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Gebläsekonvektoren, Fan Coils und Wärmepumpen-Heizkörper: Was ist was?

Dittmar Koop

Auf der diesjährigen ISH in Frankfurt zeigten zahlreiche Hersteller zwar Wärmepumpen-Systeme, die mit Vorlauftemperaturen oberhalb von 55 °C arbeiten können, bei gleichzeitig hohem COP  - doch der Grundsatz wird darüber nicht ausgehebelt, dass eine höhere Vorlauftemperatur zu Lasten der Wärmepumpen-Effizienz geht. Deshalb werden sie nach wie vor mit Flächenheizungssystemen in Verbindung gebracht, die jedoch nicht überall vorhanden oder einbaubar sind.

Gebläsekonvektoren, Fan Coils und Wärmepumpen-Heizkörper bieten dabei nicht nur im Altbau, sondern auch im Neubau eine interessante Alternative. Sie unterscheiden sich von den seit vielen Jahren am Markt etablierten Niedertemperaturheizkörpern nochmal um eine Systemtemperaturstufe weiter nach unten. Viele am Markt angebotene Systeme können bei bis zu 35 °C Mindestvorlauftemperatur arbeiten und dennoch sehr hohe Leistungen abgeben.

Der iVector S2 von Purmo ist ein Beispiel für einen Fan Coil. Diese haben in der Regel keine durchflossene Front. Sie liefern Wärme über Konvektion.

Gebläsekonvektor ist gleich Fan Coil - oder nicht?

Sprachlich gesehen ist der „Gebläsekonvektor“ eine Übersetzung des englischenFan Coil“. Beide Begriffe werden vielfältig für die verschiedensten Geräte der Klimatechnik und auf den unterschiedlichsten Anwendungsfeldern am Markt gebraucht. Ein Heizkörper müsste, grob gesagt, ein Fan Coil und auch ein Gebläsekonvektor sein, wenn er Wärme an die Raumluft durch Konvektion abgibt und er die Konvektion durch integrierte Lüfter oder Gebläse erhöht. Aber wenn schon ein Gerät im Zusammenhang mit Wärmepumpen als Fan Coil bezeichnet wird, dann wirft das die Frage auf, worin es sich technisch ggf. vom Gebläsekonvektor unterscheidet.

Gebläsekonvektoren werden als Wärmepumpen-Heizkörper am Markt geführt, sind aber nicht zwingend immer auch Fan Coils. Alle Typen eignen sich aber zur Kombination mit Wärmepumpen.

Technische Abgrenzungen

Laut Marco Frammelsberger von Zehnder werden gebläseunterstützte Heizkörper/Konvektoren nach EN 16430 als Heizkörper/Konvektoren definiert, die mit Gebläsen ausgestattet sind, um die konvektive Wärmeleistung/Kühlleistung des Konvektors zu erhöhen. „Folglich bestehen gebläseunterstützte Heizkörper aus einem Grundkörper, der auch bei deaktivierten Lüftern eine signifikante Wärmeleistung in Form von Strahlungswärme erzielt. Durch die aktivierten Lüfter wird der Anteil der Konvektionswärme lediglich erhöht.“

Eine Differenzierung zu Fan Coils ergebe sich durch die unterschiedliche Bau- und Funktionsweise: „Fan Coils besitzen in der Regel keine durchflossene Front und geben ihre Wärme nur bei aktivierten Lüftern über die Konvektion ab“, so Frammelsberger. Ohne aktivierte Lüfter können Fan Coils daher keine hohe Wärmeleistung erzielen. Stef Brebels von Jaga bestätigt das: „Bei den Fan Coils muss der Lüfter immer aktiv sein, um genügend Leistung abzugeben. Dynamische Heizkörper bringen auch statisch – Lüfter aus – eine hohe Leistung.“

Vasco hat sich zwar für seinen „Niva“ speziell auf den deutschsprachigen Märkten für die Bezeichnung „Gebläsekonvektor“ entschieden, da es laut Vasco immer wieder zu Verständnisproblemen komme. „In unseren internationalen Märkten vermarkten wir dieses Modell allerdings unter der Bezeichnung Niva-FC (Fan Coil)“, berichtet Manfred Falk: „Fan-Coil-Gebläsekonvektoren sind häufig mit einem Wärmetauscher ausgestattet, somit sind diese Geräte auch bestens zum Kühlen mit reversiblen Wärmepumpen geeignet.“

chim Lahnert von Arbonia sagt dazu: „Die sprachliche Unterscheidung ist tatsächlich nicht sehr eindeutig und wird unterschiedlich verwendet. Aus unserer Sicht ist ein Fan Coil ein Produkt, was neben dem effektiven Heizbetrieb bei niedrigen Vorlauftemperaturen in jedem Falle auch Kühlen kann. Durch eine integrierte Kondensatwanne ist hier auch die feuchte Kühlung kein Problem. Beim traditionellen Gebläsekonvektor kann nicht immer von einer Kühlfunktion ausgegangen werden und definitiv nicht von der Möglichkeit der feuchten Kühlung, aufgrund einer nicht vorhandenen Kondensatwanne.“

Sicht auf den inneren Aufbau des PowerKon LT von Kampmann. Der PowerKon ist ein Gebläsekonvektor/Fan Coil. Fan Coils sind gut auch für Kühlungszwecke geeignet.
Fan Coil, Gebläsekonvektor oder Wärmepumpen-Heizkörper: Die Definition ist nicht ganz einfach, weil am Markt die Begriffe auch verschieden gehandhabt werden und deshalb die sprachliche Unterscheidung nicht sehr eindeutig ist.

Wärmepumpen-Heizkörper

Die Bezeichnung Wärmepumpen-Heizkörper ist ein anderer Begriff. Hierbei handelt es sich in der Bauweise meist um einen Niedrigtemperaturheizkörper auf Basis wasserdurchströmter Platten und Konvektionslamellen, aber eben mit integriertem Lüftersystem. Allerdings wird die Bezeichnung am Markt auch oft für Gebläsekonvektoren verwendet, was Verwirrung stiften kann. Tatsächlich benötigt der Begriff Wärmepumpen-Heizkörper auch manchmal Erklärungsbedarf in der Weise, dass es keine Heizkörper sind, in die eine Wärmepumpe verbaut sind, sondern Tieftemperaturheizkörper, die mit Wärmepumpen kombiniert werden können.

Von Cosmo heißt es dazu: „Von einem Wärmepumpen-Heizkörper würden wir sprechen, wenn keine Klimatisierung integriert ist, sondern nur die natürliche Konvektion durch Gebläse unterstützt wird. So wird der Konvektionsanteil eines Heizkörpers bei niedrigen Systemtemperaturen erhöht bzw. im Sommerbetrieb können die Gebläse für eine leichte Luftumwälzung mit bedingter passiver Kühlung sorgen. Zur Unterscheidung würden wir im Vergleich Geräte, die klimatisieren können, in eine eigene Gruppe fassen.“

Dipl.-Ing. Dittmar Koop ist Freiberuflicher Fachjournalist für erneuerbare Energien und Energieeffizienz und schreibt zu diversen Themen der Gebäudetechnik für haustec.de.

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