F-Gase-Verordnung: Kältemittel nicht mehr in ausreichender Menge verfügbar

In einer gemeinsamen Pressemitteilung weisen der Verband Deutscher Kälte-Klima-Fachbetriebe e.V. (VDKF), der Bundesinnungsverband des Deutschen Kälteanlagenbauerhandwerks (BIV) und der Zentralverband Kälte Klima Wärmepumpen e. V. (ZVKKW) darauf hin, dass eine Verknappung bestimmter Kältemittel und Preissteigerungen bereits 2015 mit der in der F-Gase-Verordnung festgeschriebenen Phase-Down klar gewesen seien. Ungewiss sei zu diesem Zeitpunkt gewesen, wann genau die Preise steigen würden.

Die Verbände jedoch hätten rechtzeitig und wiederholt auf diesen Umstand hingewiesen und die Kältemittelhersteller aufgefordert entsprechende Ersatzkältemittel zu benennen und dem Markt in ausreichender Menge zur Verfügung zu stellen, heißt es in der gemeinsamen Erklärung weiter. Klare Signale von den Herstellern gäbe es allerdings nicht. Ratschläge seien nicht zeitnah und ausreichend umgesetzt worden, kritisieren die Verbände: "Unsere Kälte-Klima-Fachbetriebe haben trotz unklarer Alternativen die Betreiber mit entsprechendem Informationsmaterial auf die Notwendigkeit zur Umstellung der Kälte- und Klimaanlagen auf Low-GWP-Kältemittel hingewiesen."

Preissteigerungen blieben zunächst aus

"Ohne eine finanzielle Förderung seitens der öffentlichen Hand und ohne den Druck durch steigende Kältemittelpreise reagierte man zu diesem Zeitpunkt jedoch meist abwartend. Die Verknappung der Kältemittel und die damit einhergehenden Preissteigerungen, insbesondere bei R 404A/R507, blieben zunächst aus", bilanzieren die Verbände. Aus den Erfahrungen des FCKW- und H-FCKW-Ausstiegs sei nichts abgeleitet worden - die jetzige Entwicklung sei heftig und die Verbände seien von der Intensität überrascht: "Lieferengpässe, teilweise Lieferstopps von R 404A einhergehend mit unerwartet hohen Preissteigerungen, bis hin zu Tagespreisen. Völlig unerwartet kamen zudem Lieferengpässe bei R 134a und auch für dieses Kältemittel unerwartet hohe und nicht kalkulierbare Preissteigerungen hinzu."

Laut den Verbänden wird sich diese Situation weiter verschlechtern, da zum 1.1.2018 die nächste Stufe des Phase-Down greift. Sie raten Handwerksbetrieben dazu, im engen Kontakt mit den Betreibern von Kälteanlagen, den Kältemittellieferanten und in Kooperationen mit Kollegen Lösungen zu finden und umzusetzen.