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Niemeyer Sphere mit dynamisch schaltbaren eyrise-Sonnenschutzgläsern

Der Ende 2012 verstorbene brasilianische Stararchitekt Oscar Niemeyer erschuf kurz vor seinem Tod die Vision einer weißen Kugel aus Beton und Glas, die sogenannte Niemeyer Sphere, die nun posthum auf dem Techne Sphere Komplex des Kranherstellers Kirow in Leipzig realisiert wurde. In Leipzig hat sich die Niemeyer Kugel oder "Oscars Kugel", wie sie von vielen Liebhabern mittlerweile bezeichnet wird, zu einer beliebten Sehenswürdigkeit entwickelt.

Eine wichtige Rolle bei der Konstruktion der Kugel spielt dabei schaltbare eyrise-Flüssigkristallfenster von Merck, die für die großflächige Verglasung zum Einsatz kommen. Sie sorgen für den erforderlichen Schutz vor Sonneneinstrahlung und Wärme und tragen gleichzeitig dazu bei, die Reinheit von Niemeyers Entwurf zu bewahren.

Zu Anfang stand ein Schreiben von Ludwig Koehne, dem Gründer der Techne Sphere Leipzig, an Niemeyer, der eine Erweiterung der Kantine auf dem Werksgelände betraf. Das Ergebnis war Niemeyers Kugel, die einen Durchmesser von zwölf Metern hat und auf der obersten Ecke des aus dem 19. Jahrhundert stammenden Gebäudes positioniert ist. Nach dessen Tod übernahm Jair Valera, seine rechte Hand und Büroleiter in Rio de Janeiro, die Weiterentwicklung des Projekts, das schließlich in Zusammenarbeit mit dem Leipziger Architekturbüro Harald Kern Architects umgesetzt wurde.

Schaltbare Sonnenschutzgläser

Die Niemeyer Sphere in Leipzig besteht aus zwei Betonhalbschalen, für die 50 Holzformen in Handarbeit gefertigt wurden. Sie beherbergt im Untergeschoss eine Bar, in der die Gäste durch die großzügige Verglasung das Geschehen auf der darunterliegenden Straße beobachten können. Das Restaurant und die Lounge im Obergeschoss werden von einer Glaskuppel überspannt, die einen freien Blick nach draußen über die Dächer der Stadt ermöglicht. Um eine Aufheizung des Innenraums durch Sonneneinstrahlung zu verhindern, suchten die Planer nach einer Beschattung, die das von Niemeyer geschaffene Gesamtbild nicht beeinträchtigen durfte. Daher schieden innen oder außen an der Glasfassade angebrachte Jalousien von Anfang an aus.

Die Lösung war schaltbares Glas. Genauer gesagt, auf der licrivision-Flüssigkristalltechnologie von Merck basierende eyrise-Sonnenschutzgläser, die sich stufenlos und in Sekundenschnelle abdunkeln lassen. Anders als elektrochrome Verglasungen besitzen sie eine neutrale Tönung, sodass einfallendes Licht in seiner natürlichen Farbe erhalten bleibt – ein wichtiger Aspekt, damit die im Restaurant angebotenen Speisen jederzeit frisch und appetitlich aussehen.

Zudem überzeugten die eyrise-Gläser durch ihre hohe Designfreiheit, denn für die gitterartige Glasfassade der Niemeyer Sphere waren insgesamt 144 verschieden große dreieckige Glasmodule erforderlich, die einzeln gefertigt wurden.

Steuerung der Fenster über eine App

Über eine eigens entwickelte App lässt sich das intelligente Glas bei Bedarf variabel verdunkeln. Dazu Ludwig Köhne: „Wenn die Fenster verdunkelt sind, wirken sie von außen fast schwarz. Damit stehen sie im Einklang mit dem Schwarz-Weiß-Kontrast, der in einem Großteil von Niemeyers Architektur zu finden ist. Niemeyer war immer offen für neue Entwicklungen und hätte den Einsatz dieser innovativen Technologie zur Verwirklichung seiner Vision sicherlich gutgeheißen.“

Die Niemeyer Sphere in Leipzig gilt zusammen mit einem Projekt in Südfrankreich als letztes Werk des Brasilianers, der zu den angesehensten zeitgenössischen Architekten zählt. Zu seinen wichtigsten Werken gehören der Hauptsitz der Vereinten Nationen, die Serpentine Gallery in London und der Masterplan für die Stadt Brasilia.

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