Heizungshersteller Windhager: Insolvenzverfahren eröffnet
Das Traditionsunternehmen Windhager aus Österreich bietet Heizungen unterschiedlicher Art an - von Gasheizungen über Pelletheizungen und Wärmepumpen an. Eine negative Marktentwicklung in den vergangenen Jahre habe aber zu finanziellen Problemen des Heizungsherstellers geführt, erklärte Windhager-Geschäftsführer Stefan Gubi der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Demnach haben die stark gestiegenen Preise für Pellets aufgrund der Energiekrise zu Problemen geführt. Der Preisanstieg hätte zu Unsicherheiten bei Kunden geführt, sagte Gubi.
Auftragseinbruch um bis zu 70 Prozent
Die Diskussion um das GEG in Deutschland und die Frage, ob Holz noch ein förderfähiger Energieträger ist, hätte die Lage für Windhager weiter verschlechtert. Das Unternehmen verzeichnete nach eigenen Angaben einen Rückgang bei den Aufträgen von 60 bis 70 Prozent. Zudem habe der Neubau einer Fabrik in Pinsdorf die Firma zusätzlich finanziell belastet. Im Sommer 2023 schickte das Unternehmen deshalb 179 Mitarbeiter in Österreich für drei Monate in Kurzarbeit.
Der Liquidationswert (Passiva) soll laut Kreditschutzverband von 1870 (KSV1870) bei 78,2 Milionen Euro (Zentralheizung Technik GmbH) sowie 8,2 Millionen Euro (Zentralheizung GmbH) und die Aktiva bei rund 21,4 Millionen Euro beziehungsweise 2,2 Millionen Euro liegen. Über 500 Gläubiger sollen insgesamt betroffen sein. Windhager hat am 5. Januar 2024 einen Insolvenzantrag beantragt und das Verfahren wurde am 8. Januar 2024 am Landesgericht Salzburg eröffnet.
Deutschland von Insolvenz bislang nicht betroffen
Vom Insolvenzantrag nicht betroffen sind die Auslandsbeteiligungen in Deutschland, Italien und der Schweiz. Allerdings müsse man mit einem Folgeantrag für das in Bau befindliche Werk für Wärmepumpen mit Logistikzentrum in Pinsdorf (Bezirk Gmunden) rechnen. Aktuell habe man alles im Zusammenhang mit Pinsdorf gestoppt, erklärte Gubi. Gemeinsam mit einem Insolvenzverwalter lote man die Möglichkeiten einer Sanierung aus.