bei der kommunalen Wärmeplanung und die unzureichende Bekanntheit der Förderprogramme. Diese Unsicherheit habe nicht nur den Wärmepumpenmarkt, sondern den gesamten Markt für Wärmeerzeuger massiv beeinträchtigt.
Förderchaos und Strompreise hemmen Kaufentscheidungen
Der BWP sieht in der Förderpolitik ein zentrales Problem. Immer wiederkehrende Debatten über die Finanzierung der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) und die Regelungen im Gebäudeenergiegesetz (GEG) sorgen laut der Studie für anhaltende Kaufzurückhaltung. Gleichzeitig erschweren hohe Strompreise den Umstieg auf klimafreundliche Alternativen wie die Wärmepumpe. „Industrie, Handwerk und Gebäudeeigentümer benötigen stabile und verlässliche Rahmenbedingungen sowie eine Entlastung bei den Stromkosten, um erneuerbare Wärmeerzeuger attraktiver zu machen“, fordert BWP-Geschäftsführer Dr. Martin Sabel.
Europäischer Emissionshandel allein reicht nicht aus
Die ab 2027 europaweit eingeführten CO2-Preise im Rahmen des Emissionshandels (ETS 2) könnten laut BWP zwar fossile Energieträger verteuern, doch dies allein werde den Markt nicht stabilisieren. Ohne zusätzliche Maßnahmen wie transparente Kommunikation über die Verwendung der Einnahmen aus dem CO2-Preis und deutliche Senkungen bei Stromsteuern und Netzentgelten drohe der Markt weiter zu stagnieren. Positivere Anreize seien notwendig, um den Markthochlauf der Wärmepumpe zu beschleunigen.
Ambitionierte Maßnahmen könnten Klimaziele sichern
Die Branchenstudie zeigt jedoch auch Lösungen auf: Mit einer klaren Strategie zur Förderung und Preissenkung beim Strom könnte der Wärmemarkt wieder auf das Niveau von 2023 zurückkehren. Das sogenannte „Ambitionierte Szenario“ prognostiziert bei konsequenten Maßnahmen einen Absatz von 500.000 Wärmepumpen bereits ab 2027. Dies würde nicht nur die Klimaziele im Gebäudebereich sichern, sondern auch der Branche dringend benötigte Wachstumsimpulse geben.