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Wichtige Parameter beim Einstellen der Heizkurve

Frank Urbansky

Was kann die Heizkurve eigentlich? Die Heizkurve zeigt, wie die Vorlauftemperatur eines Heizsystems bei verschiedenen Außentemperaturen angepasst werden muss, um ein Gebäude gleichmäßig zu erwärmen. Die Einstellung am Regler, der Außentemperaturen und eventuell Windgeschwindigkeit berücksichtigt, variiert je nach Gebäude und Heizsystem.

Die Kennlinie einer Heizung sollte immer vom Fachhandwerker eingestellt werden.

Eine korrekt eingestellte Heizkurve minimiert also Wärmeverluste und spart Energie. Ihre Anpassung erfolgt durch Änderung von Parametern, als da wären:

  • Steilheit (beeinflusst die Temperaturänderung bei schwankenden Außentemperaturen)
  • Parallelverschiebung (Anpassung an allgemeines Temperaturniveau)
  • Nachtabsenkung (dito)

Zusätzlich müssen Störquellen wie Sonneneinstrahlung oder interne Wärmequellen berücksichtigt werden. Dafür wiederum ist der Einsatz von Thermostatventilen oder Raumthermostaten hilfreich. 

Die Kombination mit einem Raumthermostat ermöglicht eine feinere Anpassung, indem bei steigender Raumtemperatur die Heizleistung reduziert wird. Dies führt zu einem präziseren Regelverhalten, auch bei Einwirkung von Störquellen. Eine schnelle Raumtemperaturänderung ist durch eine Regelung mit Raumaufschaltung möglich, bei der die Vorlauftemperatur unabhängig von der Außentemperatur angepasst wird.

In gut isolierten Gebäuden übrigens nimmt der Einfluss der Außentemperatur auf die Raumtemperatur ab. Die Feinabstimmung sollte also immer unter Berücksichtigung von Außentemperaturen und ohne Störeinflüsse erfolgen. Dabei gilt: Eine zu vorsichtige Einstellung verschwendet Energie. 

Hier nun eine Übersicht über die Parameter der Heizkurve, und wie sie idealerwiese eingestellt werden sollten:

Anpassungsparameter der Heizkurve

  • Neigung: Die Neigung beeinflusst, in welchem Maß Veränderungen der Außentemperatur zu Anpassungen der Vorlauftemperatur führen. Bei herkömmlichen Heizsystemen liegen die üblichen Neigungswerte zwischen 1,4 und 1,6. Ein Neigungswert von 1,5 bedeutet beispielsweise, dass eine Temperaturänderung um 1 Kelvin (K) durchschnittlich eine Änderung der Vorlauftemperatur um 1,5 K nach sich zieht. Die genaue Neigung ist abhängig vom Heizsystem und dem Wärmebedarf des Gebäudes. Niedrigere Neigungswerte, wie 0,5, sind typisch für Systeme wie Fußboden- oder Wandheizungen mit moderater Wärmedämmung.
    Anpassung: Die Anpassung der Neigung sollte bei Außentemperaturen unterhalb von 0 °C erfolgen.
  • Horizontale Verschiebung: Dieser Parameter ermöglicht die Anpassung des allgemeinen Temperaturniveaus entlang der Heizkurve.
    Anpassung: Die horizontale Verschiebung sollte bei Temperaturen über 5 °C eingestellt werden.
  • Absenkung für die Nachtzeit: Eine spezielle Form der horizontalen Verschiebung, die das Temperaturniveau speziell für die Nachtzeit senkt. Typische Werte variieren stark, abhängig von der Isolierung des Gebäudes sowie den lokalen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht.
  • Heizlimit: Bezeichnet die Außentemperatur, bei deren Überschreitung die Heizanlage automatisch abschaltet.

Generelle Anpassung

Die Einstellungen werden optimiert, indem alle Heizkörperventile auf die gewünschte Raumtemperatur eingestellt und über 1 bis 2 Tage die Erreichung der Zielinnentemperatur überwacht wird. Je nach Ergebnis kann eine Feinjustierung der Parameter erforderlich sein, um die ideale Temperatur zu erzielen. Eine flachere Heizkurve führt zu niedrigeren Vorlauftemperaturen und somit zu geringeren Energieverlusten und Verbrauch.

KI und Heizkurve

Heizsysteme, die mit künstlicher Intelligenz (KI) arbeiten (auch diese gibt es, sie sind aber in Deutschland noch nicht sehr verbreitet), beziehen sogar historische Temperaturreihen und daraus abgeleitete Einstellungen mit ein und versuchen so, die Heizung und eben auch die Raumtemperatur optimal zu regeln. Diese Systeme sind selbstlernend, d.h. sie vergleichen die vorhandenen Daten mit den aktuellen und entscheiden sich für die bessere Regelung der Vorlauftemperatur. Diese muss nicht die historisch gelernte sein.

Übrigens: Für Trinkwarmwasser gilt natürlich ähnliches. Dazu empfehlen wir Ihnen unseren Beitrag "Wie entsteht eigentlich eine Bedarfskennlinie für Warmwasser?".

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