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Heizölpreis auf dem Weg zum Allzeithoch - Strom- und Gasbörsenpreise steigen weiter

Ein Barrel Öl der Sorte Brent kostete Montagmorgen knapp 140 Dollar und damit nur 10 Dollar weniger als zum Allzeithoch im Sommer 2008. Im Februar kosteten 2.000 Liter Heizöl im Schnitt 1.926 Euro und damit 58 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.

Gaspreise

Aufgrund des Krieges in der Ukraine stiegen die Preise an der europäischen Gasbörse erneut an, nachdem sie sich zuletzt auf hohem Niveau stabilisiert hatten. Am heutigen Montag werden 189 Euro pro MWh fällig. Vor 14 Tagen waren es noch 73 Euro/MWh – ein Plus von 159 Prozent.

 

„Verbraucher*innen haben diesen Winter eine bislang einzigartige Welle an Gaspreiserhöhungen erlebt“, sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei CHECK24. „Zum Teil haben Versorger mehrfach Preise nach oben angepasst. Dies war vor allem den stark gestiegenen Einkaufspreisen geschuldet. Durch den Russland-Ukraine-Krieg sind auch weitere Preissteigerungen möglich.“

 

Seit vergangenem Sommer haben in Deutschland die Gasgrundversorger in 1.374 Fällen Preise erhöht oder Preiserhöhungen angekündigt. Im Durchschnitt betragen die Preiserhöhungen 56,5 Prozent und betreffen gut 4,1 Millionen Haushalte. Für einen Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 20.000 kWh bedeutet das zusätzliche Kosten von durchschnittlich 864 Euro pro Jahr.

455 Grundversorger haben neue Tarife ausschließlich für Neukund*innen eingeführt. Hier wurden die Preise um durchschnittlich 127,4 Prozent angehoben (+1.954 Euro).

Der durchschnittliche Gaspreis stagnierte im Februar auf sehr hohem Niveau. Ein Musterhaushalt (20.000 kWh) zahlte im Schnitt 2.687 Euro im Jahr für Gas. Das entspricht einem durchschnittlichen Preis von 13,4 ct pro kWh. Im Vorjahresmonat waren es 1.250 Euro – ein Plus von 129 Prozent.

 

Gründe: Unsicherheiten, wie mögliche Energiesanktionen oder Gasimportverbote aus  Russland, lassen die Großhandelspreise steigen. Händler greifen bereits auf andere Gasquellen zurück. Dort ist das Angebot knapp. Nach dem Ende vieler Coronabeschränkungen zieht außerdem die Nachfrage nach Gas und Öl weiter an. Gleichzeitig waren die Gasspeicher in Europa lange Zeit deutlich leerer als normal.

Strompreise

Aktuell kostet eine Megawattstunde an der Strombörse durchschnittlich 325 Euro (Stand: 7.3.). Im Februar lag der Preis noch bei 123 Euro - ein Plus von 164 Prozent. Zum Vergleich: Im März 2021 kostete eine Megawattstunde lediglich 46 Euro.

Die Stromgrundversorger haben in insgesamt 1.064 Fällen die Preise erhöht oder Erhöhungen angekündigt. Im Durchschnitt betragen die Preiserhöhungen 34,7 Prozent und betreffen rund 5,7 Millionen Haushalte. Für einen Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 5.000 kWh bedeutet das zusätzliche Kosten von durchschnittlich 570 Euro pro Jahr.

530 Grundversorger haben neue Tarife ausschließlich für Neukund*innen eingeführt. Hier wurden die Preise um durchschnittlich 64,1 Prozent angehoben (+1.049 Euro).

Der Strompreis für Verbraucher*innen verharrte im Februar auf einem sehr hohen Niveau. Ein Musterhaushalt (5.000 kWh) zahlte im Schnitt 2.053 Euro jährlich für Strom. Das entspricht einem durchschnittlichen Preis von 41,1 ct. pro kWh. Im Vorjahresmonat waren es 1.509 Euro – ein Plus von 36 Prozent.

 

„Durch gestiegene Kosten bei der Stromerzeugung in Kohle- und Gaskraftwerken, Produktionsrückgängen bei erneuerbaren Energien und gleichzeitig großer Nachfrage aus der Wirtschaft, waren die Strompreise bereits auf hohem Niveau“, sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei CHECK24. „Der Krieg in der Ukraine und die Sanktionen gegen Russland könnten die Strompreise für Endkunden weiter steigen lassen."

 

46 Stromgrundversorger senken die Preise zum Jahreswechsel um durchschnittlich 2,3 Prozent. Davon profitieren rund 1,4 Mio. Haushalte. Im Schnitt spart ein Musterhaushalt (5.000 kWh) 37 Euro im Jahr.

 

Die Ampel-Koalition hat aufgrund der massiv gestiegenen Energiepreise beschlossen, Verbraucher*innen durch eine vorzeitige Abschaffung der EEG-Umlage im Juli 2022 zu entlasten.

„Die erste Senkung der EEG-Umlage zum Jahreswechsel kommt aufgrund der massiv gestiegenen Einkaufspreise derzeit nicht bei den Verbraucher*innen an", sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei CHECK24. „Geben Versorger die geplante Abschaffung der Ökostromumlage weiter, könnten Haushalte ab Juli zwischen 33 und 111 Euro sparen."

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