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Experten-Umfrage: Mehrheit erwartet 2021 weiter günstige Bauzinsen

Die Märkte werden auch im kommenden Jahr durch die Stützungsmaßnahmen der Notenbanken geprägt sein. Immobilienkäufer können dadurch 2021 weiter von günstigen Finanzierungsbedingungen profitieren. Das erwartet der Baufinanzierungsvermittler Interhyp auf Grundlage der Befragung von zehn deutschen Kreditinstituten für den monatlichen Interhyp-Zinsbericht.

Kreditnehmer können laut Interhyp zum Jahresausklang zu historisch niedrigen Konditionen finanzieren - Bestanbieter vergeben zehnjährige Darlehen bei entsprechender Bonität um 0,5 Prozent pro Jahr, zum Teil auch darunter. Im Schnitt sind rund 0,8 Prozent möglich. "Wir rechnen in 2021 weiter mit günstigen Zinsen, mit einem Trend zum leichten Anstieg im Jahresverlauf", sagt Mirjam Mohr, Vorständin Privatkundengeschäft der Interhyp AG. "Die Europäische Zentralbank wird das Niedrigzinsniveau aller Voraussicht nach weiter stützen. Impulse zum Zinsanstieg können aber vom Einsatz des Impfstoffes und einer sich im Zuge erfolgreicher Pandemie-Bekämpfung aufhellenden Konjunktur ausgehen."

Corona ändert nichts am Traum vom Eigenheim

Die von Interhyp befragten Experten erwarten mehrheitlich, dass die Notenbanken Maßnahmen ergreifen, um die Konjunktur in dem schwierigen Marktumfeld zu unterstützen. "Wir gehen davon aus, dass die Kapitalmarktrenditen insgesamt niedrig bleiben werden, vor allem im ersten Halbjahr", erklärt Mirjam Mohr.

Die Corona-Pandemie hat dem Wunsch nach Wohneigentum nach ihren Worten bisher keinen Abbruch getan - im Gegenteil. "Viele Menschen haben auch in diesem Jahr ihr Vorhaben vom eigenen Zuhause umgesetzt, trotz oder auch gerade wegen der wachsenden Unsicherheit. Wir haben 2020 in einigen Monaten eine besonders hohe Nachfrage nach Immobilien und Immobilienfinanzierungen verzeichnet."

Renditen liegen aktuell bei minus 0,6 Prozent

Neben der Politik der Notenbank ist die Nachfrage nach Anleihen ein Grund für die niedrigen Bauzinsen: Investoren suchen laut Interhyp nach Sicherheit. Die Nachfrage nach deutschen Staatsanleihen bleibe entsprechend hoch. Zwar haben die Renditen nach dem Durchbruch bei der Impfstoffforschung einen Sprung nach oben gemacht. Allerdings bröckelten sie in den vergangenen Wochen wieder und liegen derzeit bei rund minus 0,6 Prozent. Die Zinsen für Immobilienkredite orientieren sich an diesen Renditen und reagierten entsprechend mit kleinen Schwankungen, bewegen sich jedoch Anfang Dezember seitwärts.

Mirjam Mohr: "Die Aussicht auf einen Impfstoff und Erfolge zur Überwindung der Pandemie werden zumindest kurzfristig einem weiteren Zinsabfall entgegenwirken und erhöhen die Wahrscheinlichkeit für einen langfristig leicht steigenden Trend."

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